Als Du mir im letzten Interview gesagt hast, dass wir das Thema »Die Welt retten« angehen sollen, habe ich mich richtig positiv angekickt gefühlt. Vor allem, weil Du es im Zusammenhang mit dem Thema »Manifestation« genannt hast.

Innere Stimme: Ja, zwischen beiden Themen besteht ein enger Zusammenhang. 

Aber warum sollen wir die Welt retten?

Innere Stimme: Es gibt Vieles, sehr Vieles auf Eurem Planeten, dessen Ihr Euch glücklich schätzen könnt. Vieles, das es verdient, mit Wertschätzung und Dankbarkeit anerkannt zu werden. Aber es gibt auch ein paar Tendenzen, die der Korrektur bedürfen.

Welche?

Innere Stimme: Stichwort Klimawandel. Stichwort Arm/Reich Schere. Stichwort Kriegerische Auseinandersetzungen. 

Ihr streitet Euch mehr, als dass Ihr Euch versöhnt. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn da nicht diese Herausforderungen auf Euch warten würden, die ihr nur meistern könnt, wenn ihr miteinander kooperiert.

Bevor wir weiter diskutieren: Glaubst Du, dass wir noch eine Chance haben?

Innere Stimme: Selbstverständlich könnt Ihr das Ruder noch herum reißen. Und ja, die Chancen sind nach wie vor gut.

Ihr müsst nur jetzt ins Handeln kommen. Sonst läuft Euch möglicherweise die Zeit davon.

Aber was können wir tun? Ich fühle mich angesichts der Mächte, die das Sagen haben, so machtlos.

Innere Stimme: In Deiner Antwort offenbaren sich Ursache und Lösungsansatz zugleich.

Fangen wir mit der Ursache an. Du glaubst zum Ersten, dass das Problem da draußen ist. Das machen viele von Euch. Immer sind es die Anderen, die Euch das Leben schwer machen. Die korrupten Politiker. Die gierigen Kapitalisten. Die intrigante Lügenpresse. Und so weiter.

Zum Zweiten empfindest Du eine tiefe Hilflosigkeit, weil Du davon ausgehst, dass Du diese fremden Kräfte nicht zu Deinen Gunsten drehen kannst. Und das stimmt sogar. Deine Chancen, die Anderen substanziell in ihrem Wesen zu ändern, sind gleich Null. Wenn sich jemand wirklich verändert, dann nur, weil er es selbst so will – und nicht, weil Du es begehrst.

Danke. Ich fühle mich jetzt schon viel besser. Geradezu optimistisch.

Meine Innere Stimme lächelt liebevoll: Dein ironischer Unterton ist nicht ganz spurlos mir vorbeigegangen, Martin. Aber die gute Nachricht lautet, dass in Deiner Aussage ja auch der Lösungsansatz zu finden ist. Wollen wir uns einmal darauf konzentrieren?

Von mir aus…

Innere Stimme: Moment. Das ist jetzt ein wichtiger, ich würde ja sogar sagen entscheidender Augenblick.

Wieso?

Innere Stimme: Ohne Deine bewusste Entscheidung, der jetzigen Entwicklung wirklich eine Wende geben zu wollen, wird alles beim Alten bleiben.

Ganz egal, ob Du es mit persönlichen, beruflichen oder gesellschaftlichen Problemen zu tun hast: Wenn Du etwas verändern möchtest, bedarf es zuallererst einer klaren Wahl.

Du musst, und ich betone das Wort »musst« ganz bewusst, Dich dazu entscheiden, zu einer Kraft zu werden, die sich für ein positives, begehrenswertes Ziel einsetzt.

Was meinst Du damit?

Innere Stimme: Löse Deinen Blick vom Problem und richte es auf eine Vision, die Du erreichen möchtest. Wenn Du die Umweltverschmutzung und den Klimawandel beklagst, sage »Ja« zu einer sauberen und gesunden Natur, in der es sich gut leben lässt.

Du willst die Arm/Reich Schere beenden? Konzentriere Dich darauf, dass Ihr Wohlstand für alle schafft.

Du willst, dass der Krieg und die Gewalt in der Welt versiegen? Fokussiere Dich auf den Frieden.

Und das reicht?

Wie revolutionäre Veränderungen entstehen

Innere Stimme: Das ist natürlich erst der Anfang. Aber in ihm ist alles vorhanden, was es braucht, um Eure Lage zu verändern.

Und damit komme ich auf einen gravierenden Irrtum zu sprechen, der sich in Deiner Klage angesichts der übermächtigen Kräfte versteckt gehalten hat.

