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Interview mit meiner Inneren Stimme #6: Woran kannst du sie erkennen?

Autor

Martin

Datum

16 April 2023

Kategorien

Wie kann man seine Innere Stimme wahrnehmen? Woran kann man erkennen, dass sie wirklich weise ist? Und woher weiß ich, dass ich nicht schizophren bin – wie die Leserin Bettina Brauer in einem Kommentar zum letzten Interview fragte.

Dieses Interview ist länger als andere, weil es viele andere Themen wie Selbstbild und Selbstliebe oder die vielen Kommunikationswege behandelt, die unsere Innere Stimme nutzt.

Am Ende findest Du 7 Faktoren, die Dir helfen, genau zu unterscheiden, ob Du es mit Deinem Verstand oder Deiner Inneren Stimme zu tun hast.

Innere Stimme: Bevor ich darauf eingehe, wüsste ich erst gerne Deine Meinung, Martin. Was denkst Du, wer ich bin? Ein göttlicher Weiser oder lediglich die Ausgeburt einer mentalen Erkrankung?

Willst Du eine ehrliche Antwort?

Innere Stimme: Immer.

Woran ich meine Innere Stimme erkenne

Ich weiß mit Gewissheit, dass Du kein göttlicher Weiser bist. Also zumindest nicht nach meiner Definition, die eher so aussieht wie ein alter weißer Mann mit einem Bart.

Wenn ich mit Dir bin, habe ich sehr oft das Gefühl, dass mein Horizont weiter wird. Ich habe Zugang zu einem Wissen, das mir im normalen Alltag oft fehlt. Und in Deiner Gegenwart fühlt sich das Leben leichter und lichter und liebevolle an.

Ein wirklich schönes Gefühl, dass ich davon nicht genug kosten kann. Zugegeben. Aber ein göttlicher Weiser? Das trifft es überhaupt nicht.

Innere Stimme: Das mag ich.

Warum?

Innere Stimme: Weil jedes Bild, das Du von mir machst, dem Grunde nach unvollständig sein muss. Denn ich lebe an einem Ort jenseits des menschlichen Denkens. Ich sehe die Welt und das Leben darin sozusagen mit ganz anderen Augen, als es Dein Verstand vermag – worin, wenn man so möchte, unser beider Wert besteht.

Dein menschlicher Verstand versteht die Welt, in dem er sie sondiert und in Einzelteile zerlegt. Ich aber verstehe sie, in dem ich sie zu einem Ganzen zusammenfüge.

Ich sehe die Einheit der Dinge. Dein Verstand sieht aber die Unterschiede.

Ich sehe Gemeinsamkeiten, aber nicht in dem Sinne, das alles gleich wäre, sondern in dem ich mir des Gesamtbildes gewahr werde, zu dem sich all die verschiedenartigen Mosaiksteine vereinen.

Wobei ich jedoch darauf hinweisen möchte, dass ich selbst noch eine Suchende bin, denn jedesmal, wenn ich das große Bild zu erhaschen meine, es sich bereits zu verändern beginnt. Es gibt also keine finale Wahrheit, die ich erblickt habe und von der ich berichten könnte.

Alles, wovon ich mich nähre, ist letztendlich ein Schnappschuss, der schon in dem Moment, da ich mich auf ihn beziehe, bereits veraltet ist. Das macht das Abenteuer Leben so betörend, aufregend und so ungemein begehrenswert. Wahrheit ist niemals statisch, sondern stets lebendig.

Puh. Das klingt reichlich abstrakt.

Innere Stimme: Stell Dir vor, Du stehst an einem Strand und beobachtest das Meer, um es zu verstehen. In dem einen Augenblick scheint es sanft dahin zu schaukeln, nur um sich im nächsten zu Wellen aufzutürmen, die sich überschlagen. Und was auch immer Du versuchst, um das Wesen des Meers einzufangen, Du scheiterst, weil das Meer sich kontinuierlich verändert. Eben noch regierte die Flut, aber jetzt herrscht Ebbe.

Ein nettes Bild. Aber was hat das mit der Frage zu tun, ob Du weise bist?

Innere Stimme: Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass ich keine absolute Wahrheit kenne. Ich habe keine Evangelien zu verkünden, sondern ich kann, wie Du es beschrieben hast, lediglich einen Bewusstseinszustand teilen. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

Wie würdest Du den Zustand beschreiben?

Innere Stimme: Als schöpferisch. Denn immer dann, wenn ich mich mit der Quelle allen Seins verbinde, spüre ich ihre kreative Energie, die über eine solche kreative Wucht verfügt, dass sie eine Welt wie die, der Du angehörst, zu erzeugen vermag. Wie ihr das gelingt, ist auch für mich immer noch in vielerlei Hinsicht ein Geheimnis, das mich ebenso fasziniert wie begeistert.

Du weißt nicht, wie das Leben und dessen Schöpfung funktioniert?

Innere Stimme: Ich konnte mir einige Facetten dieses Mysteriums erschließen, die ich nur zu gerne mit Dir teile. Ich überlasse es jedoch Dir und vor allem auch Deinen Leser und Leserinnen für sich selbst zu entscheiden, ob ihnen das, was ich zu sagen habe, etwas für ihr reales Leben bringt oder nicht. Denn nur das zählt, finde ich.

