Seit einigen Wochen schon trage ich mich mit dem Gedanken, die Dialoge, die ich meinem Buch »Big Shift« mit meiner Inneren Stimme geführt habe, hier im Blog fortzusetzen.
Und dieser Artikel ist quasi die Premiere.
Wobei ich um das Thema, das der erste Dialog behandelt, einige Zeit herumgeschlichen bin.
Denn es geht um den Ukraine-Krieg und die aktuelle Friedensbewegung, die einen Stopp der Waffenlieferung an die Ukraine sowie die Aufnahme von Friedensverhandlungen fordert.
Ein Thema, das viele Menschen emotional anpackt.
Und mit dem ich – wie Du gleich noch lesen wirst – recht intensiv gerungen habe.
Bis mich meine Innere Stimme daran erinnert hat, dass es bei den Dialogen mit ihr nicht darum gehen soll, die »einzig wahre Sicht der Dinge« zu verkünden, sondern vielmehr einen Raum zu eröffnen, in dem wir uns alle miteinander austauschen können.
Darum auch die bewusste Wahl des Wortes »Dialog«.
Denn es geht hier um einen gemeinsamen Austausch.
Vielleicht wirst Du den Ansichten meiner Inneren Stimme nicht in allen (oder vielleicht auch in gar keinen) Punkten zustimmen.
Das ist vollkommen in Ordnung.
Lass uns dennoch darüber austauschen.
Aber bitte: friedlich – auch wenn wir vielleicht unterschiedlicher Meinung sind und das Thema Krieg eine starke emotionale Ladung in sich trägt.
Genug der Vorrede.
Hier kommt mein erster Dialog…
Unser Thema »Der Ukraine Krieg«
Innere Stimme: Du bist Dir bewusst, dass Du als erstes Thema für unsere hoffentlich noch vielen gemeinsamen Dialoge ein ziemlich kontroverses Thema gewählt hast?
Ja. Aber ich glaube, dass der Ukraine-Krieg und die Friedensinitiative viele von uns beschäftigt.
Innere Stimme: Bevor wir beginnen, lass mich zunächst sagen, dass das Thema deutlich komplexer und vielschichtiger ist, als ein Blogartikel darzustellen in der Lage ist.
Möchtest Du, dass wir das Thema sein lassen?
Innere Stimme: Keineswegs. Ich möchte lediglich betonen, dass wir nur eine kleine Auswahl der Aspekte beleuchten können, die mit dem dieser überaus anspruchsvollen Thema einhergehen.
Welche Aspekte meinst Du genau?
Innere Stimme: Vor allem die Frage, was jeder Einzelne von Euch für das Thema tun kann – wenn er oder sie mag. Aber bevor ich darauf eingehe, wäre es gut, Martin, wenn Du zunächst Deinen Standpunkt erläuterst. Wie stehst Du zu der Friedensinitiative?
Ich habe gemischte Gefühle.
Auf der einen Seite wünsche ich mir Frieden.
Auf der anderen Seite zweifele ich daran, dass Putin diese Absicht teilt. Er hat den Krieg begonnen und obwohl er den Krieg sofort pausieren oder gar beenden könnte, hat er es bisher nicht getan. Ich habe also Zweifel, dass er sich auf Verhandlungen einlässt, wenn der Westen keine Waffen mehr liefert.
Ich glaube vielmehr, dass Putin den Krieg bis zu seinem grausigen Ende durchziehen wird – erst recht, wenn sich die Ukraine nicht mehr angemessen verteidigen kann.
Andererseits ist mir klar, dass jedes Gewehr, jede Bombe und jeder Panzer mehr Leid in den Krieg trägt.
Und ich bin mir ebenfalls bewusst, dass wir uns in einer gefährlichen Gewalt-Spirale befinden, die sehr wohl in eine viele größere Katastrophe umschlagen kann.
Kurz: Ich spüre ein innerliches Durcheinander. Soweit meine Meinung. Was ist Deine?
Innere Stimme: Der Wunsch nach Frieden sollte stets Euer höchstes Gebot sein.
Das heißt, ich liege Deiner Meinung nach falsch mit meinen Ansichten?
Innere Stimme: Das habe ich weder gesagt, noch gemeint. Ich schlage lediglich vor, dass all Euer Handeln darauf ausgerichtet sein sollte, Frieden zu schaffen. Denn Gewalt, egal, ob sie verbal oder körperlich ausgeübt wird, ist immer eine zweischneidige Klinge. Sie vermag nicht nur das Opfer zu verletzen, sondern auch den Täter.
Wie meinst Du das?
Ein zweischneidiges Schwert
Innere Stimme: Auch wenn Ihr Euch körperlich voneinander getrennt fühlen mögt, so seid Ihr Menschen Teil eines größeren Ganzen, und das bedeutet, dass alles, was Ihr anderen antut, Ihr Euch auch stets selbst antut.
Der Ukraine-Krieg ist ein gutes Beispiel dafür: Russland hat einen Angriff gestartet und erleidet nun selbst schwere und vor allem schmerzvolle Verluste.
Hunderttausende von Menschen sind bereits auf beiden Seiten gestorben oder wurden körperlich und seelisch verletzt.
Diejenigen, die den Krieg und seine Kampfhandlungen erleiden müssen, werden darüber hinaus sehr häufig traumatisiert. Diese seelischen Qualen werden sie zurück in ihre Familien, in ihren Freundes- und in ihren Kollegenkreis tragen. Wenn ihr Trauma nicht aufgearbeitet wird, kann es sogar geschehen, dass das Leid, das damit verbunden ist, an spätere Generationen quasi weitervererbt wird.
Der Täter hat sich so selbst zum Opfer gemacht. Und aus genau diesem Grunde gibt es in einem Krieg keine Gewinner.
Auch wenn Einige von Euch das anders sehen mögen: Jede Niederlage Eurer Gegner trägt bereits den Samen für eine weitere Welle der Gewalt in sich, die so lange fortdauert, bis der Verlierer meint, dass sein Verlust ausgeglichen wurde.
Aber in dem Augenblick der Genugtuung ist bereits der nächste Kampf und die damit verbundene Niederlage angelegt. Auf diese Weise seid Ihr schon seit Jahrtausenden in kriegerischen Handlungen verstrickt. Und zur Ruhe werdet ihr nur kommen, wenn ihr Euch des ewigen Kreislaufs aus Sieg und Niederlage, aus Gewalt und Gegengewalt bewusst werdet und aus der Spirale aussteigt.
