Wer ist Dein Innerer Guru?

Sie trägt tausend Namen: Intuition. Seele. Bauchgefühl. Muse. Atman. Innere Stimme. Höheres Selbst. Der richtige Riecher.

Jeder kennt sie.

Jeder hat sie schon mal erlebt.

Vielleicht hast Du mal über ein Problem gegrübelt und keine Lösung gefunden – bis Du ein paar Tage später beim Zähneputzen oder beim Duschen ein blitzartiges Aha-Erlebnis für die Lösung hattest.

Oder vielleicht hast Du mal jemanden spontan kennengelernt und wusstest sofort, dass dieser Mensch sehr wichtig für Dich ist.

Oder Du wusstest bei jemanden schon nach der ersten Begegnung: Vorsicht, dieser Mensch tut Dir nicht gut. Und Du hast das verworfen, weil Du nicht unfair sein wolltest. Nur um dann Monate später feststellen zu müssen, dass Dir die Person wirklich geschadet hat.

Frage: Woher hattest Du das Wissen?

Sokrates und seine Innere Stimme

Der Philosoph Sokrates hat einmal gesagt: »Ich weiß, dass ich nichts weiß.«

Stattdessen vertraute Sokrates auf seine Innere Stimme, die er Daimonium genannt hat.

Und er hat sogar eine ganze Lehre auf der Basis der Inneren Stimme, der Intuitiven Intelligenz gegründet: Die Philosophia.

Zu deutsch: Die Liebe zur Weisheit.

Dieses zentrale Motiv haben viele andere Liebhaber der Weisheit (Philosophen) aufgegriffen.

Der Mathematiker Blaise Pascal hat das einmal so beschrieben: »Unser Herz (Innere Stimme) kennt Gründe, von denen der Verstand nichts weiß.«

Der niederländische Philosoph Baruch Spinoza (1632-1677) bezeichnete die Intuition als »höchste Form der Erkenntnis«, die unsere normale „Denke“ (empirische Erkenntnis) um Längen übertrifft.

Der Verstand, so ergänzt der Nobelpreisträger Henri Bergson, kann zwar durchaus mit den normalen Begebenheiten in unserem Leben umgehen – das »Wesen« des Lebens selbst jedoch kann man seiner Meinung nach nur durch die intuitive Betrachtung erschließen.

Das ist die Ebene, auf der wir, wie Spinoza sagte, das Wesen der Dinge erkennen.

Soweit die Philosophen. 

Der Kuss der Muse

Mozart beschrieb in seinen Briefen, dass seine musikalischen Ideen ihm „zufließen“. Und zwar meist Abends, wenn er ungestört war. Er komponierte also nicht mit seinem bewussten Verstand, sondern er empfing „Inspirationen“.

Steven Spielberg, der Regisseur von ET, Indiana Jones und Schindlers Liste, beschrieb den Einfluss der Innere Stimme in einer Rede vor Harvard Studenten: »Als ich meiner Intuition zu folgen begann, zogen mich bestimmte Projekte an, während ich mich von anderen abwandte. Bis in den 80gern waren meine Filme eher eine Art Realitätsflucht. Und ich mag diese Filme immer noch. Auch meinen Film „1941“. Aber dann drehte ich den Film „Die Farbe Lila“.

Und dieser Film öffnete mich für Erfahrungen, die ich mir nicht hätte vorstellen können und die doch vollkommen real waren.

Diese Geschichte war voller tiefen Schmerzes und tiefen Wahrheiten. Zum Beispiel, wenn der Charakter Shug Avery sagt: „Jeder möchte geliebt werden“.

Meine Intuition sagte mir, dass mehr Menschen diese Charaktere und diese Wahrheiten brauchen.

Und während ich den Film drehte, verstand ich, dass ein Film auch eine Mission, eine Lebensaufgabe sein kann.«

Auch J.K Rowling, die Autorin von Harry Potter, hat sich ihre Romane nicht ausgedacht.

Sie kamen als Idee einfach zu ihr.

Die erste Inspiration erhielt sie, als sie in einem Zug saß, der auf der Fahrt nach London einen Motorschaden erlitt. Während sie gedankenverloren auf eine Wiese starrte auf der Kühe weideten, kam ihr plötzlich die Idee von einem Jungen, der ein Zauberlehrling war.

Sie spürte instinktiv, wie wichtig diese Idee war, hatte aber nichts zu schreiben. Als sie später nach Hause kam, notierte sie ihre Story – und der Rest ist im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte.

Paul McCartney empfing die Melodie von Yesterday im Schlaf.

Und der Regisseur David Lynch beschrieb das Finden von Ideen für seine Filme mit dem Zufliegen von Puzzleteilchen, die nach und nach ein ganzes Bild ergeben. 

