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Die Kraft der Synergie

In dem letzten Interview hattest Du darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, dass sich bei der »Synergetica«-Übung zwei Gegenteilsbilder (zum Beispiel eine positive und negative Überzeugung) oft von alleine zusammen finden.

Warum findst Du das wichtig?

Innere Stimme: Weil es eine fundamentale Wahrheit offenbart, die viele Menschen übersehen.

Welche?

Innere Stimme: Dass auf einer fundamentalen Ebene alles in Eurem Leben nach Heilung strebt, also danach, wieder »heile« zu werden.

Wenn das so wäre, warum leiden dann so viele Menschen?

Innere Stimme: Weil sie der natürlichen Heilung metaphorisch gesprochen den Boden entziehen.

Wie bitte? Ich kenne viele Menschen, die unglaublich viel unternehmen, Bücher lesen, Kurse buchen, Coachings in Anspruch nehmen, um glücklicher und erfüllter zu leben – und dabei oft viel Zeit und Geld investieren, aber nicht wirklich vorankommen.

Innere Stimme: Weil sie es – provokativ gesagt – nicht wollen.

Dann stimmt aber Deine These nicht, dass »alles im Leben nach Heilung strebt«.

Innere Stimme: Ich sagte, dass dies auf einer »fundamentalen Ebene« der Fall ist. Aber die Menschen, von denen wir hier sprechen, haben den Kontakt zu dieser Ebene verloren. Sie sind nicht mit ihrem wahren Wesen verbunden, sondern leben in ihrem Verstand, der – und das ist keine Kritik – danach trachtet, alles zu differenzieren, auseinander zu halten und zu zerteilen.

Diese wunderbare Fähigkeit Eures Verstandes hat Euch viele überaus nützliche Erkenntnisse beschert, wie Euch die Welt der Wissenschaften jeden Tag aufs Neue belegt.

Aber glücklich werdet ihr durch das Denken nicht. Und eine Heilung im Sinne des »heile werden« kann durch den Einsatz des Verstandes ebenfalls nicht geschehen.

Wer also versucht, das Leben ganz allein durch Verstandesdenken zu meistern, wird in einem permanenten Zustand des Zweifelns, der Skepsis und des Misstrauens verharren.

Pro und Contra des Denkens

Für mich hört sich das schon so an, als ob Du das Denken diskreditierst.

Innere Stimme: Lass mich dazu eine Metapher benutzen: Es gibt viele Speisen, die gekocht werden müssen, um sie genießbar zu machen. Die Hitze, die dabei entsteht, kann Euch verletzen. Das sollte Euch jedoch nicht vom Kochen abhalten. Andererseits könnt Ihr nicht erwarten, dass ihr unversehrt davon kommt, wenn Ihr Eure Finger in kochend heißes Wasser haltet.

Genau so ist es mit dem Denken. Es ist notwendig, um in Eurer Welt zurecht zu kommen. Aber ihr könnt nicht erwarten, dass es Euch glücklich stimmt.

Ok, lass mich das einmal zusammenfassen. Du sagst, dass auf einer fundamentalen Ebene alles aufeinander zustrebt, also heile werden möchte. Und dass der Verstand das Gegenteil bewirkt.

Innere Stimme: So ist es. Und die Menschen, die sich entschieden haben, in erster Linie ihrem Verstand und nicht ihrem Herzen, ihrer Intuition zu folgen, werden deswegen eine Heilung im Sinne eines »heile werden« nicht erleben können.

Wobei dem Verstand daraus, wie gesagt, kein Vorwurf gestrickt werden darf. Es ist sein Job, die Welt durch Trennung zu analysieren und zu begreifen.

Aber so, wie ein Chirurg ein Messer benutzen muss, um Haut und Fleisch für eine lebensrettende Operation zerteilen zu können – so muss er dennoch einer gegenteiligen Kraft Raum lassen, die das Getrennte wieder zusammenwachsen lässt.

Wie bei allem im Leben geht es also stets um eine Zusammenspiel.

Und damit komme ich zu dem wesentlichen Punkt unseres Interviews. Durch das gelungene Miteinander unterschiedlicher Kräfte kann etwas größeres Ganzes entstehen, das über eine viel höhere Wirkmacht verfügt als die Summe seiner Einzelteile.

Die heilende Kraft der Synergie

Was meinst Du mit Wirkmacht?

Innere Stimme: Eine einzelne Nervenzelle in Eurem Gehirn kann nur wenig bewirken. Einige Milliarde Nervenzellen, die nicht miteinander verbunden sind, ebenfalls nicht. Sobald sie jedoch ein lebendiges Netzwerk bilden, schwingen sie sich zu einem Leistungsvermögen herauf, dass das Wirken der einzelnen Zelle um ein Vielfaches übersteigt.

Das Zusammenspiel zwischen Augen und Hirn mit seinem Netzwerk aus Neuronen ermöglicht es, dass Ihr die Buchstaben dieser Worte nicht nur lesen, sondern auch zu Worten zusammensetzen und anschließend zu Sätzen zu kombinieren könnt. Dadurch seid Ihr nicht nur in der Lage, diese Worte jetzt zu entziffern, sondern auch deren Botschaft zu verstehen. Das ist die Macht der Synergie.

Was hat das mit der Heilung von seelischen Schmerzen zu tun?

Innere Stimme: Leid entsteht oft durch ein zu einseitiges Denken. Pessimisten, die überall Negatives sehen, können erst dann zuversichtlich werden, wenn sie den Gedanken zulassen, dass es eben auch das Gegenteil gibt: Projekte, die gelingen. Menschen, denen man vertrauen kann. Ein Universum, das nicht nur nimmt, sondern auch gibt.

Optimisten, die überall nur Positives sehen und deswegen potenzielle Gefahren nicht wahrhaben können oder wollen, könnten sich einen Teil ihrer leidvollen Erfahrungen ersparen, wenn sie die Möglichkeit zulassen, dass auch ein Scheitern möglich ist.

So wie das Zusammenspiel von zwei Augen Eurer Wahrnehmung räumliche Tiefe zu verleihen vermag, so hilft Euch die Verbindung von gegenteiligen Gedanken zu einer Tiefe in Eurem Denken.

Statt Euch in der scheinbaren Widersprüchlichkeit von Gegensätzen zu verlieren und Euch deswegen emotional und gedanklich zerrissen zu fühlen, könnt ihr stattdessen das verbindende Element erkennen, das sie zu etwas Größerem vereint – und nur das kann Euch nachhaltig in einen Zustand inneren Friedens führen.

Das klingt so leicht und ist dennoch oft so schwer, finde ich.

Innere Stimme: Ich finde, dass gerade der Prozess, den Du »Synergetica« nennst, das Gegenteil zu beweisen vermag. Sich auf zwei Gegenteilsbilder zugleich zu konzentrieren, schafft in Eurem Verstandesdenken eine Lücke, in der eine tiefer liegende, sich dem bewussten Denken entziehende Kraft eine Neuordnung schaffen kann. Euch kommt es dann so vor, als ob sich die zuvor als widersprüchlich wahrgenommenen Inhalte, Meinungen und Überzeugungen wie von selbst in Beziehung setzen oder gar vereinen.

Allerdings setzt das etwas Wesentliches voraus, mit dem viele von Euch hadern. Vertrauen.

Dieses Thema ist jedoch so wichtig, dass ich ihm mehr Raum geben möchte. Deswegen lass uns das ausführlicher im nächsten Interview erörtern.

Weiter zu Teil 3…

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