Bedenke daher: Wenn Du einen anderen Menschen, also einen Bruder oder eine Schwester schlägst, trifft Dein Schlag immer auch Dich. Vielleicht nicht immer sofort. Vielleicht nicht immer unmittelbar. Aber die Schläge, die Du austeilst, werden früher oder später zu Dir zurückkehren.
Das ist das Gesetz des Karma. Wenn Du verletzt, wirst Du verletzt werden. Wenn Du liebst, wirst Du geliebt werden.
Also keine Waffenlieferungen in die Ukraine und jegliche Kriegshandlungen einstellen?
Innere Stimme: Nein. Es ist das gute Recht eines jeden Wesens, sein Leben zu verteidigen. Lebendig zu sein, ist ein Geschenk, das Dir anvertraut wurde und für das Du Verantwortung trägst. Du solltest Dein Leben gut behüten.
Ja, was denn nun? Wir sollen für Frieden sein, aber sich wehren ist auch in Ordnung?
Innere Stimme: Könntest Du Dir vorstellen, dass sich jemand wehrt, um Frieden zu schaffen?
Jetzt bin ich noch verwirrter als vorher.
Innere Stimme: Worauf ich hinaus möchte, ist die Frage, aus welcher Intention heraus ihr handelt.
Der Ursprung unserer Eigen-Macht
Innere Stimme: Es ist ein Unterschied, ob Du Gewalt einsetzt, um Leben zu schützen oder ob Du sie benutzt, um Dich an Menschen zu rächen.
Es ist eine Sache, Gewalt einzusetzen, um weiteres Blutvergießen zu beenden oder ob Du sie benutzt, um Anderen bewusst Schmerz zuzufügen oder um sie zu bestrafen und zu demütigen.
Die Gewalt, die schützen will, macht Stopp, wenn sie ihr Ziel erreicht hat.
Die Gewalt, die aus Rache und Hass ausgeübt wird, ist dagegen unersättlich, denn sie wird den Schmerz, dem sie entspringt, niemals heilen können.
Welchen Schmerz meinst Du?
Viele Kriege werden aus einer Mischung von Angst und Scham geführt.
Wie kommst Du darauf?
Lass mich mit der Angst beginnen. Sie entsteht aus dem Gedanken, dass das eigene Leben in Gefahr sein könnte.
Sobald Ihr diesen Gedanken als möglich oder gar als wahrscheinlich anseht, wird in Eurem Organismus ein Mechanismus in Gang gesetzt, der nicht von Eurer Vernunft reguliert wird, sondern vielmehr von rohen Instinkten, die oft blindlings agieren.
Das kann soweit gehen, dass ihr Präventivschläge für angemessen haltet oder dass ihr bei der kleinsten Regung Eures Gegenübers in den Angriffsmodus geht.
Und das wäre dann der Augenblick, in dem Eure Angst, die Ihr in Eurem Inneren erzeugt habt, ins Äußere dringt.
In dem Ihr Eure selbst gedachten Gedanken auf einen Anderen projiziert, beginnt Ihr zu erschaffen, wovor Ihr Euch fürchtet.
Der Frieden entsteht in Dir. Und nur da.
Was empfiehlst Du stattdessen?
Als Erstes übernehmt Verantwortung für Eure Gedanken. Denn Ihr selbst seid der Urheber, der Schöpfer oder die Schöpferin Eurer Angstfantasie.
Wir sollen nicht ängstlich denken?
Es wäre in der Tat äußerst hilfreich, wenn Ihr stets zuversichtlich denkt. Aber so funktioniert Eurer menschlicher Verstand nicht. Da er unter anderem für Eure Sicherheit zuständig ist, ist ihm die Fähigkeit und das Recht verliehen worden, alles zu denken, was er will. Dazu gehört selbstverständlich auch, jede Art von negativen Szenarien gedanklich zu erkunden.
Wenn Du ihm das negative Denken verbieten würdest, würde er erst recht darauf bestehen – und sei es, dass er die Gedanken vor Dir im Schattenreich versteckt und dort im Geheimen weiter verfolgt.
Sobald Dein Verstand seine Angstgedanken im Geheimen erkundet beziehungsweise erkunden muss, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Du eine für Dich latente, scheinbar unerklärliche Aggression in Dir verspürst.
Da Du Dir jedoch in Deinem Bewusstsein sicher wärest, dass Du nur friedliche Ansichten hegst, liegt es nahe, dass Du früher oder später Deinem Gegenüber unterstellst, es würde Dich aggressiv machen.
In dem Augenblick, in dem Du glaubst, dass Dich ein Anderer angriffslustig macht, gibst Du nicht nur Deine alleinige Verantwortung für Deine Gedanken und Gefühle an ihn ab, sondern Du nährst zugleich die Überzeugung, ein Opfer zu sein.
Wie können mir diese theoretischen Ausführungen im echten Leben weiterhelfen?
Fang mit Dir an. Mit welcher Haltung gehst Du in die Diskussion rund um das Thema Frieden?
Bist Du offen und empfangsbereit für unterschiedliche Meinungen? Oder bist Du innerlich auf Angriff gebürstet?
Wer meint, dass der Frieden nur durch Waffengewalt gewonnen werden kann und daraus das Recht ableitet, andersdenkende Menschen verbal oder gar körperlich anzugreifen, agiert übergriffig.
Das Gleiche gilt jedoch auch für diejenigen, die für Friedensideen wütend und aggressiv eintreten.
Wenn man jedoch Frieden erleben möchte, sollte man selbst friedlich sein – und zwar auch dann, wenn Andere unfriedlich auftreten.
Denn sonst eröffnet Ihr mit Euren erbitterten Debatten lediglich einen weiteren Krieg – zwar erst nur in Gedanken und Worten. Aber genau dort hat jeder Krieg seinen Ursprung. Jeder Krieg entspringt ausnahmelos dem Geist der Menschen. Die Gedanken von Sieg und Niederlage, von Verlust und Rache erzeugen in Eurer Psyche emotionale Tornados, die danach drängen, sich irgendwann auch über physische Gewalt zu entladen.
Darum sage ich erneut: Eure höchste Absicht sollte das Streben nach Frieden sein.
Und der erste Schritt auf dem Weg zum Frieden besteht nicht darin, von Anderen ein Umdenken zu fordern, sondern selbst umzudenken und friedlich zu werden.
Wie kann ich angesichts des Krieges und seiner grausamen Folgen friedlich sein?
Indem Du beginnst, all die Gedankengänge zu identifizieren, die Dich unfriedlich fühlen lassen. Nimm zum Beispiel Deinen zu Anfang geäußerten Gedanken, dass Putin, wie Du sagtest, »den Krieg bis zu seinem grausigen Ende führen wird«. Allein die Idee ist potent genug, Gefühle von Ärger, Wut und Zorn oder auch Hilflosigkeit in Dir auszulösen.