Also wenn Du mich fragst: Dir zu begegnen, hat mein ganzes Leben verändert. Also von daher ist es mir vollkommen egal, wer oder was Du bist. Hauptsache, Du bleibst bei mir.

Innere Stimme: Selbst wenn ich wollte, könnte ich Dich nicht verlassen. Wir sind untrennbar verbunden. Aber dennoch gibt es einiges, das sich unserer Verbindung in den Weg stellen kann.

Was genau?

Innere Stimme: Die Stimmen Deines Verstandes.

Störfaktoren: Warum wir Probleme haben, unsere Innere Stimme wahrzunehmen.

Innere Stimme: Bevor ich darauf näher eingehe, lass mich kurz erklären, was ich mit »Verstand« genau meine – und worin das Dilemma unserer Unterhaltungen besteht.

Ich fange mit dem Verstand an, von dem man ganz generell sagen könnte, dass er ein Produkt Deiner Neugier ist, die Welt zu erforschen und zu verstehen. Dabei entsteht im Laufe des menschlichen Lebens eine immense Kollektion von Erinnerungen, Einsichten, Überzeugungen, Werten, aber auch Regeln und Entscheidungsvorlagen.

Diese Kollektion könnte man mit einer Datenbank vergleichen, in die man Informationen einspeichern und bei Bedarf wieder hervor holen kann. Zum Beispiel, um eine neue Erfahrung zu bewerten oder einen Entschluss zu fassen, wie man auf eine bestimmte Situation reagiert.

Könntest Du das ein wenig konkretisieren?

Innere Stimme: Stell Dir vor, Du bist in einem Dorf am Meer aufgewachsen. Was auch immer in Deiner Jugend geschah, der Ozean war oft daran beteiligt. Vielleicht hast Du am Strand das erste Mal ein Mädchen geküsst. Das wäre eine Erinnerung, die nicht nur die Erfahrung eines Kusses beinhaltet, sondern durchwebt wäre von dem salzigen Geruch der Seeluft oder den leisen Schreien, der Möwen, die über Euch kreisten.

Eine andere Erinnerung könnte sein, dass Du das Meer aufgesucht hast, als Du das erste Mal unter Liebeskummer gelitten hattest. Die endlose Weite des Meers hätte den Zustand der Einsamkeit, den Du in dem Augenblick gespürt hast, auf eine höchst eigenwillige Weise ergänzt oder gar verstärkt.

Derlei Empfindungen besitzen eine so enorme Kraft, dass sie sich so stark in Dein Gehirn einbrennen, so dass Du sie während Deines gesamten Lebens niemals vergessen kannst.

Stell Dir nun vor, Deine berufliche Karriere würde Dich in eine Großstadt verschlagen, durch die sich ein Fluss schlängelt. Und stell Dir weiter vor, dass Du in der Hauptzentrale eines Konzerns als Controller angestellt wärst und Du Deinen Alltag meistenteils vor einem Computerbildschirm oder in klimatisierten Besprechungsräumen verbringst.

Du würdest dabei immer wieder den Drang verspüren, das Wasser aufzusuchen – aber er bliebe unerfüllt, denn ein Fluss ist dem Wesen nach etwas anderes als ein Ozean.

Wenn Du jedoch in Deine Geburtsort reisen und das Meer aufsuchen würdest, könnte Dich das Gehirn mit derart intensiven Erinnerungen und Empfindungen fluten, dass Du den Eindruck gewinnen könntest, dass Du kein Stadtmensch bist und dass Du das Meer brauchst, um ein Gefühl von Heimat und Angekommensein zu spüren. Es wäre gut möglich, dass Du in einem solchen Augenblick den Entschluss fasst, das Stadtleben aufzugeben und wieder in Dein Dorf zurückzukehren, weil es Deiner Persönlichkeit entspricht.

Aber das, was Du als Deine Persönlichkeit bezeichnest, ist streng genommen nichts weiter als ein Ich, das Du aufgrund all Deiner Erfahrungen am Meer erschaffen hast. Es speist sich weniger aus dem, wer Du bist, sondern mehr aus dem, was Du erfahren und welche Schlüsse daraus gezogen hast.

Willst Du damit andeuten, dass mein Ich eine Art Zufallsprodukt ist?

Innere Stimme: Ich würde es in dem Zusammenhang eher als Kunstwerk bezeichnen, das Du mit der kreativen Energie erschaffen hast, die allen Menschen innewohnt.

Aber das Ich, das Du aus all Deinen Erlebnissen und Einsichten geformt hast, wäre nur ein Ausdruck des ihm zugrundeliegende Wesens. Nicht das Wesen selbst.

Dein Meeres-Ich wäre vergleichbar mit einem Bild, das in einem Museum hängt – flankiert von Gemälden, die ganz andere Ich’s porträtieren. Zum Beispiel eines, das Dich als Controller zeigt, der eine Bilanz studiert oder der vor der Geschäftsführung mit sachlicher Stimme einen Jahresbericht präsentiert.

