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Interview #2 mit meiner Inneren Stimme: Verschwörungstheorien

In den Kommentaren zu meinem ersten Interview habe ich ein paar Beiträge gelesen, die sich zum Thema »Verschwörungstheorien« geäußert haben.

Und ich hatte dabei sofort das Gefühl, dass es sich um ein ausgezeichnetes Thema für meinen nächstes »Interview mit meiner Inneren Stimme« handeln würde.

Als ich meine Innere Stimme fragte, was sie von dem Thema hält, war sie sofort Feuer und Flamme:

Innere Stimme: Ich habe schon darauf gewartet, dass Du es ansprichst. Denn mir liegt das Thema sehr am Herzen. 

Warum?

Innere Stimme: Weil Verschwörungstheorien aller Art brandgefährlich sind. Aber bevor wir das tiefer erörtern, lass uns kurz klarstellen, worüber wir uns genau unterhalten. Was ist Deine Definition von Verschwörungstheorien, Martin?

Wie der Name schon sagt: Es ist eine Theorie, die über eine Verschwörung mutmaßt. Nicht mehr. Nicht weniger. Und jede Theorie zeichnet sich dadurch aus, dass sie unbewiesen ist. Sie repräsentiert also keine mit Beweisen untermauerte Wahrheit, sondern lediglich Annahmen oder Vermutungen.

Innere Stimme: Gestatte mir, Deine Beschreibung noch um einen Punkt zu erweitern. Es sind Theorien ohne Beweise, die von einer Verschwörung handeln und: die Angst machen. Denn das ist, wie wir gleich noch sehen werden, ein ganz besonderer Punkt.

Warum?

Innere Stimme: Verschwörungstheorien entstehen nie aus Versehen, sondern sie werden zu einem bestimmten Zweck ins Leben gerufen und auch am Leben gehalten.

Aha. Und zu welchem?

Innere Stimme: Um seine eigene Agenda durch eine Gemeinschaft von Menschen umsetzen zu lassen. 

Dazu jedoch ist es wichtig, im Meer der endlos vielen Meinungen einen Strudel von Aufmerksamkeit zu erschaffen. Das gelingt oft besonders gut durch das Schüren von Angst.

Das Wort »Aufmerksamkeit« erinnert mich an mein Interview mit dem Zukunftsforscher Matthias Horx, über das ich in unserem gemeinsamen Buch berichtet hatte. Seine Aussage stützte sich darauf, wie sehr die sogenannten Medien auf die Publikumsgunst angewiesen sind. Je höher der Zuspruch, desto höher die Einnahmen. Denn die Lukrativität von Fernsehwerbung bemisst sich stets an den Zuschauerzahlen des jeweiligen Sendeplatzes. Bei Zeitschriften bestimmt die Anzahl der Lesenden die Werbepreise, während Websites nach der Höhe der Besuchenden und Influencer nach der Anzahl von Follower bemessen werden. 

Zeitschriften, meinte Horx damals vor über einem Jahrzehnt, seien auf einem abschmierenden Ast und würden deswegen gerne etwas »Alarmistisches«, also etwas Angstmachendes als Schlagzeilen auf ihre Titelseite setzen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.

In dem Fall geht es also nicht um Aufklärung, sondern um finanzielle Interessen.

Außerdem betonte er, dass sich Angst auch machtpolitisch einsetzen lässt. 

Innere Stimme: Dem stimme ich zu. Denn Angst aktiviert in Eurem Inneren jene Teile Eures Gehirns, die instinktiv agieren und sich dabei dem bewussten Zugriff der menschlichen Ratio entziehen. Und je nachdem, mit welcher Neigung oder Disposition Ihr durchs Leben marschiert, kann Angst in Euch Hilflosigkeit provozieren oder zu Wut anstacheln. Manchmal bewirkt sie auch beides zugleich. Aber ob so oder so: Beide Reaktionsmuster lassen sich vorzüglich für politische Absichten missbrauchen.

Inwiefern?

Wer sich hilflos fühlt, begehrt nicht gegen die Machthabenden auf, sondern bleibt brav und scheu. Und wer zu Aggressionen neigt, kann so lange provoziert werden, bis die Wut in Gewalt umschlägt, die man wiederum gegen einen politischen Gegner wenden kann.

Könntest Du bitte dazu ein paar Beispiele nennen?

Denk nur an die Gewalt in der Reichskristallnacht in Eurem so genannten Dritten Reich. Sie wurde unter anderem durch die Jahrzehnte lange Verbreitung der Theorie angetrieben, dass sich das internationale Judentum dazu verschworen hätte, die Menschheit finanziell auszunehmen. Der Krieg in der Ukraine wird in der russischen Propaganda unter anderem durch die Ansicht gerechtfertigt, der Westen habe sich schon lange vor dem Angriff dazu verschworen, Russland zu vernichten. Und der gewaltsame Sturm auf das Capitol in den USA am 06.01.21, der Todesopfer forderte, wurde unter anderem durch die Theorie provoziert, dass sich bestimmte Kräfte dazu verschworen hätten, Präsident Trump um eine zweite Amtszeit zu bringen. 

Gibt es neben finanziellen oder politischen Interessen noch weitere Absichten, warum Verschwörungstheorien in die Welt gesetzt werden? 

Es gibt noch drei weitere Szenarien, die ich ansprechen möchte. Sie haben alle gemeinsam, dass sie Verschwörungstheorien nutzen, um persönliche Defizite auszugleichen. 

