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Interview mit meiner Inneren Stimme #5: Was ist ein Lebensplan?

Autor

Martin

Datum

09 April 2023

Kategorien

Gibt es so etwas wie einen Lebensplan?

Innere Stimme: Ja.

Hat jeder Mensch einen Lebensplan?

Innere Stimme: Ja. Keiner von Euch kommt aus Versehen hierher.

Wie kommt ein Lebensplan zustande?

Innere Stimme: Lebenspläne werden geschmiedet, bevor Ihr geboren werdet.

Dabei handelt es sich zuweilen um einen recht komplexen Prozess, weil er in der Regel mit vielen anderen Beteiligten abgestimmt werden muss, die selbst auch über eigene Bedürfnisse und Lebensziele verfügen, die sie wiederum mit anderen Seelen abgleichen müssen.

Denn ein Leben kann viele tausend andere berühren.

So gesehen ist die Lebensplanung eine Maßnahme, an dem unzählige, frei bewegliche Elemente teilhaben, deren Ausrichtung sich bei einer Planung oft mehrfach umkonfigurieren, bis eine Form gefunden ist, die für alle Beteiligten stimmig ist.

Klingt kompliziert.

Innere Stimme: So ist es. Zwar gibt es dort, wo ich herkomme, keine Zeit, aber wenn es sie gäbe, dann würde es sich um einen Prozess handeln, der sich oft über viele Monate hinzuziehen vermag.

Nach welchen Kriterien werden Lebenspläne geschmiedet?

Innere Stimme: Obwohl jeder Lebensplan anders ist, so gibt es meist ein großes Motto, ein Oberthema, das vieles, wenn auch nicht alles in Eurem Leben bestimmt und –

Warte, kannst Du dafür ein Beispiel nennen?

Das Lebensmotto

Innere Stimme: Es sind oft simple Themen. Zum Beispiel: Liebe und Vertrauen zu erkunden. Oder: Das Leben als Künstler zu erforschen. Oder: Ein Heiler zu sein. Aber auch: Willenlos zu sein, sich unterzuordnen und ausgenutzt zu werden.

Warum würde sich jemand so etwas vornehmen?

Innere Stimme: Das hat etwas mit der Absicht der Seele zu tun. Ganz allgemein könnte man sagen, dass jede Seele das Spiel des Lebens erkundet, weil sie sich selbst und das Leben beziehungsweise Gott begreifen möchte. Und zwar nicht nur auf einer intellektuellen Ebene, sondern auf einer tieferen, emotionalen und intuitiven Art und Weise.

Zum Verstehen ist es jedoch unerlässlich, dass Du von allem nicht nur eine Erfahrung sammelst – sondern möglichst viele aus den verschiedensten Perspektiven.

Warum wir »schlechte« Erfahrungen planen

Was heißt das?

Innere Stimme: Das ist wie bei einem Computerspiel, bei dem Du die Wahl hast, zu den sogenannten »Guten« oder »Bösen« zu gehören. Eine zeitlang erkundest Du das Spiel als »Guter«, aber nach einer ganzen Reihe von Runden, in dem Du stets die gleiche Perspektive eingenommen hast, wird das Spiel beginnen, Dich zu langweilen. Es gibt einfach nichts mehr Neues als »Guter« zu erleben. Das könnte einer der Gründe sein zur Gegenseite zu wechseln und das Ganze aus deren Sicht zu erfahren.

Eine andere Motivation ist oft, dass Dir das Handeln der Gegenseite fremd und unverständlich vorkommt. Als »Guter« verstehst Du nicht, warum die »Bösen« böse sind. Erfahren kannst Du das jedoch nur, wenn Du das Spiel als »Böser« angehst.

Denn solange man immer in Liebe und Harmonie lebt, kann man nicht wissen, wie es ist zu hassen, zu verletzen, Angst zu haben oder einen anderen Menschen für seine Zwecke böswillig zu missbrauchen.

Wenn Du jedoch auch diese Art von Erfahrungen genügend ausgekostet hast, wird es Dich danach dürsten, von der Seite des Täters auf die des Opfers zu wechseln, um zu erfahren, wie es ist, missbraucht zu werden.

