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Warum mir letztens bei einem Vortrag der Atem stockte

Autor

Martin

Datum

17 Februar 2015

Kategorien

Wer mich kennt, weiß, dass ich ja gerne auch immer wieder mal über meine „schwachen“ Augenblicke schreibe.

Das mag zwar meinen Expertenstatus ankratzen (jeder Trainer und Coach muss doch immer gelassen und souverän und cool und kompetent und was weiß ich nicht alles sein), aber ich habe gute Gründe, mich so zu zeigen.

Warum, wird deutlich, wenn ich Dir meine Geschichte erzähle.

Also, vor kurzem habe ich einen Vortrag zum Thema „Innere Stimme“ gehalten. Beim Junfermann-Kongress, um genau zu sein.

Und obwohl ich schon seit vielen Jahren mit der inneren Stimme arbeite, war ich nervös.

Warum?

Zum Ersten: Ich hatte es hier mit Fachpublikum zu tun. Trainer. Autoren. Coaches. Alles Leute, die ihr Metier kennen.

Zum zweiten habe ich generell etwas Manschetten, mit dem Thema „Innere Stimme“ nach draußen zu gehen. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Thema „Spiritualität“, aber mit dem Eso-Kitsch und der so genannten Eso-Szene habe ich nichts am Hut, weil in diesem Bereich viel Schindluder betrieben wird:

Das Verzapfen von unsinnigen Zeugs und schiere Geldschneiderei sind da noch die harmloseren Vergehen. Viel Schlimmer sind „Gurus“ und „Guru-Organiastionen“, die Menschen in Ihre Abhängigkeit bringen machen (Bhagwan, Scientology, Landmark Education etc).

Und die häufigste und zugleich gefährlichste Berufskrankheit, der wir Trainer anheim fallen können, ist leider nun mal Hybris, die totale Selbstüberschätzung. Sie bricht vor allem dann gerne aus, wenn Teilnehmer merken, dass unsere Inhalte funktionieren. Dass sich ihr Leben deswegen spürbar verbessert. Der Dank, der da einem entgegenschlägt, ist ein schöner Lohn – kann aber auch unvorteilhafte Nebenwirkungen hervorbringen.

Vor allem dann, wenn man eine Portion Unsicherheit unter seinem Busen trägt.

Dann wirkt, die Begeisterung, die man als Trainer und Coach erntet, wie eine Aspirin: Kaum hat man die Pille geschluckt, ist der Zweifel futsch.

Das gilt gerade bei der Arbeit mit der Inneren Stimme, die für mich das Intensivste, Profundeste und Wirksamste darstellt, was ich in meinen zwei Jahrzehnten als Coach und Trainer kennengelernt und praktiziert habe.

Das brachte für mich die Frage mit sich: Wie kann ich diese Arbeit machen und zugleich dafür Sorge tragen, dass die Leute erkennen, dass sie diese Kraft besitzen – und nicht ich? Wie kann ich quasi „guru-frei“ trainieren und coachen? Und dennoch zugleich die Wirksamkeit und Relevanz dieser Arbeit vermitteln?

Ein interessanter Konflikt.

Und dann gab es noch eine dritte Herausforderung: Ich hatte mir vorgenommen, die Arbeit mit der inneren Stimme live zu demonstrieren. Theorien sind ja was Nettes. Aber nur Praxis bringt es wirklich auf den Punkt.

Aber: Was tun, wenn sich jemand für die Live-Demo zur Verfügung stellt, der Probleme hat, mit seiner inneren Stimme in Kontakt zu kommen?
In einem persönlichen Coaching ist das ok. Aber vor versammelter Mannschaft? Das kann schnell nach hinten losgehen. Das Publikum wird ungeduldig. Der Coachee spürt die Unruhe und wird nervös, was wiederum dem Vortragenden alsbald die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Kein gesunder Kreislauf.

Was also tun?

Erst wollte ich die Idee verwerfen. Keine Demo. Sondern nur ein Link zur Website, wo es ja genug Coachingbeispiele gibt.

Aber nein. Meine Innere Stimme signalisierte mir: Das wird gut.