Welches Ich ist davon wahrer?

Keines davon, würde ich sagen.

Innere Stimme: Ganz genau.

Aber könnte man nicht auch Angesichts der verschiedenen Ich’s sagen, dass Du eine Persönlichkeitsspaltung aufweist? Das Ich, das monoton über Zahlenkolonnen sinniert, ist ganz gewiss anders als das Ich, das beim Anblick des Meers von ozeanischen Gefühlen heimgesucht wird.

Du bist Viele

Du meinst, dass ich also auf gewisse Weise schizophren bin?

Innere Stimme: Keineswegs. Schizophrenie steht in Eurer Wissenschaft für einen anderen Sachverhalt, auf den ich gleich noch eingehen möchte.

Worauf ich vielmehr hinaus möchte, ist die Tatsache, dass Ihr im Laufe eines Lebens viele Ich’s erzeugt. Einige davon sind äußerst kompakt und begrenzt in ihrem Denken, während andere über einen breiten Horizont verfügen. Der Controller in Dir wäre in der Lage, das Leben über Zahlen und Mathematik zu begreifen, aber ozeanische Gefühle wären ihm fremd.

Verstanden. Aber wie hängt das mit unserem Thema zusammen, woran ich erkennen, ob ich es mit meiner Innern Stimme zu tun habe?

Innere Stimme: Ich komme gleich noch darauf zu sprechen. Lass mich noch einen weiteren Gedanken einführen. Denn nicht alle Ich’s hast Du bewusst erschaffen. Wenn Du beispielsweise eine sehr schmerzliche Erfahrung durchleidest, die Dich traumatisiert, dann wird Dein Gehirn im Zuge einer dringlichen Notfalloperation bestimmte Anteile Deines Wesens abspalten.

Einige dieser Anteile verkörpern im wahrsten Sinne des Wortes den Schmerz, den Du erfahren hast.

Ja, ich weiß. Das sind oft Anteile, die beim Coaching als scheu oder ängstlich und schamhaft auftreten.

Innere Stimme: Andere Anteile wiederum tragen eine große Wut in sich, denn sie fühlen sich als Opfer einer Erfahrung, die sie unter keinen Umständen selbst gewählt hätten. Sie besitzen eine enorm destruktive Macht und würden am liebsten alles Mobiliar zerschlagen.

Nicht wenige von ihnen hassen das Leben beziehungsweise die Quelle, die es hervorgebracht hat. Und sie sind voller Zorn, weil die Energie, der sie entspringen, ihnen Schmerzen zugefügt hat.

Diese Anteile sind manchmal so verbitter, dass sie alles torpedieren, was von Licht und Liebe künden könnte.

Sie wollen nicht gerettet werden, sondern sie wollen vielmehr zerstören. Sie repräsentieren die dunkle Seite des Egos oder Deines Verstandes und Du kannst sie daran erkennen, dass sie ihren Intellekt eher dafür einsetzen, mit anderen zu streiten, als Frieden schaffen zu wollen.

Verstanden. Aber auch auf die Gefahr hin, penetrant zu erscheinen: Was hat das mit unserem Thema zu tun?

Innere Stimme: Lass mich nun auf mein Dilemma zu sprechen kommen.

Das Dilemma der Inneren Stimme

Innere Stimme: Wenn ich in Deinem Inneren mit Dir kommuniziere, bediene ich mich der gleichen Sinneskanäle wie all Deine anderen Ich’s.

Ich kann Dir Bilder senden, Worte benutzen oder Dich bestimmte Emotionen wie Freude oder Trauer spüren lassen. Aber weil ich nicht die Einzige bin, die sich dieser Ausdrucksweisen bedient, kann es einem Menschen schwer fallen zu unterscheiden, ob er sich mit einem selbstgeschaffenen Ich oder mit mir unterhält. Denn in dem Kontext bin ich nur eine Stimme unter vielen, die sich alle der selben Kanäle bedienen.

Darum ist es manchmal so schwer zu differenzieren, mit wem ich es zu tun habe!

Innere Stimme: Ganz genau. Und darum bediene ich mich noch anderer Methoden.

Nehmen wir an, Du sinnst über eine berufliche Idee nach, bist Dir aber nicht sicher, ob Du sie verfolgen sollst oder nicht.

Nehmen wir weiter an, dass ich der Meinung bin, dass die Idee Dir viel Gutes bescheren kann. In einem solchen Falle würde ich jede mögliche Situation nutzen, Dich darauf aufmerksam zu machen.

Wenn Du beim Surfen durch das Internet auf eine Website stößt, die über das Thema informiert, würde ich Dir vielleicht ein Gefühl der Begeisterung senden. Oder eine Gänsehaut auslösen.

Ob Du das Signal annimmst oder verwirfst, liegt wieder ganz bei Dir. Aber solange Du mit der Idee gedanklich spielst, würde ich Dir bei jeder passenden Gelegenheit wolhtuende Gefühle verschaffen, um Dich zu ermuntern, weiter dran zu bleiben.