Dabei geht es nicht darum, sich einer sogenannten karmischen Strafe für ein angeblich »sündhaftes« Verhalten auszusetzen, wie einige Eurer spirituellen Lehrer meinen.

Es geht vielmehr um die Erfahrung des Missbrauchs selbst, denn er beinhaltet bestimmte Aspekte, die Deinen Horizont als Täter ergänzen.

Die Erfahrung der Demütigung oder des Schmerzes wird zum Beispiel früher oder später Dein Mitgefühl wecken und Dir verdeutlichen, wie furchtbar es ist, anderen Leid anzutun.

Aber auch die Erfahrung der Täterschaft ist von großem Schmerz begleitet, denn alles Leben fußt ausnahmslos auf Liebe und jedes Vergehen gegen sie macht sich in Dir als Schmerz, Scham und Kummer bemerkbar.

Also doch eine Art Strafe?

Was das Leben erreichen möchte

Innere Stimme: Eher ein Signal, das man sich gerade von einem lebensfördernden Weg entfernt. Denn das Leben ist im Kern simpel gestrickt. Alles, was hilft, dass es sich weiterentwickeln und entfalten kann, ist auf gewisse Weise mit Freude, während Rück- oder gar Niedergang eher mit Schmerz verbunden ist. Wobei das jedoch nur sehr bedingt der Wahrheit entspricht. Denn das Leben urteilt nicht. Es hat genau betrachtet, überhaupt kein Wertesystem. Aus der Sicht des Lebens gesehen ist alles und jedes in Ordnung.

Das Leben klagt auch nicht, wenn ein Teil von ihm stirbt, weil jeder Tod lediglich einen Übergang in einen anderen, aber dennoch gleich freudigen Zustand wie der vorherige darstellt.

Allerdings erwirbt das Leben im Laufe der Zeit das Wissen, was es fördert und was es hemmt. Und alles, was es begrenzt, wird nach einer Weile beseitigt, um dem ungehemmten Ausdruck aller Facetten des Lebens Ausdruck verleihen zu können. Darum bleibt nichts, wie es war.

Und darum strebt das Leben nach immer vielfältigeren Formen des Zusammenspiels.

Denn sobald sich viele Teile zu etwas Größeren verbinden, entsteht oft etwas Neues, das es vorher so nicht gegeben hat. Nimm nur Dein Gehirn, das aus Milliarden aus Nervenzellen besteht, die für sich gesehen nicht mehr zu erreichen vermögen, als elektrische Signale zu feuern oder chemische Botenstoffe von A nach B zu senden. Und doch können sie gemeinsam ein Zusammenspiel ermöglichen, das in der Lage ist, eine Oper zu schreiben oder den Motor eines Automobils zu reparieren oder dem eigenen Nachwuchs eine Mahlzeit zuzubereiten. Nichts davon wäre auch nur im Ansatz einer einzelnen Zelle möglich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Das Leben wird immer neue Wege ersinnen, sich noch vielfältiger Ausdruck zu verleihen. Alles, was dem entgegensteht, wird dafür früher oder später weichen müssen.

Und wenn ich nun zu unserem Ausgangspunkt zurückkehre, dann ist der Wunsch, mal der Täter und mal der Opfer zu sein, ein ganz natürlicher Ausdruck des Drangs, das Leben in seiner Gesamtheit erfahren zu können.

Aber wenn Du jedesmal spürst, wie sehr die Täter-, aber auch die Opfer-Perspektive mit Schmerz verbunden ist, wird Dich diese Seite des Lebensspiels irgendwann zu der Erkenntnis führen, dass es dem Wesen des Lebens ebenso widerspricht, seinen Willen aufzugeben und sich missbrauchen zu lassen, wie der Versuch, einem anderen seinen Willen aufzuzwingen und ihm Gewalt anzutun.

Leid, Schmerz, Opfertum – das klingt düster.

Innere Stimme: Es gibt viele Lebenspläne, die voller Licht und Liebe sind, aber um ein vollständiges Bild zu erhalten, ist es in jedem Fall notwendig, alle Aspekte zu erkunden – auch die Düsteren, wie du sie nennst.

Aber Erkenntnis ist nicht das einzige Motiv, warum Ihr für ein Leben schwierige Erfahrungen wählt. Zuweilen ist es notwendig, in die Dunkelheit zu gehen und Schmerz zu erfahren, weil es oft der leichteste und direkteste Weg ist, ihn zu heilen.

