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Ilan Stephani: So schüttelst Du Deine Ängste ab.

Autor

Martin

Datum

20 Juli 2022

Kategorien

Kann man Sorgen, Zweifel oder gar Ängste einfach »abschütteln«?

In dem Interview-Mitschnitt zeigt Ilan Stephani, wie es geht. Und zwar ganz praktisch ab Minute 9.12

Aber in dem Interview gibt es noch mehr zu entdecken.

Zum Beispiel, wie Ilan mit den Herausforderungen dieser Zeit umgeht.»Ich segel da durch und dann berührt mich das, aber es triggert mich nicht« (1.16 Minute)

Und weiter: » Mein Weg in den Frieden ist humpelnd, der ist strauchelnd, der ist fluchend, der ist scheiternd, aber er ist lebendig.«

Lebendig!

Das ist Ilan’s »Frohe Botschaft«: In unseren Ängsten steckt eine starke Energie, die uns das Leben in seiner ganzen Pracht spüren lässt.

Von einem inneren Frieden, bei dem man sich vom Schrecken der Außenwelt zurückzieht, hält sie indes nichts.

»Das ist kein Frieden, das ist ein innerer Zusammenbruch. Und was ich erforsche ist, wie können wir inneren Frieden und äußeren Frieden kreieren und erleben und genießen und weitergeben, indem wir, um es mal provokant zu formulieren, diesen Schreckensmeldungen entgegen springen und entgegengehen… ich nenne das oft ›im Vollkontakt mit dem Leben‹« (2.24 Minuten)

Ich glaube, das bringt einen Teil von Ilans Philosophie sehr gut auf den Punkt. Nicht weglaufen. Nicht verkriechen. Sondern rein ins Getümmel, spüren, fühlen, erfahren und durch. Lebendig sein.

Das Wesen der Angst ist: Empowerment

Angst definiert Ilan als Sprungbrett, »dass du dich mit deiner Innenwelt größer fühlst als die Außenwelt.«

Damit meint sie, dass Angst eine Reaktion unseres Nervensystems ist, um uns zu stärken. Wenn wir unsere Ängste unterdrücken, bringen wir uns um die Kraft, werden geschwächt und fühlen uns gelähmt.

Wenn wir das begreifen, dann »ist die Angst, wie wir bisher dachten, gar kein Problem mehr.«

Schütteln nicht nur als Angstbewältigung, sondern als Training für das Nervensystems.

Natürlich gibt es auch Ängste, die uns überrollen, weil das Nervensystem überfordert ist. Das kann zu traumatischen Prägungen führen.Jeder von uns hat eine Grenze.

Eben darum ist es wichtig, sein Nervensystem zu trainieren. Und Ilans Methode des Schüttelns ist in meinen Augen ein Weg, nicht nur innere Spannungen und Angstgefühle los und fließen zu lassen, sondern dem Nervensystem zu zeigen, wie es mit den großen Herausforderungen des Lebens, das manchmal auch hässlich und brutal sein kann, gut und besser umgehen kann.

Was das, bitte schön, genau heißt?

Gefühle gehen nicht wie ein Lichtschalter an oder aus, sondern sie kommen in Wellen. Sie bauen sich wie ein Orgasmus auf, erreichen einen Höhepunkt und ebben danach wieder ab.

Techniken wie Autogenes Training, erläutert Ilan (56 Minute), unterbrechen diese natürliche Wellenbewegung. Sie können zwar Ruhe ins System bringen, aber nur bedingt. »Da bleiben wir so ein bisschen an der Oberfläche dessen, was an Entspannung möglich ist.«

Damit will Ilan diese Art von Entspannungstechniken keineswegs diskreditieren. Sie ist nur der Meinung, dass es bei heftigen Gefühlen noch eine Alternative gibt.

»Also mein Rezept wäre«, erläutert Ilan (57 Minute), »zuerst die Welle hochzufahren, um sie danach organisch runter pendeln zu lassen. Niemand muss sich entspannen. Wir müssen die Knoten der Anspannung finden und auflösen.«

Entspannung und das Wesen der Ekstase

»Die Entspannung«, so Ilan, »passiert von allein, weil Entspannung der einzige Zustand im Nervensystem ist, in dem Leben als ekstatisch erlebt werden kann.«

Mehr noch: Entspannung ist »der einzige Zustand, in dem gegessen, verdaut, Kinder gemacht werden können. Der einzige Zustand, in dem Leben wirklich lebendig ist, ist Entspannung. Das heißt, der Nervensystem kann nichts besser als zu entspannen.«

Warum sind wir dann so oft verspannt?