Also schön, dachte ich: Ein bisschen Risiko muss sein.

Und so stand ich wenig später vor einem Publikum von 50, 60 Leuten und hielt meinen Vortrag. Als ich zur Live-Demo kam, meldete sich spontan eine Frau, und zu meiner größten Freude konnte sie schnell einen Draht zu ihrer inneren Stimme herstellen.

Großartig.

Aber dann kam es: Ich fragte sie, ob es ein Thema gäbe, das sie derzeit beschäftigen würde. Ja, hatte sie. Ich bat sie, eine Frage zu formulieren. Kein Problem: Auch die hatte sie in petto. Nämlich: „Wie geht es weiter nach dem Tod?“

Oh, je.

Das war keine Amateurliga-Frage. Das hier war Weltmeisterschaft. Und definitiv nicht für eine Demo mal so nebenbei geeignet.

Denn es braucht Übung, um mit der Inneren Stimme zu arbeiten. Man beginnt als Anfänger erstmal damit, einfache Signale wie „Ja“ und „Nein“ zu empfangen. Und wenn das gut klappt, kann man zu einfachen Botschaften, wie einzelne Worte oder ein schlichtes Bild, übergehen. Das ist für viele, vor allem für viele Ungeübte schon eine kleine Herausforderung. Aber es klappt in der Regel, wenn der Draht wirklich gut ist.

Jedoch ganze Sätze oder gar Abhandlungen zu hören, ist von einem anderen Kaliber. Dazu muss man gut eingestimmt sein. Und über viel Erfahrung und Praxis verfügen.

Darum fragte ich die Teilnehmerin, ob sie sich nicht zu Anfang etwas Leichteres aussuchen könne.

„Ja, geht“, meinte sie. „Warum müssen manche Menschen früh sterben? Warum müssen Kinder sterben? Warum haben nicht alle die gleichen Lebenschancen?“

Tja.

Was tun?

Also gut. Wenn das ihr Thema war, dann sollte es so sein. Wer weiß: Vielleicht hatte es ja einen tieferen Sinn, dass diese Fragen nun auftauchten?

Also bat ich sie, die Innere Stimme zu konsultieren (Minute 30). Und sie bekam eine Antwort, die ich erst nicht so recht verstand. Ihre Innere Stimme meinte, dass Menschen ihr Leben nicht bestimmen könnten. Dass sie es nicht in der Hand hätten. Auch sie, die Fragende, nicht.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich die Antwort nicht so recht verstand. Was hatte das zu bedeuten, dass wir unser Leben nicht selbst bestimmen? Was sollte das in diesem Zusammenhang?

Auf dem Nachhauseweg klang diese Botschaft in mir nach. Und sie ließ mich auch den nächsten Tag nicht in Ruhe.

Bis mir etwas dämmerte.

Unser Leben lang versuchen wir, uns und unsere Welt zu steuern. Wir erwerben Wissen und Können und setzen uns Ziele. Wir arbeiten unermüdlich daran, sie umzusetzen, und suchen Bücher, Experten oder Webseiten wie diese hier auf, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir wollen.

Aber wie oft scheitern wir mit unseren Ansprüchen? Wie oft werden wir vom Leben eines Besseren belehrt?

Das beginnt doch schon mit ganz Banalem: Morgens will das Auto nicht anspringen, weil es viel zu kalt ist. Oder einer unserer Kunden storniert so „mir nichts, dir nichts“ einen wichtigen Auftrag, und es fehlt uns Umsatz. Wir wollen etwas wichtiges schreiben, aber der Computer spinnt mal wieder. Oder wir sehnen uns nach Nähe, aber unser Partner oder unsere Partnerin hat schlechte Laune. Und obwohl wir uns doch zum x-ten Mal vorgenommen haben, positiv zu denken, werden wir doch von Sorgen und Zweifeln heimgesucht.

Es gibt soviel, das wir nicht in der Hand haben.

Das ist das Paradox unseres Lebens: Wir sind Wesen mit Ambitionen – und leben in einer Welt, die wir nur sehr bedingt steuern können. Und obwohl wir nicht bestimmen können, welche Karten uns zugespielt werden, liegt es doch in unserer Verantwortung, was wir daraus machen.