Warum schwierige Erfahrungen uns heilen können

Wie das?

Innere Stimme: Erfahrungen des Missbrauchs oder des Betrugs hinterlassen in der Seele Spuren in Form von – sagen wir mal – Gefühlsgravuren.

Leider ist das nur ein bedingt taugliches Wort.

Man könnte auch von Gefühlsablagerungen sprechen, die sich wie Sedimente in den Niederungen der Seele festsetzen und von Zeit zu Zeit der Reinigung bedürfen.

Oder man könnte es mit der Erfahrung vergleichen, dass Du eine Wanderung durch einen Wald mit schlammigen Boden hinter Dich gebracht hast und zuhause feststellst, dass Deine Stiefel verdreckt sind und gesäubert werden müssen.

Das Problem ist jedoch, dass im Himmel, also an dem Ort, an dem die Seele zuhause ist, eine Säuberung nicht so ohne weiteres möglich ist.

Stell es Dir so vor, dass es in dem Zuhause der Seele so hell ist, dass sie die Verunreinigung nicht wirklich sehen, sondern nur spüren kann – und dass sie obendrein auch kein Reinigungsmittel hat, um sie entfernen.

Aha. Und was macht sie dann?

Innere Stimme: Sie kehrt erneut ins Leben zurück, aber diesmal nicht mit der Absicht, eine neue Facette des Themas zu erforschen, sondern um sich von den Spuren der Vergangenheit zu befreien.

Wenn eine Seele mehrere Leben lang die Erfahrung ausgekostet hat, ein Opfer zu sein, wird sie also eine Konstellation wählen, in der sie erneut die Leidtragende sein wird.

Vielleicht sucht sie sich einen Staat mit einem besonders repressiven Politiksystem aus oder sie bittet die Seelen, die sich als ihr Vater oder ihre Mutter inkarnieren, sie in die Erfahrung als Opfer zu führen. Erlaubt ist, was funktioniert. Hauptsache, die Emotionen des Unterjochtseins werden provoziert, denn nur so kann sie an die Gefühle herankommen, die sie belasten.

Aber da die Seele wie gesagt nicht darauf aus ist, erneut eine bestimmte Perspektive zu erforschen, sondern vielmehr eine Heilung bewirken möchte, wird sie dafür sorgen, dass sie Lebensumstände wählt, die es ihr ermöglichen, auch die ausgleichenden Kräfte zu entwickeln.

Denn »Heilung« bedeutet in meiner Welt nichts weiter, als dass man etwas Einseitiges durch seinen Gegenpol ausgleicht. Man kann es mit einer Suppe vergleichen, die versalzen schmeckt und die man durch Sahne strecken oder durch einen Löffel Butter oder durch eine Prise Zucker ins geschmackliche Gleichgewicht bringen – oder besser gesagt heilen – möchte.

Kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen?

Vom Guten des Schlechten

Innere Stimme: Denk zum Beispiel an eine Seele, die mehrere Leben lang die Erfahrung durchlaufen hat, sich anderen unterzuordnen. Dabei haben sich Gefühle von Hilflosigkeit, Angst aber auch Wut und Zorn abgelagert. Um diese Gefühle zu heilen, braucht die Seele wie gesagt erneut Erfahrungen der Unterordnung. Allerdings wird sie auch dafür sorgen, dass sie in dem Leben nicht nur eine große Selbstliebe und ein starkes Selbstwertgefühl entwickelt, sondern auch die Courage und den festen Willen, ihrem eigenen Gusto folgen zu wollen.

Ein Lebensplan könnte dann zum Beispiel so aussehen, dass sie sich Eltern aussucht, die ihr als Kind die Erfahrung der Unterjochung ermöglichen. Das wird ihr den Zugang zu den Gefühlen bescheren, die mit Unterdrückung einhergehen.

Stell Dir weiter vor, dass sie in der Pubertät das Spiel der Eltern durchschaut und nun beginnt, ihnen Paroli zu bieten. Sie lernt, Grenzen zu ziehen, ihren Standpunkt zu verteidigen und für ihre eigene Bedürfnisse einzustehen.