Du meinst also, ich habe unrecht?
Mir geht es vielmehr darum, dass Du zum Ersten Verantwortung für den Gedanken übernimmst und ihn dann zum Zweiten skeptisch hinterfragst.
Wie?
Woher weißt Du, dass Putin so handeln wird?
Es ist nur eine Vermutung.
Wie sicher kannst Du Dir sein, dass Deine Vermutung zutrifft?
Zu 80%.
Kennst Du Putin?
Nein.
Auf welchem Fundament fußt Du dann Deinen Gedanken?
Du meinst also, dass ich falsch liege?
Ich meine, dass Du Deinen eigenen mentalen Horizont zumindest so erweitern solltest, dass in Deinem Denken auch andere Gedanken ihren Platz finden können. Dadurch wirst Du friedlicher.
Und das ist keine Kleinigkeit! Wenn es stimmt, dass sich Deine inneren Konflikte früher oder später im Äußeren widerspiegeln, dann sollte auch das Gegenteil wahr sein: Dein innerlicher Frieden würde sich früher oder später in Deiner Umwelt widerspiegeln.
Verstehst Du nun, warum Euer oberstes Gebot stets der Frieden sollte?
Du sagtest, dass Kriege nicht nur aus Angst, sondern auch aus Scham geführt werden?
Eine Motiv, das in Putins Reden immer wieder auftaucht, ist der sogenannte Nationalstolz. Stolz wiederum ist die Gegenmedizin zu Scham.
Wie meinst Du das?
Die Macht der Scham
Scham entsteht, wenn Du den Eindruck hast, dass Du gegen gesellschaftliche Regeln verstoßen hast oder wenn Du Dich im Vergleich zu Anderen als minderwertig empfindest.
Scham entsteht jedoch auch, weil Ihr Euch unentwegt gegenseitig beschämt.
Jedesmal, wenn Ihr Euer Gegenüber als dumm oder idiotisch beschimpft, nur weil er eine andere Meinung als die Eure vertritt, benutzt ihr Beschämung als Waffe.
Sobald jemand jedoch die Beschämung auch nur ansatzweise als wahr akzeptiert, setzt er sich eigenhändig einem schweren Leid aus. Denn sich selbst als minderwertig oder schlimmer noch als unwertes Leben zu empfinden, entfacht einen furchtbaren Konflikt im Inneren eines jeden Menschen.
Eine Seite in Euch übernimmt die Rolle des Anklägers, die oft geradezu furchterregend aggressiv auftritt, während sich eine andere Seite als Angeklagter fühlt und entweder in Trotz verfällt oder sich der Hilflosigkeit und Ohnmacht anheim gibt.
Das kann ich nachvollziehen. Aber was hat das mit Krieg zu tun?
Wenn Du Dich nicht selbst liebst, erleidest Du eine so schmerzliche Mangelerfahrung, dass Du alles versuchen wirst, das damit verbundene Leid zu heilen.
Weil Du aber den Glauben an Deinen Wert verloren hast, wirst Du das Heilmittel nicht weiter in Deinem Inneren finden wollen, sondern die Wunderpille im Äußeren suchen. Zum Beispiel in Form eines Menschen, der Dir durch seine Liebe bestätigt, dass Du doch liebenswert bist. Oder durch einen wirtschaftlichen Erfolg, der Dein angeschlagenes Selbstbild wieder kurieren soll.
Ein besonders beliebter Weg besteht jedoch darin, sich einer Gruppe von Menschen anzuschließen, die sich besser als Andere fühlt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gruppe angeblich bessere gesellschaftliche oder kulturelle oder politische oder religiöse Werte vertritt. Hauptsache, die Gruppe fühlt sich anderen überlegen.
Ich kann noch nicht ganz erkennen, wie das zu Krieg führen soll.
Was passiert, wenn jemand Stolz verwendet, um seinen Schmerz zu betäuben und dann wagt es jemand, ausgerechnet diesen Stolz in Frage zu stellen?
Der Mensch wird sich in seiner Ehre angegriffen fühlen und Schmerz spüren.
Was, glaubst Du, ist mit den Menschen geschehen, die sich aus Nationalstolz mit der Sowjetunion identifiziert haben und dann deren Untergang miterleben mussten? Kannst Du Dir vorstellen, wie sehr sich in ihrem Selbstbild angegriffen gefühlt haben? Und wie es ihnen erging, dass sie für das Scheitern des Kommunismus einen hohen wirtschaftlichen Preis bezahlen mussten, während der Westen weiter prosperierte?
Du meinst, der Krieg ist eine Maßnahme, das Schambewusstsein heilen zu wollen?
Ganz gewiss spielt Scham eine Rolle in diesem Krieg. Allerdings ist sie nicht die einzige Triebfeder. Denn aus ungeheilter Angst und Scham entstehen häufig Süchte, die unter anderem als Gier nach Macht, Ruhm und Reichtum zum Ausdruck kommen.
Ich fühle mich gerade hilflos. Wie in aller Welt kann man diesen Verstrickungen Einhalt gebieten?
Der erste Schritt zum Frieden
In dem Du genau dort beginnst, wo Deine wahre Eigen-Macht zuhause ist. Bei Dir selbst. Schau Dir Deine eigene Angst und Scham an und akzeptiere sie genau so, wie sie gerade sind. Übernehme jetzt zum Beispiel Verantwortung dafür, dass Du Dich hilflos fühlst.
Das soll reichen?
Nein, das ist natürlich nur ein Anfang.
Wichtig ist, dass Du erkennst, dass Du selbst den Zustand geschaffen hast.
Damit begehst Du den überaus bedeutsamen Schritt, für Deine Gedanken und Gefühle die volle Verantwortung zu übernehmen.
Und das löst dann die Probleme, die mit dem Krieg zusammenhängen?
Suche als Nächstes den Dialog mit Anderen, um gemeinsam über Lösungswege zu diskutieren. Sei offen für alle Meinungen und respektiere insbesondere diejenigen, die eine andere Überzeugung vertreten als Du. Denn niemand von Euch ist im Besitz der absoluten Wahrheit. Aber jeder von Euch trägt ein Mosaikstein der Wahrheit in seinem Herzen. Wenn ihr sie miteinander verbindet, wird sich ein Bild ergeben, das Euch das wahre Ausmaß von Ursache und Wirkung des Krieges aufzeigen wird.