Ich weiß, dass es in meiner Branche eine Menge Leute gibt, die genau das Gegenteil predigen. Ich denke zum Beispiel an die vielen Trainer und Experten, die das „Gesetz der Anziehung“ (The Secret) verkünden – die ultimative Egolehre, dass wir alles manifestieren können, was wir uns wünschen.

Zum Beispiel Joe Vitale aus „The Secret“, der „Instant Manifestation“ lehrt: Also die Fähigkeit, quasi per Fingerschnippsen Geld, Autos und anderes „Zeugs“ zu erschaffen.

Kurz nach dem „The Secret“ zum Welthit avanciert war, entdeckte man bei ihm einen Tumor. Möglicherweise Krebs. Die Angst packte ihn, und so konsultierte er Kollegen, die ihm ebenso wenig helfen konnten wie die Heiler, die er beauftragte. Der Tumor blieb. Und mit ihm die Einsicht, dass man möglicherweise eine Menge manifestieren kann. Aber eben doch nicht alles.

Ein weiterer Trainer aus „The Secret“, James Arthur Ray, sitzt mittlerweile im Gefängnis, weil bei einem seiner Seminare mehrere Menschen starben. Ein krasser Kontrast zu der Aussage, wir könnten quasi Kraft unserer Gedanken und unserer Gefühl unser Geschick vollständig selbst bestimmen.

Joe Vitales Geschichte indes hat ein Happy End. Er nutzte den Tumor als Botschaft. „Ich konzentriere mich darauf, mir selbst und auch anderen zu vergeben. Ich ließ all den Ärger fahren, um all die Verspannungen in meinem Körper loszulassen.“

Und Verzeihen ist nichts weiter als die perfekte Gegenmedizin für all den Groll, der entsteht, wenn die Dinge eben nicht so laufen, wie wir wollen.

So gesehen war die Antwort der Inneren Stimme bei dem Vortrag vielleicht auch eine Botschaft für mich: Wer propagiert, dass man durch seine Methoden und Techniken zum Allesmacher werden kann, läuft Gefahr, ein Guru zu werden.

Wer erkennt, dass sein eigenes Leben einem Boot gleicht, das auf einer See schippert, deren Launen und Wetterverhältnisse er nicht bestimmen, aber nutzen kann – wird zum Kapitän.

Und vielleicht ist das die guru-freieste Botschaft, die man verkünden kann.

Oder was meinst Du dazu?

9 Kommentare

  1. lieber martin, das ist eine sehr schöne und berührende geschichte. ich selbst hatte mal ein vielleicht ähnliches erlebnis. ich fragte nach innen, ob ich in meinem leben alles richtig machte, alles erreicht habe, was ich hätte erreichen sollen. – ich glaube, so denken die meisten. dass man hier etwas erfüllen muss. und man gleich angst bekommt, darin vielleicht versagt zu haben. darum so viel caoching 🙂 –. meine innere stimme, oder wer auch immer, antwortete: wir sehen das nicht so. das war alles.
    man weiß es ja nicht. vielleicht gibt es in unserem gehirn noch bereiche, die gaanz anders funkionieren als unsere »gewöhnliche alltagsdenkweise«.
    und vielleicht kam das: du kannst es nicht bestimmen. auch aus einem solchen bereich?
    interessant finde ich auch die wortwahl der jeweiligen antworten. bei mir ging es ja um bewertung meiner aktivitäten und »sie« antwortete/n, wir sehen das nicht so. bei der dame im vortag war die intension vielleicht, dass sie es sich wahrscheinlich wünschen würde, es wäre anders, gerechter nach unseren maßstäben oder so, und »sie« sagt/en bestimmen.
    herzlichen gruß
    martina