Möglicherweise ist sie schon an diesem Punkt in der Lage, beide Erfahrungen miteinander zu verbinden und auszugleichen. Vielleicht aber braucht sie noch weitere Erlebnisse, um die Heilung, das Ganzwerden zu festigen.

So kann es geschehen, dass sie einen narzisstischen Mann kennenlernt, zu dem sie sich hingezogen fühlt, ohne genau zu ahnen, warum. Sie spürt das Gefühl einer ungezähmten Attraktion in sich aufsteigen, die sie sich kaum erklären kann, so dass ihr Verstand nach Begründungen zu suchen beginnt. Zum Beispiel, dass sie seinen Humor mag oder dass sie seine physische Erscheinung als begehrenswert empfindet.

Tatsächlich geht es um etwas Anderes.

Erstens findet sie den Mann interessant, weil er ihr eine Erfahrung ermöglicht, die sie mit liebevollen Männern nicht erleben könnte. Sie benötigt zur Heilung das Gefühl der Unterjochung. Sonst hätte sie keien Chance, ihre Ohnmacht und Hilflosigkeit durch Mut und Selbstbewusstsein auszugleichen.

Zweitens findet sie ihn attraktiv, weil er etwas besitzt, was sie sich wünscht: Ganz bei den eigenen Interessen zu bleiben, unabhängig was andere von ihr denken oder erwarten.

Sie lässt sich also auf die Erfahrung mit dem Mann ein und erlebt erneut, wie es sich anfühlt, von dem Mann schlecht behandelt zu werden.

Zugleich aber wird sie auch Trotz und Gegenwehr in sich spüren, denn ihre rebellische Seite ist seit der Pubertät hellwach und keineswegs bereit, sich nochmal auf eine Unterdrückung einzulassen.

Was von Außen betrachtet widersprüchlich erscheinen mag, ist letztendlich nur der sichtbare Ausdruck eines Tanzes von zwei sehr gegensätzlichen Energien, die zum Ziel haben, sich zu etwas Größerem zu vereinen.

Da es sich jedoch um sehr mächtige Kräfte handelt, wird der Prozess der Vereinigung von vielen Konflikten begleitet. Erst innerlich in der Form, das sich die Frau zerrissen fühlt. Dann äußerlich, in dem sie immer häufiger mit ihrem Partner streitet.

Früher oder später mündet der Tanz der Elemente in eine Art Knotenpunkt, in der die Frau vor eine Entscheidung gestellt wird. Wird sie sich weiter das Verhalten des Lebenspartners gefallen lassen oder schlägt sie einen eigenen Weg ein?

Das erinnert mich an unser letztes Interview, in dem Du gesagt hast: »Du kannst nicht immer auswählen, was Dir im Spiel des Lebens begegnet. Deine wahre Eigen-Macht besteht darin zu wählen, wie Du darauf reagieren möchtest.«

Innere Stimme: Ganz genau. Und ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass die Entscheidung, was ihr zu tun oder zu lassen gedenkt, ganz allein bei Euch liegt.

Niemand wird Euch die Entscheidung abnehmen. Ihr tragt die volle Verantwortung dafür.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut heißen kann. Mir kommt es so vor, dass ich als Mensch gegen meinen Willen mit Erfahrungen konfrontiert werde, deren Bedeutung ich nicht verstehe, die ich mir so nicht wünsche und die mir obendrein eine Entscheidung abverlangen, mit der ich mir ordentlich selbst schaden kann.

Innere Stimme: Deswegen ist es so enorm wichtig, dass Du Deinen menschlichen Verstand gut ausbildest und zugleich einen guten Draht zu mir aufbaust.

Warum?

Innere Stimme: Dein Verstand wird Dir immer helfen, Entscheidungen zu treffen, die in erster Linie Dir gut tun – denn er ist darauf gepolt, Dich zu beschützen und Dir den größtmöglichen Vorteil in einer Situation zu verschaffen.

Dieser durch und durch gesunde Egoismus des Verstandes stellt sicher, dass Deine Agenda nicht zu kurz kommt.

Ich als Deine Innere Stimme kann Dich wiederum mit allen Informationen versorgen, die Du brauchst, um eine stimmige Wahl zu treffen.

Was für Informationen?