Und auf dieser Grundlage werdet Ihr Maßnahmen ergreifen können, die weitaus wirkungsvoller sind als das einseitige Beharren darauf, dass nur Euer Mosaikstein der einzig wahre ist.
Es gibt aber Menschen, deren politische Ansichten ich einfach nicht teilen kann und möchte.
Du musst ihnen nicht zustimmen, Du kannst sie aber dennoch wertschätzen.
Aber das beendet doch nicht den Krieg.
Nein. Aber so beginnt jeder Frieden.
Vernetzt Euch darüber hinaus nicht nur mit den Menschen aus der Ukraine, sondern auch mit denen aus Russland.
Lasst sie wissen, dass Ihr den Frieden wollt.
Fragt sie, was sie von dem Krieg halten – und hört anschließend zu, anstatt ihnen Eure Meinung aufzudrücken.
Bittet sie schließlich um Ideen, wie Ihr gemeinsam Frieden befördern könnt.
Und verwendet dann ihre und Eure Inspirationen, um gemeinsam nach Lösungen zu fahnden. Denn der Krieg ist, wie ich eingangs sagte, eine komplexe Angelegenheit. Hier steht weitaus mehr zu Debatte, als man auf den ersten Blick wahrnehmen kann. In dem Ukraine-Krieg wird viel mehr verhandelt als nur Grenzen und Landbesitz.
Was zum Beispiel?
Die Frage der Freiheit zum Beispiel. Hat ein Regent das Recht, das Leben anderer zu nehmen, um seine Interessen oder die seines Volkes durchzusetzen? Oder: Welches politische System ist das richtige? Ein von Autokraten beherrschtes? Oder eines, in dem die Beteiligten weitestgehend frei sind, zu denken, zu sagen und zu tun, was sie möchten?
Vor allem aber: Wer hat in Eurem Leben das Sagen? Die Politiker oder Ihr selbst?
Meine Meinung dazu lautet: Wartet nicht auf die Politiker, dass sie das Richtige tun. Nehmt die Angelegenheit selbst in die Hand. Entfacht selbst den Austausch zwischen allen Lagern.
Aber friedlich. Denn nur dadurch kann der Gedanke Fuß fassen, dass Ihr Euch wirklich Frieden für alle wünscht.
Das wird den Machthabern nicht entgehen. Und ab einem bestimmten Punkt, wenn eine kritische Masse erreicht ist, wird das öffentliche Meinungsbild umschlagen.
Bedenke dabei, dass kein Politiker die Macht besitzt, sich dauerhaft gegen die erklärten Absichten seines Volkes durchzusetzen. Denn die politische Macht, über die er scheinbar alleine verfügt, ist in Wirklichkeit nur geliehen – von seinen Anhängern und Anhängerinnen. Und auch wenn sie sich dessen nicht immer bewusst sind, so können sie ihren Herrschern die Macht, die sie ihnen verliehen haben, jederzeit wieder entziehen. Eure Geschichte ist voller Belege dafür.
Das kann aber trotzdem lange dauern.
Je mehr Menschen sich für den Frieden entscheiden, desto schneller geht es.
Voraussetzung dafür ist lediglich, dass Ihr in Eurem Denken und Handeln Frieden zu Eurem obersten Gebot macht.
Denn wie ich bereits sagte: Jeder Krieg und jeder Frieden entsteht erst in Eurem Geist.
Dort zu beginnen, ist das untrügliche Zeichen, dass Ihr Eure wahre Eigen-Macht nicht nur erkannt und angenommen habt, sondern auch auszuüben bereit seid.
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Weiter zum Interview über Verschwörungstheorien.
Mehr Infos findest Du in dem Big Shift Buch.
Wow. Einmal eine ganz andere Sichtweise, die mich sehr nachdenklich aber auch zuversichtlich gestimmt hat.
Wir sind nicht machtlos. Auch wir können schon etwas bewirken. Nicht nur in Bezug auf den Krieg. Dein Dialog gibt Hoffnung. Danke dafür!
Lieber Martin, das ist eine sehr differenzierte und hilfreiche Sicht der Dinge. Danke, dass Du diese Gedanken in die Welt bringst. Ich glaube trotzdem,dass es sehr lange dauern wird, bis sich die Welt in so positiver Weise Wandeln wird. Es gibt so viele Themen. Der Klimawandel, Feminismus, Hunger weltweit, Flucht Bewegungen. Überall stößt man auf taube Ohren, wenn man etwas vorschlägt, bei dem Menschen auf gewohnte Privilegien verzichten müssten. Ich fürchte fast, es ist zu spät, um das Ruder noch herumzureissen. trotzdem gebe ich jeden Tag mein Bestes, um wenigstens bei mir selbst anzufangen und etwas zu verarbeiten,zu heilen und zum Guten zu wenden. Danke für deine Worte.
Gedanken sind Kräfte. Alles was existiert wurde einmal gedacht. Es ist m. E. der einzige Weg, bei sich selbst anzufangen und sein Bestes zu geben. Das erzeugt die guten Kräfte, die sich materialisieren können. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben und täglich unseren eigenen inneren Frieden trainieren, beschützen und weiterentwickeln. „Taube Ohren“ haben viele Gründe – oft Ängste und Hilflosigkeit – und auch Abwehr gegen geäußerte (bessere?) Meinungen. Natürlich auch Furcht vor dem Verlust von Bequemlichkeiten, Privilegien etc. Wie die Innere Stimme es wunderbar ausdrückt: „Zuhören ist angesagt“. Vorschläge, Ratschläge sind immer auch „Schläge“ und kommen oft auch aus der Perspektive von „DU musst Dich ändern“. Aber es ändert sich NICHTS, es sei denn, DU ICH Wir ändern uns.
Herzlichen Dank für den wunderbaren Dialog mit der „Inneren Stimme“.
Durch meine Ausbildungen in Karmaheilung und Aurachirurgie kann ich bestätigen, dass Traumata/bestimmte Muster über Generationen weitergegeben werden und die Menschen dann beeinflussen.
Daher ist jeder in der Verantwortung, sich seine Gedanken und Gefühle bewusst zu machen. Dieses ist der erste Schritt, um dann zu überlegen, in welcher Welt man leben und wie man die Welt für nachfolgende Generationen hinterlassen möchte.