    Antworten
  2. Lieber Martin, ich habe mir Deinen Vortrag auch angehört.
    Die Antwort: Es liegt nicht in unserer Hand… hat mich gestern auch beschäftigt. Ein ? hing auch bei mir in der Luft, also was gibt es einfacheres als meine Innere Stimme danach zu befragen. Die Neugier siegte.
    Als Antwort bekam ich ein Bild von einer schönen Landschaft, zugleich ein Gefühl von Weite und Geborgenheit. Was ist Zeit? Und… es ist wie es ist… es ist was Du daraus machst…
    Schwierig das in Worte zu übersetzten, aber ich denke das läuft auf das gleiche hinaus was Du zum Schluß geschrieben hast. Das mit dem Kapitän auf stürmischer See.
    Bei mir war es schöne Landschaft. Bin halt eine leidenschaftliche Gärtnerin, das Bild passt zu mir.
    Herzliche Grüße
    Maria

    Antworten
  3. Lieber Martin,
    vielen Dank für Deinen Blogbeitrag und auch den Mitschnitt. Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich Deine offene und ehrliche Art sehr zu schätzen weiß. Authentisch zu sein wird heutzutage so gerne propagiert, dazu gehört auch manchmal das Eingestehen von Schwächen.
    Meine Philosophie ist, dass insbesondere vermeintlich negative Erfahrungen den Menschen weiter bringen. Wenn man diese meistert, weiß man erst richtig die schönen Zeiten zu schätzen und wird dankbar und gesund demütig. Kann nur bei 80-jährigen auf den Todesanzeigen stehen, dass er ein erfülltes Leben hatte? Es geht nun mal nicht der Reihe nach. Das ist ein zutiefst menschlicher Wunsch, aber wie John Lennon schon sagte: Life is what happens to you while you’re busy making other plans.
    Ja, so ist das. Herzlichen Dank noch einmal und beste Grüße, Fabriye

    Antworten
  4. Hallo Martin, ja wir können nicht alles kontrollieren und haben auch nicht auf alles eine Antwort. Meißtens erlebe ich mich als Dozentin in Bewerbungskursen vom Arbeitsamt ziemlich ratlos, wenn mir die geballte Frustration der TN entgegenschlägt. Ich habe aber eine Adresse, an die ich mich mit meiner Frustration und Enttäuschung wenden kann – Gott und Jesus. Diese Beiden verstehen mich absolut, denn Jesus war auch totaler Mensch und hat alle Tiefen sowie die Höhen des Lebens auch durchlebt. Ich habe den Eindruck, dass Gott zu Dir und der Frau gesprochen hat, denn alle Menschen sind Geschöpfe Gottes und Er sehnt sich nach der Gemeinschaft mit Ihnen. Vielleicht kennst Du keine Christen, die dieses leben, aber es gibt sehr viele, die auf der einen Seite mitten im Leben stehn und auf der anderen Seite begeistert sind von und seinem Wirken in ihrem Leben. Eine gute Adresse um im kirchlichen Bereich mit jemanden darüber zu reden ist Anselm Grün. Er macht nicht nur Bildbände sondern hat auch sehr viele Bücher zu Deinem Thema geschrieben. Die sind alles andere als esotherischer Schwachsinn. Einige von denen habe ich selber gelesen. Den Anselm Grün habe ich selbst bei einem Vortrag erlebt und er wirkte auf mich sehr authentisch.
    Viele Grüße
    Sabine