Wie bereits im ersten gemeinsamen Dialog angesprochen, schließen sich bestimmte Menschen bei Angst- oder Scham-Gefühlen gerne einer Gruppe an, die meint, allen anderen überlegen zu zu sein. Je exklusiver die Vereinigung, desto besser.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Menschen, die eher Weltanschauungen bevorzugen, der eine besonders hohe Anzahl von Gleichgesinnten anhängen. Die äußere Solidarität verleiht ihnen ein gewisses Maß an innerer Sicherheit.

Zu diesem Zwecke passen sie entweder ihr Denken an die jeweilige Gruppensicht an. Oder sie beginnen, möglichst viele Anhänger für ihre Weltanschauung zu werben. Je mehr Gesinnungsgenossen sich ihnen anschließen, desto mehr fühlen sie sich in ihrem Denken bestätigt. 

Ob man sich nun einer exklusiven Clique anschließt oder ob man sich der mehrheitlichen Meinung der Masse anpasst oder selbst eine möglichst große Glaubensgemeinschaft bilden möchte: Stets geht es um die Absicht, den eigenen Mangel an Selbstliebe, Selbstbewusstsein oder einem inneren Sicherheitsgefühl durch Angehörigkeit zu einer Gemeinschaft auszugleichen. 

Gibt es noch mehr Gruppen, die davon profitieren, Verschwörungstheorien in die Welt zu bringen?

Gewiss. Meine Beispiele sind nicht vollständig. Aber vielleicht genügt die Aufzählung, um darzulegen, dass die Verbreitung von Verschwörungstheorien nicht immer davon angetrieben wird, die Wahrheit unters Volk zu bringen, sondern vielmehr, um andere Menschen für die eigenen Zwecke zu manipulieren. Leider entfaltet sich dadurch oft eine besonders toxische Wirkung.

Inwiefern?

Ist Dir einmal aufgefallen, dass Verschwörungstheorien zu Konflikten führen, die häufig als Zerwürfnisse enden?

Zum Beispiel während der Corona-Pandemie, als sich sogar Familien und beste Freunde zerstritten haben?

Nicht nur während der Pandemie, sondern das geschieht auch jetzt noch in der Nachbereitung, bei der Ihr Euch nach wie vor gegenseitig viele Vorwürfe macht. Statt das Geschehene sachlich zu analysieren und aus den gemachten Fehlern zu lernen, um eine weitere Krise dieser Art in Zukunft noch besser meistern zu können, nutzen viele von Euch die notwendige Debatte, um den Anderen niedere Beweggründe oder Dummheit zu attestieren. 

Aber ist das nicht normal, dass man mal miteinander streitet?

Natürlich. Konflikte sind ein fester Bestandteil des Gewebe des Lebens. Aber mir geht es nicht um die Tatsache, dass Verschwörungstheorien zu Streitigkeiten führen, sondern dass sie – anders als bei anderen Auseinandersetzungen – viel häufiger in Zerwürfnisse münden.

Wie kommt das?

Weil die Intention vieler Verschwörungstheorien darauf ausgerichtet ist, Zwietracht zu säen. Sie besagt nicht, dass Andersdenkende sich irren, sondern dass sie sich zusammengerottet haben, um ihren Gegnern zu schaden oder um sie gar zu vernichten. Deswegen drehen Streitgespräche wegen Verschwörungstheorien so oft ins Irrationale ab. Statt gemeinsam um die Wahrheit zu ringen, steht die Bekämpfung der Existenzberechtigung der jeweils anderen Meinungsgruppierung zur Debatte.

Mit Absicht übrigens. Denn wie ich bereits anfangs dargelegt habe, besteht ein besonders verlässlicher Weg, die Kräfte anderer für die eigene Sache zu mobilisieren, noch immer darin, erst die Idee eines Feindbildes zu schüren, um anschließend zum Widerstand dagegen aufzurufen. 

Kannst Du mal ein paar solcher Feindbilder benennen? 

»Querdenker« ist eines. »Lügenpresse« ein anderes. »Klimakleber« zählen ebenso dazu wie die »korrupten Politiker« oder die »gierigen Kapitalisten« zu Feindbildern, die in der öffentlichen Debatte genutzt werden.

Und jedes dieser Feindbilder hat zur Folge, dass ihr Euch alle nur noch mehr entzweit. 

Dabei steht ihr als Menschheit vor Herausforderungen, die ihr nur lösen könnt, wenn ihr zusammen haltet. 

Genau darum habe ich auch um dieses Thema gebeten, Martin.

Nimm nur den Klimawandel. Den könnt ihr nicht als Einzelne lösen, sondern nur, in dem Ihr Hand in Hand zusammenarbeitet. Und zwar nicht nur, weil das gemeinsame Zusammenspiel die Stoßkraft Eurer Maßnahmen erhöhen würde, sondern auch, weil jeder von Euch quasi ein Mosaiksteinchen einer größeren Wahrheit im Inneren trägt. Aber ihr könnt das Bild erst erkennen, wenn ihr die Steine zusammengefügt habt.

Statt die Andersartigkeit der einzelnen Puzzleteile als Voraussetzung anzuerkennen, dass ein möglichst detailreiches Gesamtbild entstehen kann, verliert Ihr Euch in Debatten darüber, dass die übrigen Puzzlestücke nicht so aussehen wie die Euren.

Wenn Ihr jedoch die Größe aufbringen könntet, Euch einzugestehen, dass ein jeder von Euch nur einen Teil der gesamten Wahrheit kennt und dass Ihr deswegen eben auch unter blinden Flecken leidet, würde das Euch helfen, Euren Horizont zu erweitern.