Ein gewichtiger Teil Eurer Konflikte und Auseinandersetzungen entspringt dem Irrtum, dass sich die Anderen zu ändern haben.

Viele von Euch versuchen, die Anderen zu beeinflussen oder gar zu zwingen, so zu denken und zu handeln, wie Ihr es als richtig empfindet. Schau Dir dazu nur all die vielen politischen Diskussionen im Fernsehen oder im Internet an. In ihnen hagelt es oft reichlich Vorwürfe und Kritik am Gegner.

Alle großen Veränderungen, und ich meine damit sowohl alle persönlichen als auch politischen oder wirtschaftlichen Revolutionen, beginnen jedoch damit, dass Ihr Euch selbst ändert.

Das ist Eurer einziger Ort der Kraft.

Gib mir bitte mal ein Beispiel.

Innere Stimme: Denk nur an Eure Greta Thunberg. Wenn sie nicht eines Tages entschieden hätte vor den Toren des schwedischen Parlaments zu streiken, wäre sie, die 15 jährige Schülerin, niemals in der Lage gewesen, eine weltweite Bewegung auszulösen und ihre Botschaft den großen politischen Mächten direkt ins Gesicht zu sagen.

Es war ihre Entscheidung, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, die den Unterschied machte.

Ja, aber auch sie hat gegen etwas im Außen gekämpft und tut es immer noch.

Innere Stimme: Darin liegt auch die Schwäche vieler, wenn auch nicht aller Klimaaktivisten. Zuviel Klage. Zuwenig Vision.

Die Menschen wünschen nicht Verzicht, sondern Fülle.

Sie wollen wegen ihres Verhaltens nicht gemaßregelt und beschämt, sondern sie wollen inspiriert und motiviert werden, dass sie ein besseres und erfüllteres Leben führen können.

Solange ihr die Anderen bekämpft, werdet ihr mehr Kampf ernten. Sobald ihr sie akzeptiert und anerkennt, dass sie eine andere Meinung vertreten, werdet ihr ebenfalls mehr Akzeptanz und Anerkennung ernten.

Verstehe. Wie kann ich nun konkret vorgehen?

Innere Stimme: Geh in Deine wahre Kraft und lerne zu manifestieren.

Ganz egal, ob Du gerade mit persönlichen Herausforderungen konfrontiert bist oder etwas auf globaler Ebene lösen möchtest: Beginne damit, ein Problem als gegeben zu akzeptieren. Leugne es nicht. Nimm es an. Denn es ist ja jetzt in Deinen Gedanken präsent.

Frage Dich dann aber als Nächstes, was Du stattdessen erleben möchtest. Gestalte vor Deinem geistigen Auge Dein Ziel so attraktiv und so begehrenswert wie möglich.

Das wird Dich motivieren, Deinen Blick vom Problem zu lösen und ihn auf die Lösungssituation zu richten.

Achte darauf, wie Du Dich fühlst, wenn Du in Deiner Vision geistig angekommen bist. Denn dadurch kannst Du bereits Dein neues Ich 2.0 wahrnehmen und spüren: Ein kraftvolleres Ich voller Selbstvertrauen und Zuversicht, dass sich die Dinge wirklich ändern können.

Und es ist diese Seite in Dir, die Du dann ins Rennen schicken solltest, um an die Verwirklichung Deiner Ziele zu gehen.

Innere Stimme: Denn die Welt, die Du erlebst, ist nur ein Spiegelbild Deines Geistes.

Und solange Du versuchst, den Fleck auf Deinem Hemd entfernen, in dem Du das Spiegelbild säubern willst, wirst Du Dich vollkommen zurecht als machtlos empfinden.

Sobald Du jedoch den Fleck da ortest, wo er sich in Wirklichkeit befindet – auf Deinem eigenen Hemd, kannst Du es reinigen oder Dir einfach ein neues anziehen. Und welche Lösung Du auch wählst: Kaum hast Du etwas bei Dir geändert, verändert sich auch das Spiegelbild.

Wie genau funktioniert das mit dem Spiegelbild im echten Leben?

Innere Stimme: Das ist ein so großes Thema, dass ich es mit Dir im nächsten Interview erörtern möchte.

Einverstanden.

Innere Stimme: Veränderung ist möglich, Martin. Warte nicht darauf, dass sie geschieht.

Sondern nimm sie selbst in die Hand, in dem Du genau dort beginnst, wo Deine Macht am besten wirken kann: Bei Dir.

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Weiter zu der Interview Serie: »Big Shift: Wie Veränderung funktioniert«.

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Wenn Dich das Interview neugierig gemacht hat: Im Big Shift Buch erfährst Du mehr.