Innere Stimme: Zum Beispiel, dass Dein Lebenspartner oder Deine Lebenspartnerin keine Feinde sind, sondern Dir etwas Wertvolles beibringen können. Dass die Situation, die Dir missfällt keine Plage darstellt, sondern ein Geschenk. Und dass des Rätsels Lösung darin besteht, Dir von dem, was Du so vehement ablehnst, eine Scheibe abzuschneiden und einzuverleiben, weil Du dich genau dadurch von der Last des Opfers befreien kannst.

Um Dir diese Botschaft zu übermitteln, würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, die mir zur Verfügung stehen.

Welche Hebel sind das?

Innere Stimme: Das würde ich gerne mit Dir in unserem nächsten Interview ausführlich erkunden. Aber um wenigstens eine erste Antwort auf Deine Frage zu liefern: Einer von ihnen könnte so ein Artikel wie dieser sein.

Wie meinst Du das?

Innere Stimme: Gestattest Du mir, mich dafür zum Schluss direkt an die Lesenden dieses Interviews zu wenden?

Klar.

Eine Übung

Innere Stimme: Lieber Leser, liebe Leserin, warum hast du den Artikel bis hierhin mitverfolgt?

Könnte es sein, dass Du gerade in Deinem Leben mit Umständen haderst, die Dich bis in die tiefste Fasern herausfordern? Und könnte es sein, dass Du insgeheim auf der Pirsch nach einer Lösung bist?

Wenn ja, gestatte Dir einmal, Deine Lebenssituation wie ein Zuschauer von Außen zu betrachten und Dich zu fragen, welche Kräfte, Stärken und Energien die Beteiligten zu der Erfahrung beitragen.

Frage Dich anschließend, welche dieser Ausprägungen Dir selbst in der Situation weiterhelfen würden.

Könnte Dir eine Dosis der sturen Rechthaberei Deines Gegenübers helfen, besser und vor allem standfester für Dein Begehr einzustehen?

Oder könnte Dich die nachdenkliche Unentschlossenheit eines anderen Akteurs dazu bewegen, innezuhalten, um einige Deiner Sichtweisen zu hinterfragen und so zu neuen Einsichten zu gelangen?

Oder wäre die scheinbare Schwäche Deines Partners oder Deiner Partnerin genau die Zutat, die Dir noch fehlt, um etwas entspannter mit dem Szenario umzugehen und einmal Fünfe gerade sein zu lassen?

Wie würde sich Dein Blickwinkel ändern, wenn die Situation, die Dich gerade so herausfordert, keine Strafe wäre, sondern Dir dienen möchte, in Deine volle Größe zu wachsen?


Weiter zu dem Interview »Wie funktioniert Selbstliebe?«

Tipp:
Wenn Dich das Interview neugierig gemacht hat: Im Big Shift Buch erfährst Du mehr.

11 Kommentare

  1. Das hat mich umgehauen.

    Ich musste an eine vergangene Beziehung denken, in der ich mich oft unglücklich gefühlt habe.

    Ich wäre nie in dem Leben auf die Idee gekommen, dass die Partnerschaft ein Geschenk war.

    Aber jetzt sehe ich, wie sehr mich die Situation gefordert hat, über mich selbst hinauszuwachsen.

    Danke für den Beitrag, Martin

    Antworten
  2. Der geschilderte Lebenslauf entspricht ungefähr den meinen. Und die narzisstische Beziehung mit meinem damaligen Partner ergibt mit einem Mal Sinn.

    Antworten
  3. Der geschilderte Lebenslauf entspricht ungefähr den meinen. Und die narzisstische Beziehung mit meinem damaligen Partner ergibt mit einem Mal Sinn.

    Antworten
  4. Lieber Martin

    Keiner kann eine vernünftige Definition geben, was Seele ist. Keine Wissenschaft konnte je diese ganzen Konzepte von einem Seelenplan belegen und sie geistern seit Jahren durch die Esoterik Szene und halten Menschen ständig in der Suche, was ihr Lebensplan ist. Damit wird sehr viel Geld verdient. Ich glaube daran überhaupt nicht. Für mich klingt das alles wie eine Märchengeschichte, die ich mir jeden Tag neu schreiben kann. Das Fatale ist, das, damit vielen Menschen nicht wirklich geholfen wird, sondern sie dümpeln weiter in ihrer Ungewissheit und nicht enden wollenden Fragen und kommen oft nie zu einem Ende.