Denn oft genug spiegeln Euch die Anderen genau die blinden Flecken wider, die Euch noch verborgen sind. So gesehen repräsentieren die Gedanken der Anderen oft genau das, was Euch noch fehlt, um Eure Probleme zu lösen.

Wenn Ihr jedoch das Euch noch Fremde ablehnt, könnt Ihr Euch womöglich um die Chance bringen, nicht nur den Klimawandel zu meistern, sondern all die anderen Folgen, die damit einhergehen. Hungersnöte zum Beispiel oder der Anstieg der Migrationsströme, die weitere soziale Unruhen provozieren würden.

Darum lade ich Euch ein, Euch aus dem Gefängnis von Verschwörungstheorien zu befreien.

Wie?

In dem Ihr als Erstes anerkennt, dass ihr Gefangene und Gefängniswärter zugleich seid. 

Ihr selbst habt Euch in die Zelle der Rechthaberei gesperrt hat und die gute Nachricht lautet, dass Ihr Euch deswegen auch selbst wieder befreien könnt. 

Oder, um es etwa genauer auszudrücken: Nur Ihr könnt Euch selbst aus dem Gefängnis befreien. Ohne Eure freiwillige Bereitschaft, Euch für Neues zu öffnen, wird Euch die Befreiung nicht gelingen. Ihr müsst also quasi den ersten Schritt machen. 

Ja, aber wie ?

Entzieht Euch ab sofort allen Debatten, die zum Ziele haben, die andere Seite zu beschämen oder ihrer Existenzberechtigung berauben zu wollen. Denke daran, dass jede Gewalt früher oder später Gegengewalt erzeugt. 

Öffnet Euch dafür, dass jede Ansicht stets zumindest ein Körnchen Wahrheit beinhaltet. Denn das Leben ist alles, was existiert. Ergo auch das, was Eurer Meinung widerspricht.

Du meinst, wir sollen unsere egoistischen Standpunkte aufgeben?

Nein. Um den Anderen ihr Recht auf ihre Meinung einzuräumen, braucht ihr nicht die eigene zu verleugnen. Steht ruhig zu Eurer Meinung. Sie nicht weniger wert als die Eurer Opposition. Bringt vielmehr die Stärke und den Mut auf, die Spannung auszuhalten, die aus den Reibungspunkten der unterschiedlichen Standpunkte entsteht. Denn dieser Spannung wohnt eine Kraft inne, die Eure allzu starren Gefängnismauern einzureißen vermag und Euch den Weg freimacht, ganz neue Lösungswege zu erkunden. 

Kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen?

Wenn eine Seite bei der Klimadebatte auf Verzicht besteht, um weiteren Schaden abzuwenden, und die andere Seite dennoch darauf pocht, das Leben in seiner gesamten Fülle zelebrieren zu können, selbst wenn es sich um hedonistische Vergnügen handelt, dann fragt Euch einfach, wie Ihr die Gegensätze vereinen könnt.

Wenn zum Beispiel eine Seite fordert, den Verzehr von Fleisch einzudämmen und die andere Seite darauf nicht verzichten möchte, sucht nach anderen Wegen, den Wunsch nach fleischlichem Genuss zu befriedigen.

Stimmt. Ich habe einige der fleischlosen Alternativen probiert und fand sie nicht schlecht. Da ist aber noch immer Luft nach oben.

Bleibt solange daran, bis Ihr ein alternatives Produkt entwickelt habt, dass Eure bisherigen Fleischspeisen nicht nur geschmacklich übertrifft, sondern auch gesünder und preiswerter ist.  

Das erinnert mich an den Architekten und Designer Buckminster Fuller, der mal gesagt haben soll: » You never change things by fighting the existing reality. To change something, build a new model that makes the existing model obsolete.« Zu Deutsch: Um etwas zu ändern, baue eine neue Realität, die die bestehende überflüssig macht.

Ein weiser Mann, der in einem seiner Buchtitel auch die Devise ausgesprochen hat, mit der Euch das gelingen kann.

Welche?

Er verwendete das Wort »Synergetics« in einem seiner Buchtitel.

Synergie wiederum ist eine Kraft, die durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Elemente eine so starke Energie entwickelt, dass sie die Summe aller beteiligten Einzelkräfte bei weitem übersteigt.

Das ist das Wunder des Lebens. 

Durch die Paarung von Gegensätzen kann etwas Neues, Größeres, Allumfassenderes entstehen, das über eine vollkommen andere Wirkmacht verfügt. 

Und genau das ist es, was meiner Meinung nach die Menschheit gerade am Dringendsten braucht.

Verschwörungstheorien verhindern jedoch oft das Wunder. 

Die Bereitschaft, auch das anzunehmen, was Eurem eigenen Wesen widerspricht, ermöglicht es.

Weiter zum Interview »Der Big Shift als Lebenskrise«.

Mehr Infos findest Du in dem Big Shift Buch.

19 Kommentare

  1. Danke für diesen Beitrag. Er hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Denn du hast recht. Wir müssen mehr zusammen halten.

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    • Es ist ein sehr interessantes Thema Martin.
      Ich muss in dem Zusammenhang, wie Menschen sich verhalten, an Robert Betz denken.
      Er sieht in unserer Welt viele kleine Kinder in der Gestalt von Erwachsenen, die nicht gelernt haben, adäquat mit ihren Gefühlen umzugehen. Insbesondere natürlich nicht mit ihren negativen. Das Außen ist der Spiegel, und ebenso andere Menschen. Er hat den Begriff Arschengel geprägt. Das sind diejenigen, die bei uns den berühmten roten Knopf drücken und so all jene negativen Gefühle provozieren, die wir ansonsten unterdrücken.
      Wir dürfen uns dann liebevoll hinterfragen, annehmen was ist und es transformieren.