Weil wir versuchen, die Angst mit unserem Kopf zu bewältigen. Statt unserem Nervensystem, immerhin das Produkt einer Millionen Jahre langen Evolution, das Zepter zu überlassen, versuchen wir unsere Ängst durch Kontrolle und Unterdrückung zu meistern.

Den Weg zur Entspannung frei zu machen, meint Ilan mit einer liebevollen Portion Humor, »das ist der Job des Menschen, denn wir sind auch wirklich die einzigen Idioten, die das verrammelt haben. Also echt, kein Säugetier ist so strunz blöd wie wir.«

Ilans Methode des Schüttelns ist aber nicht nur ein Weg, sich emotional herunter zu regeln. Sondern es ist ein Tor zu einem anderen Leben. »Wir haben noch gar nicht angefangen zu spüren, was wir eigentlich drauf haben…Welches Paradies wir eigentlich … kreieren könnten, wenn wir aufhören, uns in diesem Drama im Kreis zu drehen.«

Natürlich ist das nach Jahrzehnten gesellschaftlicher Domestikation nicht immer von Jetzt auf Gleich zu schaffen.

»Es braucht Mut, anders zu leben, als wir es gelernt haben. Es braucht Mut, Intensität zu spüren.«

Ilan’s Methode, seine Ängste erstmal ganz allein und nur für sich abschütteln zu lernen, ist ein wunderbarer erster und vor allem gangbarer Weg, das Tor zu öffnen.

»Meine Bitte ist«, sagt Ilan zum Ende hin, »unterschätz Dich nicht… denn hier geht es um etwas. Darum: Unterschätz dich nicht. Unterschätz dich nie wieder. Unterschätz nicht, was hier eigentlich drin ist.«

Also: Nur Mut.

Mach’s klar.

Shake it baby.

(Und für alle, die mehr wollen empfehle ich Ilan Stephanis »Shaking Collection«.)

7 Kommentare

  1. Ein fantastisches Webinar mit einer fantastischen Frau! 🙂

    Ilan springt leichtfüßig durch die schweren Themen und haut Sätze raus, die vor Tiefgang und Weisheit sprühen.

    Und dabei ist Ilan der beste Beweis für das, was sie vermittelt. Ihre Lebendigkeit, Neugierde aufs Leben und das ekstatische „JA“ zum Leben leuchten ihr buchstäblich aus den Augen.

    Danke, lieber Martin, für dieses tolle Webbi, in dem ich wirklich jede Minute genossen habe.
    Ich hoffe, Du lässt die Aufnahme hier langfristig stehen, damit auch andere, die später in die Community einsteigen, noch die Möglichkeit haben, sich das anzuschauen.

    Wir brauchen in diesen Umbruch-Zeiten mehr denn je, dass wir alle uns wieder an unsere innere Kraft und Lebendigkeit erinnern, die uns zur Verfügung steht, sobald wir dazu „JA“ sagen und die Energien fließen lassen.
    Sabine

    Antworten
    • Ja, das bleibt hier online.

      Denn genau darum habe ich ja auch Ilan eingeladen.

      Gib gerne den Link weiter, damit es sich noch mehr Menschen anschauen können.

      Antworten
  2. Moin Martin,
    vielen Dank für deine tolle Arbeit. Ich würde mir wirklich gerne das Interview mit Ilan Stephani ansehen. Was du geschrieben hast, hört sich super interessant an. Wo kann ich das denn finden?
    Liebe Grüße
    Maria

    Antworten
    • Das ist ganz oben auf der Seite hier zu finden.
      😉

      Martin

      Antworten
  3. Moin Martin,
    vielen Dank für deine wirklich inspirierenen Beiträge. Ich würde mir wirklich gerne das Interview mit Ilan Stephani ansehen. Was du geschrieben hast, hört sich super interessant an. Wo kann ich das denn finden?
    Liebe Grüße
    Maria

    Antworten
    • Dankeschön!!

      Antworten
  4. Das ist so, SO unfassbar gut, dass ich nur am nach Luftschnappen bin.
    Vielen vielen Dank

    Antworten

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