Automatisch kommen da bei mir Frieden und liebevolle Hingabe an das Leben. Und dann schaue ich, wie ich meine Gedanken und Gefühle jeden Tag neu auf Frieden und Liebe ausrichten kann. Das ist meiner Meinung nach die wahre Meisterschaft des Lebens.
dein Beitrag spricht mir aus der Seele. Ich Versuche das schon einige Zeit umzusetzen und es zeigen sich schon kleine Erfolge, die von dem großen Ziel Frieden noch ein ganzes Stück entfernt sind. Aber man muss halt klein anfangen. Denn ohne Liebe und gegenseitigem Respekt, werden wir auf Dauer keine Zukunft haben und keiner hat gesagt, dass es einfach wird.
Deine Gedanken und deine innere Stimme sind die deinen, die nur für dich gelten – so wie jeder mit seinen eigenen Gedanken und Sichtweisen bei dich bleiben muss. Eine allgemeingültige Lösung, die man Anderen – und insbesondere den beteiligten Akteuren und Entscheidern – als verbindliche Handlungsanweisungen vorgeben sollte, können sie nicht darstellen. Da bisher für beide Seiten in diesem Konflikt – dort Krieg – nennen wir ihn doch ruhig so – weil es einer ist- Nachgeben und Aufgeben keine Option ist, ist es auch nicht unsere Aufgabe, dies für sie zu entscheiden. Wir können uns nur mit unseren eigenen Gefühlen und Empfindungen auseinandersetzen, ohne damit unbedingt zu einer „befriedenden“ Lösung zu kommen. Alternativ dazu hilft vielleicht, dem Bedürfnis nachzugeben, „etwas zu tun“ – und sich dann eben an einer Demonstration oder einer Petition zu beteiligen. Hilft letzten Endes genauso viel, wie seine eigenen gedanklichen „Friedenslösungen“ zu ersinnen – nämlich höchstens einem selbst . Aber das wäre ja dann immer noch besser, als GAR NICHTS zu tun- und sich einfach von Gefühlen der Ohnmacht und der Hilflosigkeit beherrschen zu lassen.
Ich finde es bemerkenswert, dass hier als Grund des Krieges der Nationalstolz zur Sprache kommt. Genau das ist immer wieder bei allen Äußerungen von Putin zum Ausdruck gekommen. Er und ein bestimmter Kreis in Russland ist mit dem Zerfall der Sowjetunion nicht klar gekommen. In Russland selbst ist es außerdem nicht zuletzt durch die Empfehlungen zur Umgestaltung der Wirtschaft zu massiven Verwerfungen gekommen: sehr viel Armut stand großem Reichtum gegenüber. Das hat es vorher nicht gegeben.
Es geht um viel mehr als „nur“ um Frieden. Es geht darum, dass man bei solchen tiefgreifenden Veränderungen möglichst alle Aspekte berücksichtigt und die Menschen dabei mitnimmt. Der Wunsch Putins, in irgendeiner Form die alte Sowjetunion wieder her zu stellen, wird von denen unterstützt, die den Wandel als Desaster empfinden. Putin empfindet außerdem die westlichen Demokratien nicht als Alternative, sie haben für ihn diverse Mängel. Er braucht also zur Diktatur oder Autokratie eine Alternative.
Darüber einen Dialog zu führen würde sogar uns etwas nützen, denn ich sehe bei uns Reformbedarf.
Der Wille zum Frieden muss gepaart sein mit dem Verständnis für Zusammenhänge. Das ist eine Powerkraft, die uns aus der Spirale der ewigen Konflikte heraus. Vorausgesetzt, das Gegenüber ist nicht schon pathologisch auf Tod und Vernichtung ausgerichtet, denn das gibt es ja leider auch.
Ein sehr schönes und wertvolles Format, lieber Martin.
Ich freue mich auf weitere Dialoge!
Vielen Dank für die ausführliche Darstellung Deiner inneren Stimme. Ich beziehe die Ausführungen gar nicht auf diesen Krieg, sondern auf das ganze Leben und meinen Umgang mit mir und Allem um mich herum. Wertschätzend und respektvoll mit allem und jedem umzugehen. das fängt schon mit sorgsamen Umgang mit Dingen an, Akzeptanz von Andersartigkeit anderer und deren Meinungen und mich so anzunehmen,
wie ich bin. Liebevoll auf alles zu schauen…
Ich bin kein Kämpfer und halte mich aus allem raus, Versuche trotzdem Streit zu schlichten und anderen zu helfen. Allerdings vergesse ich dabei oft meine eigenen Bedürfnisse oder habe keine Zeit mehr dafür… Da gibt es noch viel zu tun! Auch gerade darum geben Deine Worte nochmal einen Anstoß.
Lieber Martin, danke Dir für diesen wertvollen und inspirierenden Beitrag.
Die Haltung Deiner Innneren Stimme, nicht auf PolitikerInnen zu warten, sondern selbst aktiv zu werden, teile ich voll und ganz, ebenso dass Krieg und Frieden immer in uns beginnt.
Ich möchte hier nochmal auf diese Tendenz der Trennung aufmerksam machen. Je mehr ich mich von jemand anderem getrennt fühle, desto leichter ist es, diese Person zu verurteilen.
Ich habe beim Reinspüren in mich selbst sehr wohl wahrgenommen, dass ich auch einen Putin-Anteil in mir habe, genauso wie einen Mandela-Anteil. Wir sind nie nur schwarz oder weiß, in uns ist alles vorhanden.
Auch Putin ist ein Mitmensch mit seinem eigenen Schmerz und Leid, den er nicht innerlich handhaben kann und deshalb nach außen projiziert. Auch Putin ist ein Mensch, der seine Familie liebt, die Natur etc.
Wir sind uns alle viel ähnlicher als wir denken. Beginnen wir doch das Fundament der Gemeinsamkeiten als erstes aufzubauen, dann lassen sich auch Wege finden, die Unterschiede zu überbrücken.