      Menschen wissen nicht wohin mit Wut und Ohnmacht. Sie sind Projektoren und projektieren ihre negativen Gefühle auf Andere oder auf die Umstände. Sie verlieren sich dabei in Schuldzuweisungen und sind dann raus aus der Eigenverantwortung für ihre Gefühle, ihr Leben. Daraus wird eine Spirale, es wird immer schlimmer, wenn man das nicht unterbricht.

      Die Aufgabe liegt bei jedem Einzelnen, sich bewusst zu werden über seine Gefühle. Sie zu fühlen, anzunehmen und zu transformieren. Das kann man nur selbst machen, sicher auch mit Unterstützung.
      Die Verschwörungstheorien zeigen, wie sehr Menschen noch verstrickt und wie unbewusst ihnen das Thema noch ist.
      Sie sind damit manipulierbar.

      Meine innere Stimme sagt, dass es wichtig ist, hier einen Unterschied zu machen. Wenn man erkannt hat, worauf es ankommt, nämlich bei sich hinzuschauen und den Transformationsprozess zu beginnen, konsequent und liebevoll fortzuführen und so Anderen ein Beispiel zu geben. Und dabei so weit es geht keine Erwartungen zu haben, es geschehen zu lassen.
      Mir macht es große Freude, so zu leben.
      Sicher klappt es nicht immer, der Weg ist das Ziel. Doch das Feedback ist eindeutig, denn es entsteht auf diese Weise ein sehr angenehmes Miteinander.

      Verschwörungstheorien und Schuldzuweisungen gehen in der Regel Hand in Hand. Dabei wird am Ende das Gegenüber nicht mehr als Mensch wahrgenommen. In der Geschichte der Menschheit hat das immer wieder zu schlimmen Exzessen geführt.
      Wie kann es also gelingen, dass Menschen auch ohne spirituellen Hintergrund wenigstens Wertschätzung für Andere als ein in der Gesellschaft vereinbartes Grundprinzip anerkennen und leben. Inwieweit ist das in einem global agierenden Kapitalismus machbar, wo ja in erster Linie alles zur Ware werden kann.
      Der polnische Philosoph Stanislaw Lem hat sich in den 60igern und 70igern schon seine Gedanken gemacht und diverse Modelle in seinen Werken durchgespielt.

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  2. Lieber Martin, du hast es auf den Punkt gebracht! Ich wünsche mir von Herzen, dass wir genau diese Synergie leben, denn sie bereichert uns und schafft Möglichkeiten die Herausforderungen, die auf vielfältigen Gebieten (von Demokratiebewahrung bis zur Klimakrisenbewältigung) bestehen, gemeinsam zum Positiven zu wenden! Danke für diesen Beitrag!
    Vielleicht könntest du deine innere Stimme fragen, was sie zum Thema Vertrauen und Bindungsangst denkt?

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  3. Mit allem Respekt wage ich, Deine innere Stimme als etwas einseitig zu bezeichnen. Gerade der Punkt Verschwörungstheorien ist für mich extrem wichtig. Was ist eine Verschwörungstheorie? Das hat Deine innere Stimme beschrieben und gleichzeitig vergessen, dass oftmals die eine Gruppe von Menschen die Meinung der anderen Gruppe als Verschwörungstheorie bezeichnet, um deren Meinung zu deklassieren und nicht besprechen zu müssen.
    Es gibt übrigens eine Website, die viele, viele vermeintliche Verschwörungstheorien auflistet. Mit der Ergänzung, WANN sie Realität wurden.
    Den Part mit den Synergien finde ich sehr gut, denn dieser derzeitige Extremismus, die Verweigerung, andere Stimmen zu hören, diese permanete Empörung unterschiedllicher Gruppen wird uns nicht dorthin bringen, wohin wir eigentlich hinwollen.

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    • Wie lautet die Website?

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    • Auch ich wüsste gern, um welche Website es sich konkret handelt.

      Es wird immer wieder von Menschen, die Verschwörungstheorien nahestehen, behauptet, es gäbe diese ominöse Website, die nachweise, dass und wann Verschwörungstheorien sich als Wahrheit herausgestellt hätten. Das Problem: Niemand der Behauptenden war jemals in der Lage, einen konkreten Nachweis für die Existenz dieser Website zu führen, sondern berief sich allenfalls auf Hörensagen und den Verweis, gefälligst selbst danach zu googlen. Bis hin zu der noch gesteigerten Verschwörungstheorie, dass diese Website wegen ihrer angeblichen Gefahr für das Establishment „von den Medien“ aktiv unterdrückt werde.

      Es handelt sich bei diesem Website-Hinweis m.E. ganz offensichtlich um den Versuch, verschwörungstheoretische Behauptungen, die ohne jeden nachvollziehbaren Beweis aufgestellt wurden, mit Behauptungen zu beweisen, die wiederum völlig ohne Beweis dastehen.

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      • Es gab einige Ereignisse in der Geschichte, bei denen sich Verschwörungstheorien später als wahr erwiesen haben. Hier sind fünf Beispiele:

        1. Die Watergate-Affäre: Die Enthüllungen des „Deep Throat“-Informanten Mark Felt bestätigten die Verschwörungstheorie, dass die Nixon-Regierung in den Einbruch in das Democratic National Committee verwickelt war.