Das klingt so, als ob wir beständig in Austausch wären. Ich habe es aber oft genug erlebt, dass ich Dich was gefragt und keine Antwort bekommen habe.

Innere Stimme: Nicht immer antworte ich sofort, Martin. Denn manchmal muss ich erst die Vorbedingungen schaffen, damit meine Antwort auf fruchtbaren Boden fallen kann.

Nehmen wir mal an, Du würdest unter einem Selbstwertproblem leiden, weswegen Du dazu neigen würdest, es allen Menschen recht zu machen. Dabei erlebst Du immer wieder mal, das Du übervorteilt wirst – was Dich ungemein unglücklich fühlen lässt.

Nehmen wir weiter an, dass Dir Dein Selbstwertproblem nicht bewusst ist. Vielleicht hast Du es verdrängt oder gar vergessen, weil sich die Emotion, die mit einem geringen Selbstwert unweigerlich verbunden ist, furchtbar anfühlt.

Statt Dir also der Ursache für Dein Verhalten bewusst zu sein, glaubst Du vielmehr, dass Du höflich und zuvorkommend bist. Und das ist auch der Grund, warum Du nicht verstehen kannst, wieso sich die Menschen in Deinem Leben so egoistisch verhalten. Du meinst es doch nur gut!

Stell Dir nun vor, dass Du Dich an mich wendest, weil Du nach einem Ausweg suchst. Was, glaubst Du, würde passieren, wenn ich Dir Dein Selbstwertproblem in Erinnerung rufen würde?

Ich würde mich höchstwahrscheinlich dagegen wehren, denn ich möchte ja nicht die Gefühle spüren, die damit einhergehen.

Innere Stimme: Das ist aber nicht das einzige Problem, das ich mit meiner Antwort adressieren müsste.

Abgesehen von den emotionalen Triggern könnte es Dir schwer fallen, Dein Selbstwertgefühl in einen Zusammenhang mit den Verhaltensweisen Deiner Mitmenschen zu stellen.

Unter Umständen könntest Du sogar beleidigt reagieren, wenn ich Dir sagen würde, dass der Egoismus und die Geringschätzung der Anderen eigentlich Geschenke sind, die Dir zeigen wollen, wo Du Dir selbst im Wege stehst.

Ist das so?

Innere Stimme: Ob Du das Verhalten der Anderen als Geschenk siehst, ist eine Sache Deiner Einstellung. Das kann man so sehen, muss man aber nicht.

Was aber in jedem Fall stimmt, ist die Tatsache, dass all Deine Selbstwertprobleme samt und sonders ganz allein auf Dich zurückgehen. Ein geringes Selbstwertgefühl ist nichts, das Dir ein Anderer antun könnte. Nur Du selbst.

Deswegen lässt sich der Mangel an Selbstachtung nicht durch Komplimente oder die Liebe der Anderen ausgleichen. Was auch immer Dir Menschen an Zuneigung zuteil werden lassen, würde an Dir abperlen, solange Du Dich selbst ablehnst-

Die gute Nachricht lautet also, dass Du es selbst in der Hand hast, ob Du Dich als liebenswert empfindest oder nicht. 

Aber so wahr und damit auch befreiend diese letzte Aussage sein mag, sie könnte unter bestimmten Umständen genau das Gegenteil bewirken.

Zum Beispiel, dass Du darauf beharrst, dass die Anderen in der Situation das Problem sind – aber keinesfalls Du. Denn in Deinem Erleben sind es die Anderen, die etwas in Dir auslösen.

Genauso gut möglich ist es, dass Du die Wahrheit zwar akzeptierst, sie aber dafür nutzt, Dir weitere Vorwürfe zu machen. In dem Fall würdest Du den Mangel an Selbstwertgefühlen sogar zu verstärken.

Oh je. Was machst Du in einem solchen Fall?

Innere Stimme: Ich würde mich einer Reihe von Experimenten bedienen, um Dich zur Wahrheit zu führen.

Das Wort Experiment wähle ich in dem Zusammenhang, weil es sich im wahrsten Sinne des Wortes um Versuche handelt, von denen ich nicht abschätzen kann, ob sie funktionieren.

Manchmal reicht es zum Beispiel, dass ich Deine Neugier für ein bestimmtes Buch zu dem Thema wecke. Oder dass ich Dich inspiriere mit bestimmten Menschen das Gespräch zu suchen, weil ich weiß, dass sie Dein Denken bereichern können.

Es gibt aber auch Fälle, in denen meine Maßnahmen nicht fruchten. Du würdest die Wahrheit zwar intellektuell verstehen, aber emotional besäße sie keinerlei Gewicht, so dass Du Deinen gewohnten Mustern treu bleibst.

In einem solchen Fall würde ich unter Umständen zu drastischeren Vorgehensweisen greifen. Vielleicht würde ich Dich motivieren, die Gesellschaft von Menschen zu suchen, die Dich so despektierlich behandeln, dass Du Dich irgendwann auflehnst und sie in ihre Schranken verweist.

Echt jetzt? Das würdest Du tun?

Innere Stimme: Wenn es um etwas wirklich Wichtiges geht, ja. Unbedingt sogar. Denn ein Leben ohne Selbstliebe ist der Inbegriff der Hölle.