Sabine
Kommentar meiner eigenen inneren Stimme: „Je mehr Menschen sich in der positiven Absicht, Frieden schaffen zu wollen, GEGEN den Krieg engagieren, desto länger wird er dauern. Die Lösung liegt paradoxer Weise darin, das Gegenteil von dem zu tun, was man sich wünscht. Nämlich darin, sich so übertrieben FÜR den Krieg einzusetzen und diesen in die Eskalation zu treiben, dass immer mehr Menschen diesen nicht mehr wollen. Nur so lässt sich die erforderliche kritische Masse an Kriegsgegnern erreichen. Versuche, eine Eskalation des Krieges zu verhindern, bremsen die Entstehung von Frieden. Während die Forcierung einer raschen Eskalation durch noch mehr Atomwaffendrohungen und Waffenlieferungen den Krieg rascher beenden würde.“ Meine innere Stimme vertritt ganz offenbar dieselbe Auffassung wie die Spieltheoretische/Systemische Forschung mit dem „Tit for Tat“-Konzept. https://de.wikipedia.org/wiki/Tit_for_Tat
Hallo Martin, ein guter Beitrag, wie ich finde. Ich teile Deine Meinung, dass wir alle erstmal bei uns schauen müssen und nicht voreilig bewerten oder verurteilen dürfen. Ist sehr schwer in so einer Situation, weil Gewalt an sich ja wirklich immer furchtbar ist und all das ja tatsächlich wieder in die nächsten Generationen getragen wird. Frustrierend, man kann nur hoffen, daß viele anstatt Rache und Verurteilung, die Liebe und den Frieden weiter geben. Aber wenn jeder seinen Teil der Verantwortung, was seine Handlungen betrifft übernimmt, ist das der Anfang. Geben wir nicht auf und lasst uns weitermachen mit unserer Eigenverantwortung und Verständnis für andere Sichtweisen. Auch wenn wir diese nicht gutheißen, sind sie Teil des miteinander und unserer Leben. Das ist meine Meinung und auch meine Hoffnung.
Lieber Martin,
danke für diesen Beitrag. Nachdem ich Dein Buch gelesen habe, finde ich es gut, wenn Du den Dialog mit Deiner Inneren Stimme in diesem Format fortführst. Ich denke, dass viele Leser davon inspiriert werden mit ihrer eigenen Inneren Stimme zu kommunizieren. Die Aussagen decken sich mit denen, die ich in den Büchern „Gespräche mit Gott“ gelesen habe. Wenn jemand angegriffen wird, hat er das Recht auf Notwehr. Allerdings immer im Rahmen der Verhältnismäßigkeit und mit „angemessenen, möglichst milden Mitteln“, wie der Gesetzgeber im StGB und BGB formuliert hat. Die Ukraine ist meiner Meinung nach, auf Unterstützung der Gemeinschaft angewiesen. Das können auch Waffenlieferungen sein, so dass Putin die Erfolglosigkeit der Besetzung erkennen kann. Demzufolge glaube ich nicht, dass das leidgeprüfte russische Volk diese „Spezialoperation“ gutheißt. Was können wir als Einzelner dafür tun? Nicht müde werden, uns für den Frieden einzusetzen. Das beginnt im kleinen Kreise und kann sich durchsetzen – davon bin ich überzeugt, so wie Deine Innere Stimme.
Du, lieber Martin, hast einen Anfang gemacht. Mach bitte wieter.
Ein wundervoller Beitrag von deinem höheren Selbst.
Verkörpert im Grunde ALLES, was wir Menschen begreifen und auch umsetzen sollen. Ich glaube tatsächlich das ist gerade der essenzielle Kern, um den es für uns Menschen gerade in dieser Zeit geht. Begreifen ist der erste Schritt, umsetzen ein ganz, ganz anderer.
Vielen Dank auch für deinen Mut diese Gedanken öffentlich zu teilen.
Meine innere Stimme sagt sogar noch zusätzlich „Könnte es vielleicht sein, dass es Sachverhalte/Tatsachen gibt, die keiner kennt und das mit diesem Wissen ggf. dieser ganze Krieg bzw. unsere Meinung/Denkweise über den „bösen“ Putin ein anderer wäre? Wir „hier“ vielleicht sogar manipuliert werden?
Ich sage nicht, dass es so IST…aber ich möchte mich auch diesem Gedanken nicht komplett widersetzen.
In diesem Sinne…ich hoffe das Beste für uns ALLE 🥰
Sehr sehr schön und tiefgründig, Martin! Vielen Dank dafür!
Ich habe in einer Wirtschaftszeitung gelesen, dass bald der Kissinger-Moment kommen könnte. Beide Seiten sind kriegsmüde. Henry Kissinger würde die Friedensverhandlungen leiten. Er hat viel erlebt, ist 99, muss sich und anderen nichts mehr beweisen, will nur Frieden, stabilen Frieden.
Lieber Martin!
Ein mutiger Beitrag von dir und deiner Inneren Stimme! :o)
Ich denke, je mehr wir uns über den Ukraine Krieg Gedanken machen, desto mehr Energie bekommt das Ganze. Auch ist es nicht Putin allein, der den Krieg ausgelöst hat und ihn führt und schürt. Da gehören ja immer noch ganz viele andere Menschen auf allen Seiten dazu, damit das funktioniert. Und jeder von diesen Beteiligten, auch Putin, kann sich jederzeit ändern, neue Erkenntnisse haben und sich anders entscheiden, anders handeln… Und so kann sich auch das große Ganze vielleicht schneller ändern, als wir uns das derzeit vorstellen können…
Aber meine Aufgabe ist mein Leben. Ich muss mich anschauen und kann meine Handlungen, Einstellungen etc. überprüfen und ggf. ändern.
Wenn ich Kindern in der Schule zuschaue, wie sie sich gegenseitig bekämpfen, handgreiflich werden, nur weil der andere sich nicht so verhält, wie sie es sich vorstellen, dass es richtig ist, sehe ich, dass Kriege ja schon bei Kindern anfangen. Und diese Kleinen werden mal Große, die dann entsprechend ihrer gemachten Erfahrungen handeln. Frieden, Liebe, Güte, Mitgefühl sind alles Werte, die von Beginn an als wertvoll erlebt werden müssen, damit Kinder sie auch in sich trainieren. Also muss ich das vorleben, womit ich wieder bei mir und meinen Einstellungen und Handlungen bin…
Jeder kann zu dem Frieden, den er sich für die Welt vorstellt, jederzeit etwas beitragen…. So sehe ich das jedenfalls.
Liebe Margarete,
ich mag Deinen Kommentar sehr. Vielen Dank dafür, besonders für den Hinweis, wie wichtig es ist, ein friedensförderndes Vorbild für die Kinder zu sein. Ein gaaaanz wichtiger Punkt, den man gar nicht genug betonen kann.