    Fakt ist doch, es ist ein Mysterium, was Seele und Gott ist. Warum fällt es so schwer, das zu akzeptieren? Ich kann jeden Tag entscheiden, wer und was ich sein will, um dann das nötige dafür zu tun. Ich kann dank vieler Tools und Fragen mir jeden Tag ein Stück näher kommen, was in mir steckt und wie ich daraus schöpfe. Ja, es ist Arbeit herauszufinden, was in mir steckt, wer ich in der Tiefe bin. Aber dafür brauche ich keinen Seelenplan, der mir suggeriert, dass ich für das, was ich tun soll, weil ja mein Seelenplan, die Verantwortung nicht habe. Ich kann bei allem dann sagen, ob gut oder schlecht, das ist mein Seelenplan. Nette Ausrede in meinen Augen, sich vor der Eigenmacht und Verantwortung zu „drücken“.

    Nicht zu vergessen das Bewusstsein, das ich entwickeln darf, mich selber zu verstehen, denn kein anderer wird es je können. Je weiter ich fortführen würde, desto tiefere Fragen würde ich dir jetzt stellen wollen Martin. Und irgendwann würden wir an einem Punkt ankommen, da wissen wir keine Antworten und Deutungen mehr. Da müssen wir akzeptieren, das wir nichts wissen. Vielleicht fällt uns Menschen das besonders schwer. Vielleicht ist das auch der Grund für all die Konzepte und Märchen, die wir uns erzählen, weil wir ohne eine Erklärung nicht klar kommen.

    Antworten
  5. Hallo Bea

    Du schreibst: »Aber dafür brauche ich keinen Seelenplan, der mir suggeriert, dass ich für das, was ich tun soll, weil ja mein Seelenplan, die Verantwortung nicht habe. Ich kann bei allem dann sagen, ob gut oder schlecht, das ist mein Seelenplan. Nette Ausrede in meinen Augen, sich vor der Eigenmacht und Verantwortung zu „drücken“.«

    Nur um sicher zu gehen, dass wir hier das Gleiche meinen: In dem Artikel oben steht nichts davon, dass man sich vor Eigen-Macht drücken sollen. Das Gegenteil ist der Fall: Wir können uns nicht immer aussuchen, welche Karten uns zugespielt werden, aber was wir daraus machen, ist in jedem einzelnen Fall ganz allein unsere Verantwortung.

    Das Interview ist darüber hinaus eine Einladung, sein Leben aus einer anderen Warte zu betrachten: Was, wenn das, was uns geschieht, kein Zufall ist, sondern uns einlädt, daran zu wachsen? Wie würden wir dann das Leben anders wahrnehmen? Und vor allem, wie würden wir anders reagieren?

    Selbst, wenn das nur eine Fiktion, ein Märchen wäre: Ich sehe darin einen konstruktiven Weg, mit dem Leben umzugehen. Statt mich über die Sinnlosigkeit des Lebens zu echauffieren oder mich gar in eine Opferhaltung zu begeben, wie es manche Menschen tun, komme ich ins Handeln und/oder nutze die Situation, etwas Neues zu lernen.

    Ich stimme Dir zu, dass niemand eine vernünftige Definition von etwas wie einer Seele geben kann. Aber dennoch ist die Seele meines Erachtens erfahrbar. Man kann sich mit ihr unterhalten, sie spüren und erleben. Und sie kann uns führen, wenn wir nicht weiter wissen.

    Dennoch bleibt am Ende, dass uns das Leben immer wieder vor Entscheidungen stehen, die wir ganz allein selbst treffen müssen. Da stimme ich Dir ebenfalls zu.

    Und last, but not least gebe ich Dir Recht, dass wir uns Geschichten, Stories, oder wie Du es nennst, Märchen erzählen, um das Leben zu begreifen. Für mich ist jedoch nicht die Frage, wie wahr ein Märchen ist, sondern wozu es mich inspiriert.

    Manche Märchen oder Narrative treiben uns in Ohnmacht und Hilflosigkeit, andere motivieren uns alle, unser Bestes zu geben.