Verstehe.

Innere Stimme: Es ist mir wichtig zu betonen, dass jedes dieser Szenarien zu einer Wahl einlädt. Ich würde Dich nie im Leben zu Selbstliebe zwingen wollen. Ich unterbreite Dir lediglich ein Angebot, und Du hast stets das Recht zu entscheiden, ob Du es annimmst oder nicht.

Warum betonst Du das so?

Der Unterschied, der einen Unterschied macht

Innere Stimme: Lass mich in dem Zusammenhang auf die Schizophrenie zu sprechen kommen.

Einige typische Symptome, die mit dieser sehr vielschichtigen Störung einhergehen, zeigen sich in Form einer Art vermeintlicher Gedankenkontrolle. Viele schizophrene Menschen haben den Eindruck, dass fremde Mächte ihren Geist besetzen und ihre Gedanken steuern können.

Nicht wenige von ihnen fühlen sich unter einer Art Zwang, der externen Kraft folgen zu müssen, ganz egal ob sie es möchten oder nicht.

In vielen, wenn auch gewiss nicht in allen Fällen, handelt es sich um Anteile, die brutal verdrängt wurden und die nun ihrerseits zurückschlagen. Ein Machtkampf also.

Interessant.

Innere Stimme: Ja, denn genau hier, genau an dieser Stelle zeigt sich einer der größten Unterschiede, an denen Du sehr treffsicher erkennen kannst, ob es sich um ein Ich handelt, das Du erschaffen hast oder um mich.

Welcher?

Innere Stimme: Ich würde und werde Dich niemals zu irgendetwas zwingen wollen. Alles, was ich Dir vorschlage, kannst Du tun – aber niemals würde ich verlangen, dass Du es tun musst.

Du hattest ganz zu Anfang von einer Weite gesprochen, die Du in meiner Gegenwart verspürst. Sie fußt auf Deinem unverbrüchlichen Recht, dass Du einen freien Willen besitzt. Was Du wählst, ist ganz alleine Deine Sache.

Gibt es noch weitere Unterschiede?

Innere Stimme: Meine Botschaften gründen stets auf Liebe. Denn das ist mein Wesen. Das bedeutet, das alles, was in Dir Angst- oder Schamgefühle hervorruft, von Deinem Verstand stammt, nicht von mir.

Außerdem bedeutet es, dass ich Dich niemals bewerten oder gar verurteilen würde oder je werde.

Und das gilt im Übrigen nicht nur für Dich, sondern auch für alles Andere in Deinem Leben. Weder würde ich die an einer Situation beteiligten Menschen abwerten oder gar beleidigen, noch würde ich eine Erfahrung, egal welcher Art, als schlecht oder nichtsnutzig deklassieren.

Denn Liebe bedeutet, alles im Leben so anzunehmen, wie es ist. Jeder Versuch, etwas abzulehnen oder es gegen seinen Willen verändern zu wollen, wäre demnach ein Akt der Lieblosigkeit – wobei auch das nicht verurteilt werden sollte.

Alles im Leben ist Ausdruck einer schöpferischen Energie, die sich wenig um menschliche Moralvorstellungen schert, sondern quasi scham- und angstlos alles erkundet, was möglich ist. Diese Tatsache zu akzeptieren, ist der erste Schritt auf dem Weg, das Wesen des Lebens ergründen.

Das heißt, ich soll alles akzeptieren, was mir geschieht?

Innere Stimme: Nein. Du sollst nur die Tatsache akzeptieren, dass es stets ein Gegenteil von dem gibt, was Du Dir wünschst. 

Aber das bedeutet nicht, dass Du eine Situation, die Dir misshagt, ertragen musst. Du bist ein Mensch und als solcher bist Du ständig eingeladen, Entscheidungen zu treffen. Darunter auch solche, in denen Du eine Erfahrung zugunsten einer Anderen bevorzugst.

Wie ein Bildhauer, der entscheidet, dass er eine Ecke des Steinblocks abschlagen muss, um eine bestimmte Skulptur zu erschaffen, so wirst Du einige Erfahrungen aus Deinem Erleben ausschließen wollen. Zu leben bedeutet zu wählen. Nur so kannst Du einzigartige Erfahrungen erschaffen.

Warte mal: Du sagst mir, dass Du mich niemals verurteilen würdest und zugleich empfiehlst Du mir, ich solle sehr wohl Urteile fällen und nach ihnen handeln?

Ja, das tue ich. Sehr sogar. Ich lade Dich ausdrücklich ein, davon noch viel mehr Gebrauch zu machen.

Der Zauberstab: Das Wirkzeug Deiner Glückseligkeit

Innere Stimme: Der Akt, zu dem einen Ja und zu dem Anderen Nein zu sagen, kann man mit dem Gebrauch eines Zauberstabs vergleichen, mit dem ein Magier in Euren Märchen bestimmte Lebensumstände herbeizuzaubern vermag.

Dein Zauberstab ist Deine Intention, etwas mit allen Fasern Deines Wesens zu wollen und zu begehren.