        2. Iran-Contra-Affäre: Die Regierung unter Präsident Reagan gab später zu, dass sie illegal Waffen an den Iran verkauft und die Erlöse an die Contra-Rebellen in Nicaragua Rebellen in Nicaragua weitergeleitet hatte.

        3. Die Operation Northwoods: Ein Plan, der vom Joint Chiefs of Staff der US-Regierung in den 1960er Jahren erstellt wurde und vorsah, dass falsche Flaggen-Angriffe auf US-amerikanische Bürger durchgeführt werden sollten, um den Krieg gegen Kuba zu rechtfertigen.

        4. Das Tuskegee-Syphilis-Experiment: Die Regierung der Vereinigten Staaten führte ein medizinisches Experiment durch, bei dem afroamerikanische Männer mit Syphilis nicht behandelt wurden, obwohl Penicillin als Behandlung verfügbar war.

        5. MK-Ultra: Ein geheimes Forschungsprojekt der CIA, bei dem Menschen ohne ihr Wissen mit halluzinogenen Drogen behandelt wurden, um deren Wirkung auf das menschliche Verhalten zu untersuchen.

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  4. ich finde diesen Beitrag sehr interessant und teile die Ansichten auch weitestgehend. was ich für mich entdeckt habe, dass der altmodische Begriff ein Vorbild zu sein immer noch viel erreichen kann. Wenn ich mich mit Menschen darüber unterhalte was ich tue und warum ich es gerade so mache ohne dabei als Lehrmeister aufzutreten, sondern einfach nur berichte ohne irgendeine Bewertung, habe ich festgestellt, dass ich damit unheimlich viel erreichen kann. es dauert zwar eine Weile, aber manchmal treten unerwartete Entwicklungen auf die sich manchmal Recht schnell potenzieren. das hat für mich zu der Erkenntnis geführt, ich mache das was ich für richtig erachte und rede darüber und dabei kam ich für mich auch Aspekte meines Gegenübers mit einfließen lassen. das wiederum fördert gegenseitigen Respekt und es ist immer wieder wunderbar wie gut das funktioniert. Zugegeben mit manchen Mensch funktioniert es „noch“ nicht, aber auch hier denke ich steter Tropfen höhlt den Stein. Denn wenn nicht jeder bei sich die Veränderung startet und durchführt, wer soll es denn machen?

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  5. Interessant, dass Deine „Innere Stimme“ so eine Art transpersonales Sendungsbewusstsein zu entwickeln scheint, lieber Martin. Erinnert mich ein wenig an meine Erfahrungen als Channelmedium, worin ich vor Jahrzehnten mal eine Ausbildung gemacht hatte.

    Wie Riccarda fand ich die Aussagen Deiner „Inneren Stimme“ recht einseitig. Die Frage ist nun für mich: Was motiviert Dich dazu, diese vermeintlich „allwissende“ Stimme sich an uns wenden zu lassen wie bei „Gespräche mit Gott“ oder in den „Kryon“ Büchern?

    Die Antwort ist einfach: Man gibt sich auf diese Weise den Touch einer transpersonalen Autorität, der sich die meisten Deiner Kommentierenden hier bereits unterwerfen. Dieser Versuchung zu erliegen, ist leicht. Ich kenne das.

    Aber wie Sten Nadolny das einst in „Selim oder die Gabe der Rede“ so schön bemerkte: „Wer unsichere Leute überzeugen will, neigt dazu, sich zusätzliche Autorität herbeizulügen. Er verdirbt damit, was er zu sagen hat.“

    Wir sind also eingeladen, auf Augenhöhe zu bleiben, Mensch unter Menschen zu bleiben.

    Zum Thema „Verschwörungtheorien“ ein wenig Sachebene: Der Begriff wurde in den 60er Jahren von der CIA erfunden, um Menschen zu diskreditieren, die der Regierung ihre Version der Ermordung von John F. Kennedy durch einen fanatischen Einzeltäter mit einem Gewehr aus dem Supermarkt nicht abkauften. Der Begriff verselbständigte sich dann und ist heute einfach ein Kampfbegriff, um ad hominem diskreditieren zu können, statt auf der Sachebene argumentieren zu müssen, wenn man im Grunde keine Argumente hat.

    Empörung ist kein guter Ratgeber, denn sie aktiviert den Sympathikus und deaktiviert den ventralen Vagus, der für tiefe und empathische Kommunikation wesentlich ist. Insofern ist, mit Kampfbegriffen wie „Verschwörungstheorie“ zu arbeiten, in der Regel ein Akt des eigenen Überlebens-Ichs, um Traumainhalte im Zaum zu halten und nicht anschauen zu müssen.

    Wir leben in einer traumabasierten Gesellschaft. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, ist in der Regel manipulativ, weil wir es als kleine Kinder von unseren Müttern schon so gelernt haben. Wir zwingen Kinder in ein System hinein, das sie so sehr schädigt, dass wenn sie erwachsen sind, kaum noch etwas Lebendiges in ihnen übrig ist. Und wenn wir dann volljährig sind, lenken wir uns von all dem Schmerz der Kindheit durch Industrienahrung, legale Drogen, Fernsehen, Internet und Handy ab. So werden wir leichte Beute für Menschen, die uns einreden wollen, abweichende Meinungen und Fragestellungen seien „Verschwörungstheorien“.

    Das beruhigt die eigenen inneren Zweifel am Sinn des Systems, in dem wir existieren vielleicht eine Weile. Lösen kann sie es nicht. Tatsächlich verblöden wir auf diese Weise leider weiter und weiter, wie die sinkenden IQ-Zahlen der letzten Jahrzehnte belegen.