David Lynch bescbreibt weiter, dass es ihm so vorkommen würde, als ob ihm die Puzzleteilchen von einem Mann aus dem Nebenzimmer zugeworfen werden, der bereits das komplette Puzzlebild vor sich liegen hat. 

Eine sehr treffliche Metapher für den Inneren Guru, den jeder von uns in sich hat. 

Du auch.

Die Innere Stimme in der Wissenschaft

Auch Albert Einstein war ein starker Verfechter der „Inneren Stimme“, der Intuition.

Er meinte, dass der Verstand wenig zu großen Entdeckungen beitragen kann. Wenn man sich jedoch auf die Intuition einlässt, entsteht ein Sprung im Denken.

Einstein bestand darauf, dass seine Relativitätstheorie nicht durch mathematische Berechnungen entstanden sei, sondern durch intuitive Einsichten. »Alles, was wirklich zählt, ist Intuition!«, sagte Einstein. »Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.«

Der Chemiker Dmitri Iwanowitsch Mendelejew hat das Periodensystem, das noch heute in der Chemie seine Anwendung findet, im Traum empfangen.

Auch von Niels Bohr wird berichtet, das er sein Atom-Modell intuitiv empfangen hat.

Der Innere Guru im Business

Steve Jobs, der Mitbegründer von Apple, dem aktuell erfolgreichsten Unternehmen der Welt (2017), gab in seiner Stanford-Rede folgenden Rat: »Deine Zeit ist begrenzt, also vergeude sie nicht, indem Du ein fremdbestimmtes Leben führst. Hüte Dich vor Dogmen, denn das heisst nichts anderes, als sein Leben an den Ansichten anderer Leute auszurichten. Sieh zu, dass der Lärm fremder Meinungen nicht Deine Innere Stimme übertönt. Und vor allem: Hab den Mut, Deinem Herzen und Deiner Intuition zu folgen. Die beiden wissen schon, was Du wirklich werden willst.«

Larry Page, der Mitbegründer von Google, hat einen wichtigen Teil des Computerprogramms, mit dem die Suchmaschine betrieben wird, im Traum empfangen.

Du und Dein Innerer Guru

Wenn Du den Begriff »Innerer Guru« nicht magst, wähle Dir einen, der Dir besser gefällt: Intuition, Herz, Seele, höheres Selbst, rechte Gehirnhälfte oder Bauchgefühl.

Entscheidend ist nur, dass wir alle etwas Weises in uns besitzen, das Bescheid weiß.

Ohne Innere Stimme? Dramaland!

Ohne die Innere Stimme fühlen wir uns oft gehetzt, gestresst, orientierungslos, zuweilen sogar hilflos und ängstlich.

Deswegen leben viele Menschen in einer Art Dramaland.

Wichtige Lebensentscheidungen (Welchen Beruf ergreife ich? Wer ist mein richtiger Lebenspartner?) werden ohne die innere Führung getroffen und münden deshalb oft in »Ent-Täuschungen«: Nichts ist so, wie man es sich gewünscht und erwartet hatte.

Beziehungen sind von schwelenden Konflikten oder offenen Streitereien vergiftet.

Der Job macht Stress, Druck und erzeugt viel Frust und Enttäuschungen.

Auch finanziell geht es den Meisten im Dramaland nicht so gut – weil sie einer Arbeit nachgehen, die nicht ihrer Berufung entspricht.

Und selbst diejenigen, die gut oder sogar ganz ausgezeichnet verdienen, sind dennoch unglücklich, weil sie das Gefühl haben, das ihnen bei allem Wohlstand etwas Wesentliches fehlt.

Das alles ändert sich, wenn man beginnt, seiner „Inneren Stimme“ zu folgen.

Mehr Erfüllung in der Liebe und im Leben

Deine Innere Stimme kann Dir nicht nur sagen, was Dich glücklich macht und Dir Erfüllung bringt – sondern Dir auch den Weg dahin zeigen.

Sie weiß, wer in der Liebe der oder die Richtige für Dich ist, und sie kann Dir helfen, die schönen Seiten einer Partnerschaft noch mehr zu genießen – sowie die herausfordernden Aspekte auf eine liebevolle und wohlwollende Weise zu meistern.

Beruf kommt von Berufung

Deine Innere Stimme kennt darüber hinaus Deine Berufung – Deinen ganz persönlichen Lebenssinn.

Deine Berufung ist die beste Basis für Deinen beruflichen und damit auch materiellen Erfolg.

Die Innere Stimme ist zu dem eine enorm wichtige Inspiration für Deine Kreativität.