Danke, Martin, für die Veröffentlichung Deiner inneren Stimme. Meine eigene innere Stimme hält mich seit meiner Kindheit davor zurück, eine Position, Meinung oder Auffassung als richtig oder falsch zu bewerten. Denn meine innere Stimme weist mich immer wieder darauf hin, dass ich nie genug weiß, um eine solche Beurteilung abzugeben. Sie macht mir bewusst, dass meine eigene Beurteilung immer aus meiner subjektiven Situation erfolgt: was tut mir gut, was ist mir hilfreich, angenehmusw. Das finde ich dann „richtig“. Für alles, was mir nicht gut tut oder sonstwie positiv wirkt, muss ich erst überzeugt, überredet, manipuliert oder gezwungen werden. Demzufolge müssen andere einigen Aufwand betreiben und das auch gut können, um mich dahin zu bringen, so etwas nicht-positives dann trotzdem „richtig“ zu finden. Das ist dann aber gar nicht mehr MEINE Meinung (Vera Birkenbiehl nannte das viel ehrlicher eine ANDERung), sondern eine mir fremd bleibende rationale Festlegung. Zum Beispiel lehne ich aus vielfältigen Gründen die Politik der NATO ebenso ab, wie die Aggressionen Russlands gegen andere Staaten. Und die Aufforderung, für eine der beiden Seiten Partei zu ergreifen, ist für mich nicht erfüllbar. Unter anderem, weil sich alles in mir sträubt, den manipulativer Argumenten auf beiden Seiten zu folgen. Nicht Putin führt diesen Krieg (der befiehlt nicht mal wirklich, dafür hat er bereitwillige Apparatschiks) und nicht Russland ist der Aggressor, sondern die aggressiven Kräfte in seinem Machtapparat benutzen die instinktiven Angst- und Schamgefühle der Bevölkerung als Rechtfertigung für ihre Verbrechen. Die NATO und Selensky und die deutsche Rüstungsindustrie tun das Gleiche: sie argumentieren und manipulieren unter zynischer Ausnutzung „geliehener“ Macht gleichartig auf der Basis von Urinstinkten zum eigenen Vorteil. Wie sehr sich alle dabei irren und wie sehr sie gleichzeitig Opfer und Täter sind, ist für mich ein Ausdruck der globalen Krise. Einzelne Menschen (Politiker) oder Organisationen (Staaten, Regierungen, Armeen) können diese Krise nicht beenden. Die Frage bleibt: wie kommt so viel Liebe in die Welt, dass alle Menschen Frieden wollen. Denn kein Baby wird als Soldat oder Politiker, als Opfer oder Täter geboren. Wie könne die Angst und die Scham so überwunden werden, dass die Liebe uns alle friedlich macht?
Dem kann ich nur zustimmen. Ich würde gerne noch mehr dazu schreiben, bin aber mitten in Umzugsvorbereitungen.
Lieber Martin, vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Beitrag. Das Ausgangsszenario enthält aber leider einen entscheidenden Fehler. Es hat sehr wohl mehere Runden von Friedensverhandlungen unter Beteiligung Russlands gegeben. Bei der Runde, die von dem türkischen Präsidenten Erdogan initiiert wurde, lag bereits ein ein ausgehandelter Friedensvertrag vor. Der ukrainische Präsident Selenski hat aber seine Zustimmung im letzten Moment auf Anweisung der USA zurückgezogen.
„Der ukrainische Präsident Selenski hat aber seine Zustimmung im letzten Moment auf Anweisung der USA zurückgezogen.“
Bitte nicht schon wieder solche Verschwörungstheorien!
Verschwörungstheorie? Dazu kann ich nur sagen, dass alle (!) sog. Verschwörungstheorien am Anfang des Lockdown und der sog. Impfkampagne sich leider als Realität herausgestellt haben. In mir wird es bei so Begriffen eng, weil sie manipulativ als Totschlagargument eingesetzt werden.
Als Realität herausgestellt?? Derlei Behauptungen sind wohl eher ein Totschlagargument. Weil sie jeder tatsächlichen Grundlage entbehren. Oder hast du auch nur einen ansatzweise seriösen Faktenbeleg für deine Behauptung?
Ja und genau das wird von den Medien verschwiegen. Wozu dient die Hetzkampagne gegen Putin? Wovon sollen wir abgelenkt werden? Treibt unsere Politiker vielleicht das kollektive Schuldgefühl aus der Nazizeit zu den Waffenlieferungen oder geht es wie meistens nur ums Geld? Es gibt Friedensunterstützungen von traumatisierten Menschen inform von Online-Entladungen, wie sie Vivian Dittmar anbietet. Leider erstmal nur für Ukrainer und nicht für Russen, aber das Angebot soll ausgeweitet werden.
„Von den Medien verschwiegen“??? „Hetzkampagne gegen Putin, die uns ablenken soll“??? Offensichtlich gehörst auch du zu den Verschwörungstheoretiker, die Mörder wie Putin auch noch unterstützen. Unfassbar!
Ich vermisse in Ihrem Beitrag den wertschätzenden Umgang mit Andersmeinenden – so wie es vorgestellt wurde, nicht nur in Martins Inneren-Stimmen-Dialog, sondern auch von der übergroßen Mehrheit der hier Schreibenden. Dies ist genau der Punkt, wo die Friedenshandlung – allein nur in ihrer Absicht – beginnt. Vielen Dank.
Ja, Martin; Dein Dialog mit der inneren Stimme ist ein hervorragender Anstoß, sich Klarheit über die eigene Position, die eigene Haltung zu den Ereignissen zu schaffen. Danke!
Ja, ich denke auch, dass diese Klarheit nötig ist, um Frieden im eigenen Herzen zu schaffen und ihn dann nach außen zu tragen.
Ja, jeder einzelne kann nur durch seine innere Bereitschaft zum Frieden zum Frieden in der Welt beitragen. Doch wird diese Friedenshaltung allein keinen Beitrag zur Lösung eines Konfliktes zwischen Staaten beitragen können, wenn sie nicht Hand in Hand mit der Bereitschaft geht, die tatsächlichen, konkreten Ursachen des Konfliktes anzuerkennen und im Dialog offen zu behandeln.
Ich denke, niemand kann einen Konflikt lösen (bzw. einen fruchtbaren Beitrag zur Lösung beitragen), ohne den Konflikt (in seinem Entstehen) zu verstehen. Ideologie, Moral, Menschlichkeit allein führen fast zwangsläufig zu „parteiischer“ Verurteilung, die für sich selbst wieder ein Hindernis für die friedliche Lösung wird, weil ihnen das Element „Gerechtigkeit“ fehlt.
Erstaunt hat mich etwas, dass Du (und teilweise auch Deine innere Stimme) übersehen zu haben scheinst, dass (staatlichen) Konflikt eine „Geschichte“ – eine Kette von Handlungen und Ereignissen – zu Grunde liegt, und diese von „Interessen“ motiviert waren (und weiterhin sind).
Schaue ich mich in dieser Welt um, dann kann ich nicht übersehen, dass „Staaten keine Moral haben, sondern Interessen“; „Staaten“ existieren aber tatsächlich nicht als „lebenige Entitäten“, sondern werden von Menschen geführt (und gestaltet!), die „Moral zugunsten von Interessen“ eliminieren, es sind „Politiker“.