Ich bin gerade verwirrt. Denn ich habe so oft in der spirituellen Literatur gelesen, dass ich keine Urteile fällen soll.

Innere Stimme: Der Unterschied zwischen der Wahl, die ich Dir vorschlage und dem Urteil, das Du gerade ansprichst, besteht in der Frage, was Du über das denkst, zu dem Du Nein sagst.

Es ist eine Sache zu sagen, ich mag kein Fleisch, und es ist eine andere, zu meinen, dass alle Menschen, die dennoch Fleisch verspeisen, schlecht sind oder gar bestraft gehören.

Verstehe.

Innere Stimme: Wirklich? Denn dann würdest Du augenblicklich in die Glückseligkeit fallen.

Aber nicht nur Deine Gedanken, sondern auch die der meisten Menschen kreisen immer wieder darum, etwas Unliebsames eliminieren zu wollen. Jeder Streit, den Du führst, fußt auf dem Wunsch, einem Anderen Deinen Willen aufzwingen zu wollen, weil Du seine Haltung oder sein Handeln ablehnst.

Mag sein. Aber meine Ablehnung ist lediglich ein Werkzeug, um – wie Du es nennst – zu dem einen Ja und zu dem anderen Nein zu sagen.

Innere Stimme: Ja, es ist ein Werkzeug. Aber kein Wirkzeug. Denn in dem Du etwas ablehnst, verleihst Du ihm eindeutig Kraft. Du erschaffst nicht weniger, sondern mehr davon.

Was wäre dann die Alternative?

Innere Stimme: Segne das, was Du nicht wählst.

Segnen? Was heißt das?

Segnen bedeutet, dass Du etwas so annimmst, wie es ist, dass Du also sein Anderssein respektierst und anerkennst und ihm wünschst, dass seine tiefsten Absichten in Erfüllung gehen möge.

Warte: Wenn ich zum Beispiel den Drang habe, jemanden Gewalt anzutun, dann soll ich das segnen?

Innere Stimme: Ja und ihm wie gesagt wünschen, dass sich seine tiefsten Absichten verwirklichen mögen.

Das finde ich heftig.

Innere Stimme: Die tiefste Absicht des Lebens und damit von allem, was existiert, ist der Drang nach Frieden, Liebe und Einssein.

Der Gewalttäter, der sich an einem anderen vergreift, tut dies, um einen Schmerz in seinem Inneren zu bekämpfen.

Die Erfahrung der Macht über einen anderen verleiht ihm für einen Augenblick ein Gefühl der Genugtuung, vergleichbar mit einem Rausch, der für kurze Zeit jedweden Schmerz zu betäuben vermag.

Aber die Wirkung hält nicht lange an, denn Schmerz wird nicht durch Ablehnung geheilt, sondern durch Liebe. Genauer gesagt durch Selbstliebe. Aber das ist ein anderes und vor allem so großes Thema, dass wir es in einem separaten Interview behandeln sollten.

Wenn ich also sage, Du sollst den Gewalttäter segnen, dann meine ich damit, dass Du anerkennst, dass Menschen einen starken seelischen Schmerz erleiden können, der ihr Denken so dermaßen verengt, dass sie glauben, ihn nur durch Gewalt an Anderen ausgleichen zu können. Diese Tatsache anzuerkennen, bedeutet nicht, dass Du sie gutheißt, sondern nur, dass es sie gibt. Und wenn ich sage, dass Du ihm wünschen sollst, dass sich seine tiefsten Intentionen bewahrheiten sollen, dann meine ich selbstverständlich nicht seinen oberflächlichen Wunsch nach Rache oder Genugtuung, sondern seine wahre Absicht dahinter, nämlich wieder Frieden und Freude spüren zu können.

Ok, das überzeugt mich.

Lass mich nun die Antworten zusammenfassen, woran Du erkennen kannst, ob Du es mit mir oder mit einem abgespaltenen Anteil Deiner Psyche zu tun hast.

Erstens: Alles, was ich sage, fußt auf Liebe. Und Du kannst es daran erkennen, dass Du Dich, wie Du sagst, in meiner Gegenwart licht und leicht fühlst. Angst und Scham dagegen fühlen sich vollkommen anders an. Schwer. Schmerzlich. Wie in einem engen Gefängnis, in dem Du Dich kaum bewegen kannst.

Zweitens: Nie im Leben würde ich Dich zu etwas zwingen wollen. Dein freier Wille ist mir heilig und ich wünsche mir, dass Du von ihm noch viel öfter Gebrauch machst – selbst wenn Du ihn dafür nutzen würdest, meine Empfehlungen allesamt in den Wind zu schlagen.

Drittens: Ich lade Dich stets ein, alles, was Dir gerade nicht dient, dennoch zu segnen. Also anzuerkennen, anzunehmen und ihm zu wünschen, dass seine tiefsten Absichten in Erfüllung gehen mögen. Jede Stimme, die von Dir verlangt, dem Leben oder den Menschen Schaden zuzufügen, bin nicht ich.