    Die sicher nicht der Verschwörungstheorien verdächtige Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing schrieb in ihrem vom Sufismus inspirierten Romanzyklus „Canopus im Argos: Archive“, der nach ihrer eigenen Aussage zugleich ihr wichtigstes Werk war, die folgenden Zeilen: „Man kann sich nicht jahrelang falscher und verlogener Propaganda aussetzen, ohne dass die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt werden.“

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    • @Alexander Gottwald

      Ich teile zwar deine Auffassung, dass es ethisch-moralisch bedenklich ist, sich durch Vorschaltung und Wiedergabe angeblicher Äußerungen geistiger Entitäten aus der Schusslinie zu halten und der eigenen Meinung mit dem Verweis auf die „Weisheit“ (hier der inneren Stimme) einen autoritäreren Anstrich geben zu wollen. Aber das war es dann auch schon.

      Meinetwegen kann sich jede/r so viele absurde Verschwörungstheorien zusammenfantasieren, wie er/sie möchte und diese auch äußern. Allerdings werden sich die Äußernden dann auch gefallen lassen müssen, deutlich darauf hingewiesen zu werden, nich nur wo die eigenen Denkfehler liegen, sondern auch, mit welch absolut unethischen manipulativen Argumententionsmittel gearbeitet wird, um sich selbst zu erhöhen und Gegner ad personam abzuwerten.

      Bevorzugtes Mittel ist dabei zunächst die Aufstellung vager bis wirrer Behauptungen, die durch nichts belegt sind. Wie etwa deine aus der Luft gegriffene Behauptung, die CIA habe in der angeblich böswilligen Absicht, Menschen mit anderer Meinung zu diskreditieren, fälschlich die Aufstellung von Verschwörungstheorien vorgeworfen. Wie kommst du auf diese Idee? Behauptungen reichen bekanntlich nicht aus, die Wahrheit einer Behauptung zu beweisen. Auch wenn sie von noch so vielen selbsternannten Experten aufgestellt und von ihren Jüngern nachgeplappert werden.

      Typisches Merkmal von Verschwörungstheoretikern ist darüber hinaus, mit dem Vorwurf einer „ad hominem“-Argumentation selbst „ad hominem“ vorzugehen. Wie etwa du beim Vorwurf, „Verschwörungstheoretiker“ sei ein „Kampfbegriff, um ad hominem diskreditieren zu können, statt auf der Sachebene argumentieren zu müssen, wenn man im Grunde keine Argumente hat.“ Abgesehen davon ist deine Behauptung, dass die Kritik an Verschwörungstheorien keine Sachargumente habe, schlicht falsch. Denn die Kritik an Verschwörungstheorien der bekannten Art besteht genau in dem Sachargument, dass für die aufgestellte Behauptung einer Verschwörung keinerlei tatsächlicher Beleg existiert.

      Richtig krass wird es dann mit deiner Bemerkung „Empörung ist kein guter Ratgeber …“, woraus du ableitest („Insofern“), dass der Begriff „Verschwörungstheorie“ darauf schließen lasse, dass der Verwender wohl ein geistig-gesundheitliches Problem habe („in der Regel ein Akt des eigenen Überlebens-Ichs, um Traumainhalte im Zaum zu halten und nicht anschauen zu müssen.“ Ad hominem-Abwertung aus der untersten Schublade!

      Auch deine Äußerung, durch systembedingte „Zwänge“ und „Manipulation“ „werden wir leichte Beute für Menschen, die uns einreden wollen, abweichende Meinungen und Fragestellungen seien „Verschwörungstheorien“, ist von gleicher Qualität und zudem absurde Täter-Opfer-Umkehr. Denn wer greift hier wen an? Doch wohl die Verschwörungstheoretiker das System und nicht umgekehrt. „Tatsächlich verblöden wir auf diese Weise leider weiter und weiter, wie die sinkenden IQ-Zahlen der letzten Jahrzehnte belegen.“ Falls du das Maß der Skurrilität der Verschwörungstheorien meinst, möchte ich dir nur zu gern recht geben.

      Da hilft es auch nicht, sich mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat einer „Nobelpreisträgerin“ den „Touch einer transpersonalen [sorry: transintellektuellen] Autorität“ geben zu wollen.

      u verunglimpfen, sie lächerlich zu machen, ihnen ein negatives Label aufzustempeln“ nicht nur den Begriff „Verschwörungstheoretiker“ erfunden, sondern auch noch

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      • Die letzten drei Zeilen sind versehentlich reingerutscht. Bitte als gelöscht betrachten.

        Antworten
    • Lieber Alexander,
      ich stimme Dir in allen Punkten zu.
      Allein dass Martins Stimme den Begriffe Pandemie als Tatsache hinstellt – meines Wissens handelt es sich bereits bei diesem Begriff um eine angstauslösende Verschwörungstheorie, die unsägliches Leid über viel Menschen gebracht hat und mit den Nachwirkungen der Spritzen noch bringt.
      Klimawandel? Hm, soweit ich weiß befinden wir uns grade in der Wärmephase einer Eiszeit, aber dafür will ich nicht die Hand ins Feuer halten. Ich stelle nur fest, dass unsere sogenannten grünen Politiker ein Mordsgeschäft mit dem angeblich vom Menschen verursachten Klimawandel machen.
      Fleischersatzprodukte? Wenn wir alle nur Produkte konsumieren würden, die von Tieren stammen, die artgerecht gehalten wurden, würden wir etwas wirklich ethisch Wertvolles tun. Dazu gehört auch die Milchproduktion, die eine Qual für die ständig schwanger gehaltene Kuh bedeutet, die zudem noch durch die Trennung von ihrem Kalb traumatisiert wird.
      Der erste Beitrag von Martins innerer Stimme erinnerte mich tatsächlich an „Gespräche mit Gott“, aber dieser erscheint mir nicht so ganz „sauber“. Für Martin mögen diese Aussagen ja stimmig sein. Ich frage mich allerdings auch, ob die Aussagen der I.S. bei emotionalen Themen wirklich neutral rüber kommen können.