    😉

    Martin

    Antworten
    • Wilhelm Busch hat sich auch seine Gedanken gemacht:“die Lehre von der Wiederkehr ist zweifelhaften Sinns, weil ich nachher nicht sagen kann, ich bin’s“.

      Ich finde es schwierig daran zu glauben, dass man immer wieder geboren wird.
      Ich habe mal scherzhaft gesagt, dass der liebe Gott auch so eine Art Videothek besitzt. Und vor meiner Geburt bin ich da durch gegangen und in der Abteilung mit den Thrillern gelandet. Da habe ich dann gesagt, genauso stelle ich mir mein künftiges Leben vor, die Wette gilt! Ganz egal ob massive gesundheitliche Probleme oder andere schwerwiegende Dinge – nur her damit.
      Ich habe jedoch gelernt, mein Leben im positiven Sinne anzunehmen und mich dafür entschieden, an den Dingen zu wachsen und nicht an ihnen zu zerbrechen. So gesehen hat alles Schwere in meinem Leben auch einen positiven Aspekt. Immer dann, wenn es mir gelingt, auf meine innere Stimme zu hören und meinen Verstand kreativ zu nutzen, nimmt alles ein gutes Ende.
      Vielleicht wäre es ganz schön, seinen Lebensplan zu kennen, als roten Faden, an dem man sich orientieren kann.

      Antworten
  6. Meine erste dunkle Nacht der Seele hat mich in bohrende Sinnfragen gestürzt, die ich damals nicht mal im Ansatz beantworten konnte, was alles nur noch krasser machte.

    Für mich war es eine echte Epiphanie als ich – damals über das Buch „Mutige Seelen“ von den Seelenplänen erfuhr. Alles in mir sagte „JA!“ und ich hatte eine Gänsehaut als ich las, dass es darum geht, umfassende Erfahrungen zu machen und alte Erfahrungen auszugleichen.

    Meine inneren Reaktionen haben mir damals klar und deutlich signalisiert, dass dies zumindest für mich Gültigkeit hat.

    Es wär eine Riesen-Erleichterung zu erkennen, dass die mir so sinnlos erschienenen Erfahrungen einem höheren Zweck dienlich sind.
    Das hilft mir bis heute im Umgang mit weiteren Herausforderungen dieser Art, da es mich aus der Starre herausholt, in die ich einfach reinfalle, wenn ich längere Zeit den Eindruck habe, meine Erfahrungen seien sinnlos.

    Die Perspektive der Seelenpläne ist ein ständiger Anreiz, tiefer in seine Erfahrungen hineinzuspüren und nicht an der Oberfläche hängen zu bleiben.

    Insofern macht sie für mich auch viel mehr Sinn als diese Behauptung, die oft in gewissen Kreisen kursiert, dass es angebeblich unser Geburtsrecht sei Freude, Liebe und Erfolg zu erleben.
    Mit dieser These werden alle Erfahrungen ignoriert, die in die gegenteilige Richtung gehen und es gibt mehr als genug Menschen, die davon ein Lied singen können. Die Seelenpläne umfassen alle möglichen Erfahrungen und beschränken sich nicht auf die Annehmlichkeiten des Lebens. Das ist sehr viel realistischer und bringt einen auch deutlich weiter.

    Insofern gehe ich mit den Worten Deiner Inneren Stimme in Resonanz, Martin, und freue mich, dass diese Perspektive hier auf den Tisch kommt und vielleicht auch anderen so nützlich werden kann wie es mir nützlich war und ist.

    Liebe Grüße und noch schöne Rest-Ostern! 🙂

    Antworten
    • Liebe Sabine

      ja, die allzu positive Perspektive, dass wir hier »nur« für Licht und Liebe da sind, verunmöglicht es, die dunkleren Aspekte unserer Existenz anzunehmen.

      Das wiederum sorgt dafür, dass wir gerade in Krisenzeiten nicht das Geschenk in der Herausforderung erkennen. Zum Beispiel, dass wir uns gedanklich verfahren oder uns von unsrer Seele abgeschnitten haben.

      So dehnt sich das Leid weiter aus, bis wir bereit sind, es ganz anzunehmen.

      Der Gedanke oder die Idee, dass auch die »schlechten« Erfahrungen »sinn-voll« sind und uns helfen können, eine wichtige Weiterentwicklung meistern, ist mir in schwierigen Zeiten die größte Hilfe.