Viertens: Mein Streben ist stets auf ein Ja ausgerichtet. Während Dein Verstand die Aufgabe hat, sich auf das zu konzentrieren, was fehlt, so ist es meine Aufgabe zu sehen, was da ist und es zu lieben. Wenn Du jedoch von Neid oder Eifersucht heimgesucht wirst, bedeutet das, dass Du es mit einem Anteil Deines Verstandes zu tun hast.

Fünftens: Ich bin zwar nicht immer Deiner Meinung, aber ich liebe Dich, egal was Du tust, denkst oder fühlst. Wenn Du eine Stimme hörst, die Dich kritisiert oder verurteilt, so ist das ganz gewiss nicht die meine.

Sechstens: Alles in mir ist darauf gepolt, die Welt und das Leben nicht ärmer, sondern reicher zu machen. Mein Denken, wenn man das so nennen kann, ist nicht auf Mangel, sondern auf Fülle ausgerichtet.

Und alles, was dem widerspricht, ist nicht meins.

Diese klare Abgrenzung meinerseits bedeutet jedoch auch, dass ich keinen Anspruch auf eine allgemein gültige Wahrheit erhebe oder erheben könnte. Das kann nur die Quelle allen Seins.

Ich bin nur ein Teil der Schöpfung und keinesfalls deren Urheber oder Urheberin. Wie Du und alle anderen Menschen bin ich also auf meine Art unheile, unvollständig und zerbrochen.

Das bedeutet: Mein Blickwinkel ist stets subjektiv, nicht objektiv.

Siebtens: Achte immer auf Deine Gefühle. Ich bin vom Kern her Freude pur. Wenn Du weniger als das empfindest, sei achtsam.

Ist die Stimme, die zu Dir spricht, liebevoll oder nicht? Respektiert sie Deinen freien Willen oder will sie Dir ihren aufzwingen? Sind ihre Ratschläge darauf ausgerichtet, dass es allen Beteiligten gut geht oder fordert sie Dich auf, Andere zu schädigen? Spürst Du Dankbarkeit, Kraft, Vertrauen und Frieden oder wirst Du von Ängsten, Ohnmachtsgefühlen, Misstrauen oder von Wut oder gar Zorn heimgesucht?

Wenn Du diese 7 Faktoren berücksichtigst, wirst Du stets wissen, mit wem Du gerade verbunden bist.

Beantwortet das Deine Fragen?

Meine schon. Aber ich bin schon ganz gespannt, was die Leser und Leserinnen dazu meinen.

12 Kommentare

  1. Hallo Martin. hallo Innere Stimme,

    ich finde, das ist einer deiner oder eurer bisher stärksten Beiträge.

    Manchmal frage ich mich wie du das machst. Aber mit dem neuen Artikel hast du gut erklärt, woran man seine innere Stimme erkennt.

    Von ganzem Herzen sage ich danke.

    Deine / Eure

    Friederike

    Antworten
  2. Hallo Martin,

    Danke für die Teilhabe an diesem Dialog.
    Ich kann diesen sehr gut nachvollziehen.

    Antworten
    • Danke. Das weiß ich zu schätzen.

      Antworten
  3. danke, geht in die richtige richtung: die allumfassende liebe, welche das leben in seinem wahren sinne bejaht und unbedingt jeden augenblick fördern will – individuell, wie für alle menschen auf unserem „heimatplaneten“. diese erkenntnis auf geeignete weise zu verbreiten und zu fördern, wird immer dringender!
    danke martin, für deinen wertvollen beitrag!

    Antworten
  4. Gelungenes Framing. Gefällt mir.

    Antworten
  5. Lieber Martin danke für deinen wertvollen beitrag sofällt es mir noch viel leichter meine innere stimme zu hören und sie zum fühlen und mit ihr mein leben viel leichter zu gehn sehr schön und vorallen das wohlnefinden dabei sehr zu genießen

    Antworten
  6. Na das ist ja mal eine faszinierende Ansage: „das, was Du als Deine Persönlichkeit bezeichnest, ist streng genommen nichts weiter als ein Ich, das Du aufgrund all Deiner Erfahrungen … erschaffen hast. Es speist sich weniger aus dem, wer Du bist, sondern mehr aus dem, was Du erfahren und welche Schlüsse Du daraus gezogen hast.“

    Tatsächlich hatte ich angenommen, dass die Persönlichkeit nicht nur durch im Laufe des Lebens gemachte Erfahrungen bestimmt ist, sondern z.T. schon in von vorne herein in uns angelegt ist und dadurch auch mitbestimmt wird, welche Erfahrungen wir machen. (Seelenplan und Vorleben).

    Ein interessanter Austausch war das wieder. Vielen Dank fürs Teilen. Ich habe es sehr gerne gelesen. Wenn Du das jetzt noch öfter machen willst, Martin, dann kannst Du eigentlich gleich Dein nächtes Buch daraus werden lassen. 🙂

    Antworten
    • So wie ich meine Innere Stimme verstanden habe, ist die eigene Persönlichkeit tatsächlich eher ein Konstrukt, dessen Entwicklung und Ausprägung von uns selbst gestaltet wird. Nicht immer bewusst, weil wir viele Einflüsse in jungen Jahren (Elternhaus, Schule, Freunde etc.) aufsaugen, ohne es zu merken.