      Antworten
      • @Birge

        Es gehört wahrlich schon eine Menge Chuzpe dazu, nicht nur die Tatsache der kürzlichen Corona-Pandemie entgegen aller Erweislichkeit in Frage zu stellen, sondern auch den Begriff „Pandemie“ als „angstauslösende Verschwörungstheorie“ zu bezeichnen. Noch dazu mit der abstrusen Behauptung, dieser Begriff (!) habe „unsägliches Leid über viel Menschen gebracht“ und bringe dies immer noch „mit den Nachwirkungen der Spritzen“. Aber vielleicht stimmt es ja auch, dass die Erde eine Scheibe ist.

        Auch deine „Feststellung“, die Erde befände sich in einer Wärmephase einer Eiszeit und nicht etwa – wie von „unseren sogenannten grünen Politikern“ lediglich zwecks Erzielung eines „Mordsgeschäfts“ behauptet werde – in einem von Menschen gemachten Klimawandel, ist an … kaum zu übertreffen.

        Sehr erheiternd ist in deinen Zeilen zumindest zu lesen, dass eine Kuh zur Milchproduktion „ständig schwanger gehalten“ werden müsse.

        Aber eigentlich können wir dir, Birge, als Leser dankbar sein. Denn mit derlei Parforceritten durch die Abgründe der Verschwörungstheorien disqualifizierst du diese deutlicher, als man es mit intellektuellen Worten je ausdrücken könnte.

        Antworten
  6. Lieber Martin, vielen Dank, dass du das Thema „Verschwörungstheorie“ aufgegriffen hast, wobei ich den Beitrag von Alexander Gottwald bestätigen möchte – insbesondere, was er zum Thema Verschwörungstheorien geschrieben hat.

    Wie wir hier in Deutschland in den letzten 3 Jahren erlebt haben, wurde der von der CIA begründete Begriff „Verschwörungstheorie“ bzw. „Verschwörungstheoretiker“ oft eingesetzt und – da er die beabsichtigte Wirkung erzeugt hat – auch noch intensiviert. In vielen Fällen wurden Menschen, die eine andere Ansicht hatten (die durchaus auch wissenschaftlich belegbar war oder zumindest berechtigte Zweifel am Narrativ erlaubten) als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet mit dem Ziel, diese Menschen zu diskreditieren, ihnen zu schaden, sie zu verunglimpfen, sie lächerlich zu machen, ihnen ein negatives Label aufzustempeln. Und weil das mit dem Begriff „Verschwörungstheoretiker“ so gut funktioniert hat, hat man auch noch andere Begriffe wie „Nazi“, „Rechtsradikaler“, Coronaleugner“ usw. eingesetzt. Der Minderheit, die sich in der Coronazeit diesem Narrativ nicht gebeugt hat, hat man in vielen Fällen einen persönlichen und/oder auch wirtschaftlichen Schaden zugefügt.

    Welche Folgen hat es für uns alle?
    Viele Menschen äußern mittlerweile aus Angst vor negativen Reaktionen, ihre persönliche Meinung – öffentlich und zum Teil auch privat – nicht mehr und ziehen sich damit aus der Gemeinschaft zurück. Eine Umfrage der MDR-Redaktion im Dezember 2022 hat ergeben, dass 48 % der Befragten (rund 27.000 Menschen), Angst hätten, ihre eigene Meinung zu äußern. Die Meinungsäußerung werde nicht mehr als solche wahrgenommen, sondern es gäbe vorschnelle Verurteilungen und einen hohen Konformitätsdruck und viele fürchten berufliche Konsequenzen, wenn sie bestimmte Dinge äußern.

    Wenn wir dies ändern wollen, müssen wir wieder lernen, dass sich jeder andere – genau wie ich selbst – eine Meinung bilden darf und diese auch äußern darf. Auch wenn diese Meinung meiner eigenen Meinung widerspricht, zeigt es von innerer Größe, diese Meinung gelten zu lassen und mit einer ehrlichen Neugierde die Beweggründe des Anderen verstehen zu wollen (das ist das Gegenteil von verurteilen). Und wir müssen wieder den Mut aufbringen, unsere eigene Meinung zu artikulieren, zu ihr zu stehen (und ggf. zu modifizieren) und es auszuhalten, dass Andere eben anders denken – das ist ihr gutes Recht. Ich bin mir sicher, dass jeder von uns in vielen Fällen aus der gegenteiligen Meinung des Anderen auch für sich etwas Gültiges entnehmen kann. Genauso wie viele Menschen in fremde Länder reisen, um dort die Kultur und die Menschen kennen zu lernen, kann ich auch in meinem eigenen Land jeden Anderen als einen solchen Menschen betrachten, dessen Ansichten und Gewohnheiten ich näher kennen lernen möchte – das heißt ja nicht, dass ich das auch selbst so machen muss. Dies würde jedoch unsere Denkweise und unseren Horizont erweitern und dazu beitragen, wieder einen respektvollen und würdevollen Umgang mit anderen Menschen zu pflegen – nach dem Motto: „Behandle den Anderen so, wie du gerne selbst behandelt werden möchtest.“