Wenn also Politiker Handlungen mit „moralischen Werten“ begründen, sollten in der Bevölkerung Alarmlichter aufgehen: „Welche Interessen stehen hinter dieser vorshobenen ‚Moral‘?“
Und … wie in fast jedem Konflikt der vergangen Jahrhunderte gilt gewiss auch hier die uralte Volks-Weisheit „wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ – zumindest müsste ein fundiertes Einverständnis darüber herrschen, dass es keinen Dritten gibt.
Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch, der wirklich für den Frieden ist, sich auch diesen Fragen (oder Tatsachen) stellen und sich um Antworten (oder Klarheit über die Tatsachen) bemühen sollte. Ich kann in Deinem Dialog Ansätze dazu erkennen, vermisse aber doch mehr Klarheit darüber, das finde ich schade.
Gewalt als Notwehrmaßnahme stimme ich vollumfänglich zu.
Lieber Martin, vielen Dank, dass du uns an dem Dialog mit deiner inneren Stimme teilhaben lässt – das ist ein sehr guter Anstoß für einen gemeinsamen Austausch.
Ich glaube, dass jeder von uns Frieden in seinem Land und Frieden auf der Welt haben möchte. Doch wie erreicht man Frieden?
Ich bin davon überzeugt, dass – egal wie oft das von Politikern oder anderen Stimmen immer wieder betont wird – die Lieferung von Waffen kein Beitrag zum Frieden sind, sondern ein eindeutiges Zeichen dafür, mit diesen gelieferten Waffen auch gegeneinander zu kämpfen – und das ist Krieg.
Ebenso ist Gewalt (ob verbal, physisch oder psychisch) kein friedenstiftendes Instrument. Ob dies nun als kriegerische Aggression oder als Notwehrmaßnahme bezeichnet wird, ist lediglich eine begriffliche Diskussion.
Und wer von uns weiß schon mit absoluter Sicherheit, welcher der hier beteiligten Staaten Aggressor war oder aus Notwehr gehandelt hat? Kennen wir wirklich die Hintergründe, die zum Teil schon vor vielen Jahren entstanden sind? Wie werden in diesem Zusammenhang überhaupt Aggression bzw. Notwehr definiert bzw. wer definiert das?
Das Gleiche gilt für die sogenannten Verschwörungstheorien: ist eine meiner Gedankenwelt widersprechende Ansicht eines Anderen eine theoretische Verschwörung?
Wer von uns kennt denn überhaupt die sogenannte Wahrheit? Nach meiner Meinung gibt es unendlich viele Wahrheiten, denn es kommt immer auf den jeweiligen Standpunkt an. Wenn ich zum Beispiel auf die Straße ganz groß die Zahl 6 schreibe und sich 2 Personen jeweils von ihrer Straßenseite aus diese Zahl anschauen, dann sieht die eine Person die Zahl 6 – und hat Recht – und die andere Person sieht die Zahl 9 – und hat ebenfalls Recht.
Recht haben möchte immer unser Ego (also unser Verstand) – nicht unser Herz. Und wie leicht unser Verstand getäuscht, in die Irre geführt oder manipuliert werden kann, wissen wir alle zur Genüge. Auf die Stimme unseres Herzens können wir jedoch immer vertrauen.
Es ist auch müßig, Russland, Putin oder Europa, Amerika und der NATO für diese Kriegshandlungen die Schuld geben zu wollen, denn dadurch werden sie nicht beendet, sondern es wiederum unser Ego bedient.
Was jeder einzelne von uns tun kann, ist, bei sich selbst zu beginnen und sich zu fragen: „Wo bin ich mit mir und meinen Mitmenschen noch im Unfrieden? Wo handele ich ungerecht oder verurteile andere Menschen?“ In unserem direkten Umfeld, also in unserer Familie, in unserer Partnerschaft, in unserem Arbeitsumfeld werden wir genügend Anhaltspunkte finden, wie wir mitfühlender, liebevoller und friedlicher sein können.
Darüber hinaus gibt es ein noch ein kollektives Bewusstsein, in dem viele Gedanken und Überzeugungen (sowohl im positiven Sinn als auch im negativen Sinn) in energetische Form gespeichert sind. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass diese Bewusstseinsfelder das Verhalten der Menschen beeinflussen. Wenn wir also anstatt Gedanken an den Krieg oder an die Verurteilung der vermeintlich Schuldigen intensive Gedanken und Gefühle des Friedens und der Liebe in dieses kollektive Bewusstseinsfeld senden, wird auch diese positive Energie jedes Einzelnen eine Veränderung bewirken. Und je mehr von uns dabei mitmachen, Frieden und Liebe durch Handlungen und Gedanken in die Welt zu setzen, desto schneller werden die Kriege und die Feindseligkeiten auf dieser Welt beendet sein – auch in der Ukraine.
Ich hatte Todesangst.
Wenn Du Deine innere Stimme zu Deiner Stimme machst, dann ist der Lesefluss flüssiger.
Ja, ich stimme Dir zu, in der Ukraine herrscht ein Stellvertreterkrieg. Sie wurde seit 2014 aufgerüstet. So bluten und sterben auf beiden Seiten junge Menschen und es braucht eine äußere ernsthafte Friedensinitiative, wie auch jeder von uns die inneren Friedensstimmen zu unserer Stimme machen.
Herzlichst Susanne
Warum will ich, dass der Krieg beendet wird? Ein Gedanke bei mir ist, dass der Krieg im Außen mich an den Krieg in mir erinnert. Mit jeder Meldung, jeder Nachricht werde ich an den Krieg in mir erinnert. Und das ist schmerzhaft, sehr schmerzhaft. Es ist einfacher, ein Ende des Krieges zu fordern, als mich mit dem Krieg, der in mir tobt, zu beschäftigen, den Krieg in mir zu befrieden. Der Krieg im Außen ist eine Fortführung des Krieges in mir. Solange ich Krieg gegen mich führe, gibt es Krieg im Außen, sonst wären Sie, meiner Meinung nach, nicht möglich.
Lieber Martin,
Ich bin sehr beeindruckt und tief gerührt von Deinem Dialog. Du hast wunderbar und treffend ausgedrückt, was auch ich empfinde ! Hab vielen Dank! Ich hoffe sehr, dass ich es so leben kann und auf diesem Niveau mich mit anderen, besonders anders denkenden Menschen austauschen kann .DANKE!!!
Vielen Dank für diese Schau. Das sind sehr fruchtbare Gedanken. Furchtbare gibt es ja zu genüge in diesem Konflikt.