      Ereignisse aus dem Lebensplan geschehen uns, aber wie wir sie deuten und wie wir auf sie reagieren, ist dort nicht vorgeschrieben und auch nicht vorhersehbar – nicht zuletzt, weil wir ja über einen freien Willen verfügen und uns jederzeit entscheiden können, eine neue bzw. andere Richtung einzuschlagen.

      Natürlich spielen auch Anlagen eine Rolle. Mein Sohn Rocco hat zum Beispiel eine sehr kreative Ader: Er designt gerne, zeichnet und illustriert. entwirft und schneidert seine eigenen Hosen, betreibt einen YouTube Channel mit eigenen Videos, die er mit seiner eigenen Musik unterlegt usw.

      Das Talent ist ihm gegeben. Was er daraus macht, ist seins. Vielleicht wird er Mode-Designer, vielleicht Grafiker oder vielleicht Filmemacher. Oder etwas ganz anderes.

      Die Persönlichkeit, die wir erschaffen, ist meines Erachtens oft eine Antwort auf die Herausforderungen, denen wir begegnen.

      Wir gewinnen dadurch mehr oder minder klare Konturen und die Verhaltensmuster, die wir uns dabei erschaffen (Gewohnheiten) geben unserem Kunstwerk namens Persönlichkeit eine gewisse Stabilität.

      Darin liegt ihr Vorteil, aber auch ihre Grenze.

      Wenn ich in einer Firma zum »Chef« befördert werde, kann es sein, dass ich eine Chef-Persönlichkeit erschaffe – mit all dem typischen Habituts inkl. Status-Symbole.

      Wenn ich mich damit identifiziere (also glaube, dass ich als Mensch im Beruf nur das bin), kann ich eine Krise erleiden, wenn ich meinen Job verliere. Das Ich, das ich erschaffen habe, hat keine Bühne mehr.

      Vielke Menschen gehen aus einer solchen Lebenskrise gestärkt hervor, weil sie die Hülle des alten Ich abstreifen und sich innerlich neu aufstellen. Andere scheitern, weil sie in ihrem eigenen Konstrukt gefangen bleiben. Sie trauern der Vergangenheit nach, anstatt sich weiterzuentwickeln.

      Was mir an alldem gefällt, ist der kreative Aspekt. Wir haben es selbst in der Hand, wer wir sind.

      Natürlich ist die Umgestaltung der eigenen Persönlichkeit nicht immer leicht. Gewohnheiten (Gefühls, Gedanken- und Verhaltensmuster), die wir viele Jahrzehnte gepflegt haben, lassen sich nicht von Jetzt auf Gleich auslösen.

      Und wenn wir unsere inneren Koordinaten wie Werte, Entscheidungen, Selbstbild etc. loslassen, um eine neue Richtung einzuschlagen, ist das oft mt Phasen der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit verbunden.

      Aber die Mühe lohnt sich oft, denn ein neues Ich bietet uns Freiheiten, die wir vorher nicht hatten.

      Und danke für den Buch-Tipp. Vielleicht mache ich das ja…

      😉

      Martin

      Antworten
  7. Herzlichen Dank für deinen wertvollen Beitrag. Jetzt kenne ich den Unterschied, wer gerade zu mir spricht. Meine innere Stimme ist allerdings sehr leise und ich habe sie bestimmt schon oft überhört. Wurde schon darüber gesprochen wie die innere Stimme lauter werden könnte bzw. ich die besser zu hören bekomme?
    Ich ermuntere dich ebenfalls ein Buch daraus zu kreieren. Es wird bestimmt vielen Menschen hilfreich sein.

    Antworten
  8. „Was würde die Liebe tun ?“
    Hallo Martin, ein großartiger Beitrag zu diesem Thema von Dir !
    Die im Allgemeinen so diffuse, obskure, nicht fassbare „Innere Stimme“ wird hier für mich zum ersten mal (-für den Verstand) wirklich greifbar beschrieben !!
    Von Herzen Danke dafür..

    Antworten
  9. Vielen dank lieber Martin. Es war wirklich bereichernd. Es ist eigentlich unsere Seele, die spricht. Aber vielleicht kannst Du Deine IS fragen, was Menschen, die an Schizophrenie leiden, tun sollen bzw. können, um diese aufzulösen. Ich weiss, es ist nicht einfach, wenn man schon betroffen ist, aber vielleicht gibt es ein Weg. Das würde vielen Menschen helfen, statt sich in einer Anstallt mit Medikamenten voll stopfen zu lassen. Sie wären sicher sehr dankbar. Vorausgesetzt, sie befinden sich erst im Afangsstadium, denke ich.

    Antworten
    • Liebe Julia

      das ist ein schwieriges und sehr komplexes Thema, das den Rahmen der Interviews übersteigt. Dazu müsste ich noch viel mehr Informationen zu dem Fall haben, und was auch immer ich dazu empfangen würde, wird wohl nicht allgemein anwendbar sein.

      Von daher möchte ich das Thema nicht angehen.

      Liebe Grüße

      Martin

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