    Zum Schluss möchte ich noch mal den von dir, lieber Martin, aufgegriffenen Begriff des „Klimawandels“ aufgreifen.
    Was verstehst du unter dem Begriff „Klimawandel“? Bevor wir über solche unbestimmten Begriffe diskutieren, sollten wir zunächst festlegen, was wir darunter verstehen. Ich glaube, dass sich unter dem Begriff „Klimawandel“ jeder etwas anderes vorstellt, genauso wie wenn man den Begriff „Baum“ verwendet (der Eine sieht vor seinem geistigen Auge gleich einen Apfelbaum und der Andere einen Tannenbaum). Während der Millionen von Jahren hat sich das Klima auf der Erde in vielfältiger Weise verändert und derzeitige Zyklus bewegt sich lt. Wissenschaft in Richtung Eiszeit.
    Diese Diskussion würde hier jedoch zu weit führen.
    Ich möchte deshalb die Anregung geben, darüber nachzudenken und selbst nachzuforschen, was es mit dem Begriff „Klimawandel“ (aktuelles Narrativ) auf sich hat und ob dieser (ähnlich wie der oben genannte Begriff „Verschwörungstheoretiker“) dazu eingesetzt werden könnte, um die Menschen in eine gewisse Denk- und Handlungsrichtung zu bewegen.

    Antworten
    • Danke an Dich und die Anderen, dass Ihr Euch hier beteiligt.

      Ziel des Ganzen ist ja, einen Dialog zu führen, in dem unterschiedlichste Meinungen zu Wort kommen.

      Das gelingt hier, und das freut mich.

      Ich möchte Dir hier auf ein Thema stellvertretend zu gleichlautende Beiträgen kurz antworten.

      Die CIA-Argumentation kenne ich ich schon seit vielen Jahren. Sie taucht eigentlich so gut wie immer in dem Zusammenhang auf.

      Sie öndert aber nichts an dem Tatbestand, den das Wort »Verschwörungstheorie« beschreibt: Eine »Theorie«, die von einer Verschwörung handelt.

      Eine Theorie ist eine Ansicht, die (noch) unbewiesen ist. Das bedeutet nicht, dass die Theorie falsch ist. Es bedeutet nur, dass sie sich den Status einer Wahrheit (noch) nicht verdient hat.

      Und darum geht es in diesem Artikel.

      Diese Unterscheidung ist wichtig, denn viele Menschen verwechseln Theorien mit einer Wahrheit. Das sollte man meines Erachtens tunlichst vermeiden.

      ; )

      Martin

      Antworten
      • 5 Erklärungen für Verschwörung, da dieses Wort noch nicht näher definiert wurde:

        Eine Verschwörung ist eine geheime Vereinbarung zwischen zwei oder mehr Personen, um etwas Illegales oder Unethisches zu tun, oft zum Nachteil anderer.

        Verschwörung kann auch bedeuten, dass eine Person oder Gruppe von Personen absichtlich falsche Informationen verbreitet, um ihre eigenen Ziele zu fördern oder um andere zu manipulieren.

        Eine weitere Bedeutung von Verschwörung ist der Glaube an eine geheime Gruppe von Menschen, die im Hintergrund die Kontrolle über Regierungen, Unternehmen oder die Gesellschaft als Ganzes ausüben.

        In manchen Fällen wird der Begriff „Verschwörung“ auch verwendet, um eine Gruppe von Menschen zu beschreiben, die glauben, dass eine bestimmte Theorie oder Ideologie wahr ist, obwohl es keine oder nur wenige Beweise dafür gibt.

        Eine weitere Bedeutung von Verschwörung ist die Überzeugung, dass bestimmte Ereignisse oder Phänomene das Ergebnis einer geheimen Handlung oder einer Verschwörung sind, anstatt durch natürliche oder zufällige Ursachen verursacht worden zu sein.

        Antworten
    • @Ulrich Seyffert:
      Du schreibst: „… wenn diese Meinung meiner eigenen Meinung widerspricht, zeigt es von innerer Größe, diese Meinung gelten zu lassen und mit einer ehrlichen Neugierde die Beweggründe des Anderen verstehen zu wollen (das ist das Gegenteil von verurteilen).“

      Leider handelst du deinem Anspruch selbst voll zuwider. Du lässt Martins Meinung nicht stehen und versuchst schon gar nicht „mit ehrlicher Neugierde seine Beweggründe verstehen zu wollen“, sondern inszenierst in schönster verschwörungstheoretischer Manier die „Verschwörungstheoretiker“ als Opfer sich gegen sie verschworener Täter. Es gibt einen Namen für so eine Art Kommunikation: Täter-Opfer-Umkehr.

      Typisch verschwörungstheoretischer Art sind auch die subtilen Anschuldigungen und Abwertungen, derer du dich im Weiteren bedienst. Wie z.B. beim Thema „Klimawandel“. Du forderst zunächst eine Bedeutungsklärung, lieferst jedoch nullkommanichts Konstruktives dazu („Diese Diskussion würde hier jedoch zu weit führen.“) und forderst Martin auf, selbst „darüber nachzudenken und selbst nachzuforschen, was es mit dem Begriff „Klimawandel“ (aktuelles Narrativ) auf sich hat … (etc.)

      Geht’s noch, kann ich da nur fragen? Entspricht das etwa deinem Motto „Behandle den Anderen so, wie du gerne selbst behandelt werden möchtest.“?

      Antworten

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