    Antworten
  5. Hoi Martin!
    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich finde Dein Geschriebenes immer sehr interessant und ich bin so froh über Deine aufrichtige Art. Da ich selber Coach bin, fühle ich mich manchmal echt dadurch sehr gestresst, da man ja als Coach ach so perfekt sein sollte. Und natürlich habe ich dann auch immer das Gefühl, dass ich die Alleinige bin, der es so geht. (Viele Coachs geben ja ihre Schwächen nicht zu!)
    Ich sehe es als Stärke an, offen über seine Schwächen zu reden und deshalb habe ich das bei meinem eigenen Blog auch angefangen, ich habe Dich da sozusagen als Vorbild genommen.
    Ich kenne die Aussagen sehr gut, dass man mit Mentaltraining alles erreichen kann. Die Erfahrung zeigt es mir auch, dass es immer wieder Situationen gibt, die sich nicht beeinflussen lassen. Schicksalsschläge geschehen. Ich finde das Bild als Kapitän dazu sehr schön, wir können den Kurs bestimmen und auf ein Ziel (Ort) zusteuern, über das Wetter, Wellengang etc. haben wir keinen Einfluss. Oder doch?
    – Ich habe effektiv einmal einen Taj Chi Lehrer erlebt, der das Wetter beeinflusst hatte. Klar, der Verstand kann da sagen es war Zufall. Meine innere Stimme, sagte mir, dass es das nicht war und auch der Verstand musste sich da beugen. Die paar Tage damals mit Don waren so eindrücklich, dass ich sie mein Leben lang nicht vergessen werde. Ich habe Dinge erlebt, die der Verstand als nicht möglich abtut und doch gab es keine Zweifel, dass er Dinge konnte, die andere nicht konnten. – Und dabei war er überhaupt in seinem ganzen Auftreten kein Guru. Er hat keine Menschen abhängig gemacht oder sonst derartiges. – Ich denke, dass es wirklich Menschen gibt, die mental so stark sind, dass sie auf die Welt in einem schon Wunder anhaftenden Rahmen Einfluss nehmen können und mehr Können haben als andere. Diese sind jedoch dünn gesät. Und obwohl er vielleicht schon mehr kann als andere, kann er dann auch, was ihn betrifft alles reisen? – Leder konnte ich über dieses Thema nie mit ihm sprechen.
    Die grosse Masse erreicht nicht immer, was sie möchte. Ich denke, dass es mit dem Unterbewussten zu tun hat, das noch zu stark auf das Aussen einwirkt. Ich habe auch nicht viel mit Esoterik am Hut, ich bin da ganz Deiner Meinung. Ich bin aber überzeugt, dass wir vieles einfach noch nicht wissen, was uns einmal die Wissenschaft wird erklären können.
    Ein ganz und gar spannendes Thema!
    Es grüsst herzlich
    Anita Tröhler

    Antworten
  6. Lieber Martin, mir gefällt auch Deine offene Art sehr gut. Beim Hören des Vortrages bin ich an den genannten Fragen auch selbst erschrocken, habe mir vorgestellt, wie ich wohl reagieren würde. Du hast das aber souverän gemeistert. Was mir hier im Blog an den Antworten aufgefallen ist, ist, dass trotz der für mich berechtigen Kritik an der Eso-Szene jeder irgendeinen Zugang zu etwas Höherem nennt. Ob es die eigene innere Stimme ist, Gott, Bilder, es scheint etwas außerhalb von uns zu geben, das uns befriedigende Antworten geben kann. Ich selbst habe Respekt vor dem, was das Leben bietet. Vor allem ist es so nötig, Polaritäten anzunehmen. Dennoch bin ich durch gewissen „Methoden“ enorm gewachsen. Größere Leichtigkeit, Gelassenheit, und Selbstliebe. Wenn ich mir anschaue, wie viele Menschen an ihren Problemen (ihrem Lebenslauf) sterben oder schwer krank werden, erschrecke ich manchmal. Dafür ist Coaching und Therapie wichtig. Nach meiner Auffassung geht es im Leben quasi hauptsächlich um die (Selbst) Liebe, da wo sie fehlt oder missinterpretiert ist, entstehen oft persönliche Probleme. Secret und Co haben mich einerseits inspiriert, aber andererseits sehe ich sie sogar als wirkich gefährlich an. So auch schon die Bücher von Bärbel Mohr, denn vieles kann funktionieren (ich hatte erstaunliche Erlebnisse), vieles aber auch nicht. Da ist mir egal, ob es um verkappte Glaubenssätze geht, das hält uns ständig in einem Verbesserungsprozess gefangen! Und viele Menschen sind nun einmal nicht frei, sondern lesen diese Botschaften als Rettungsanker und weil sie hoffen, endlich aus ihrer schlechten Situation zu kommen. Die vielen Misserfolge machen dann u.U. noch viel mehr kaputt. Die wahren Bedürfnisse, das wo wir JETZT gerade stehen, darum geht es. Integration, „realistische“ Vision, und dazu die innere Stimme, von der ich als Kernstück auch meiner Arbeit überzeugt bin, damit möchte ich glücklich sein. Was dann passiert ist auch wieder nur ein nächster Schritt. Wir sollten vielleicht etwas demütiger sein und uns mehr an dem freuen, was wir haben. Ist das nicht Erfolgsrezept genug?
    Viele Grüße
    Annette Franz