      😉

      Martin

      Antworten
  7. Hallo ihr Lieben,
    ich meine auch, dass es sowas wie einen Plan gibt. Auch wenn man nichts von Esoterik oder so hält, kann man schon bei ganz kleinen Kindern sehen, dass jedes seine ganz eigene Persönlichkeit hat. In jedem sind andere Talente angelegt. Kann man da nicht, wie die alten Meister der Pädagogik, Silesius, Fröbel usw., annehmen, dass in jedem das Ideal seiner Selbst angelegt ist? Dies gilt es im Leben zu entfalten. Das wäre der Plan, den wir in uns tragen. Gleichzeitig sind wir in jeder Hinsicht frei. Wir können unsere Talente nutzen oder auch nicht. In jedem Augenblick, in jeder Situation müssen wir entscheiden. Und ja, unsere Entscheidungen sind durch unsere Erfahrungen in der frühesten Kindheit, durch Familie, gesellschaftliches Umfeld usw. geprägt. (Glaubenssätze z.B. wie „Du musst hart arbeiten, um es zu was zu bringen im Leben“). Aber auch diese können wir überwinden und unsere eigene „Wahrheit“ finden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Leben mir durchaus zeigt, wenn ich „auf dem Holzweg bin“. Von zu viel und harter Arbeit wurde ich krank. Und es war der falsche Job für mich. Trotzdem habe ich während dieser Tätigkeit viel gelernt, was mir von großem Nutzen ist.
    Ich habe auch beobachtet, dass Menschen wie an einem Thema arbeiten, dass sich über Jahre hinweg durch ihr Leben zieht, beispielsweise Macht: Als Chefin Macht ausüben und zu Hause vor dem Ehemann kuschen. Oder Bindung versus Freiheit. Recht und Unrecht. Man findet auch Familien, die an einem Thema arbeiten, beispielsweise mehrere Ärzte in der Familie oder Lehrer.
    In Metaphern erzählt: Wir sind nicht nur Darsteller in unserer Lebensgeschichte und Regisseur, sondern schreiben, bevor wir uns auf die Erde begeben, mit allen auch nur irgendwie an unserem Lebensfilm beteiligten zusammen das Drehbuch. Meine innere Stimme sagt mir dazu immer: „Ihr seid frei.“ Es gibt einen Plan, aber unser Leben ist nicht vorherbestimmt. Wir sind frei. Klingt nach Paradoxon.
    Klar hat jede unserer Handlungen Konsequenzen, sie bewirkt etwas, andere reagieren darauf, wir verbreiten Liebe oder wir verbreiten Hass. Aber ich habe mich schon gefragt, ob wir nicht als Seelen schon beim „Drehbuchschreiben“ schmerzliche Erfahrungen vorherbestimmen und auch „negative Rollen“ verteilen. Angenommen meine Seele möchte die Erfahrung machen ein Held zu sein und für das Gute zu kämpfen, dann muss es ja einen Bösen geben. Der jüdische Psychologe Viktor Frankl hat seinem Buch über seine Zeit im KZ am Schluss ein Theaterstück angefügt. (Viktor Frankl: Trotzdem Ja zum Leben sagen) In seinem Stück schauen Beobachter aus dem Himmel auf die Erde und das KZ. Ein Engel begibt sich jeden Tag auf die Erde und übernimmt die Rolle des SS-Mannes, der die Gefangenen quält. Glücklicherweise vergisst er,
    sowie er in den Himmel zurückkehrt, seinen irdischen Besuch vollständig.
    Das finde ich doch schon eine heftige Theorie. Aber es hat mich dazu verleitet, bei „bösen“ Begegnungen zu schauen, ob nicht vielleicht ein Engel dahinter steckt.
    Liebe Grüße
    Dagmar

    Antworten
  8. Ich habe mal eine wirklich ernsthafte Frage:
    Wenn ich eine innere Stimme höre, woher weiß ich, dass
    a) dies meine ist
    b) sie weise ist und
    c) ich auch nicht etwa schizophren bin?

    Antworten
    • Danke, Bettina. Das sind sehr gute Fragen. Die übernehme ich gleich für mein nächstes Interview.

      ; )

      Martin

      Antworten

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