    Antworten
  7. Lieber Martin,
    das sprichst du mir aus dem Herzen. Und du regst meine Gedanken weiter an …
    … kann es wirklich Sinn der Schöpfung sein, dass wir uns Parkplätze, Autos, Geld und Macht usw. herbeiwünschen? Der Meinung bist du offensichtlich auch nicht.
    Dass die Schöpfung will, dass wir leiden, uns allein gelassen, wertlos und ausgeliefert fühlen (drückt sich bei dem einen in Depressionen aus, beim anderen in Arroganz, Egoismus, Brutalität etc. aus), kann ich auch nicht glauben.
    Was ist dann Sinn und Ziel der Schöpfung, d.h. des Lebens … unseres Lebens?
    Ich denke, die Reise selbst ist es (wie Paul Coelho formuliert) ….
    Die Reise des Lebens und die damit verknüpften Erlebnisse, Begegnungen, Eindrücke, Gefühle.
    Haben wir irgendein einen Einfluss auf das was passiert? Ein Steuer?
    Ja, ich denke schon auch (wie du es schreibst): unser Steuer ist das, wie wir mit den Dingen umgehen. Egoistisch, habgierig, neidvoll, … oder wertschätzend, aufmerksam, und liebevoll, oder oder ….
    Es wird jeweils die Reise verändern. In hunderttausend Versionen …
    Natürlich funktioniert das im Alltag nicht so einfach, wie es sich hier liest. Sonst könnten wir es ja schon wieder manipulieren.
    Erst wenn wir es frei lassen (nicht manipulieren wollen) und ehrlichen Herzens annehmen, können sich die wahren Schätze des Lebens für uns eröffnen. Damit meine ich nicht Parkplätze, ewige Jugend und Reichtum, den wir uns aus dem Universum herbeiwünschen wollen oder könnten.
    Diese Botschaft wird meines Erachtens auch missverstanden. Es geht hierbei darum, sich selbst so sehr aus sich heraus zu spüren und zu leben (= innere Stimme), dass man ein ganz tiefes Vertrauen in sein Leben entwickelt. Dann werden Wünsche zwanglos und frei.
    Ich folgere für mich: die Schöpfung will, dass wir uns ganz tief spüren, ganz tief in uns reinhören, unsere innere Stimme immer mehr wahrnehmen und nach dieser/unserer ureigensten Intuition leben. Daraus ergibt sich fast automatisch auch, dass dass wir uns selbst immer mehr annehmen und lieben … so, wie wir von anderen geliebt werden wollen.
    Alles was wir fordern, fordern wir eigentlich von uns.
    Wenn wir andere schimpfen, schimpfen wir letztendlich auch mit uns.
    Wenn wir anderen etwas geben, wollen wir, dass uns etwas gegeben wird.
    Wenn wir lieben, wollen wir geliebt werden.
    Wenn wir leiden, wünschen wir uns Aufmerksamkeit und Zuwendung, die wir uns selbst nicht ausreichend geben können.
    Erst wenn wir uns selbst ganz und gar annehmen, werden wir frei sein und das Leben ganz in seiner Fülle annehmen können.
    Das ist dann sozusagen wie ein Autopilot auf der Reise durch das Leben.
    Gute Reise uns allen!
    Gerhard

    Antworten
  8. Hi Martin,
    ich erforsche gerade Deine Seite, auch die etwas weiter zurückliegenden Texte, wie Du siehst.
    Auch und vor allem zu diesem möchte ich eigentlich nur eines sagen:
    Danke.
    Tut gut, Deine Zeilen zu lesen, sehr sogar. Auf mich wirken sie sehr lebensnah, zumindest nah zu dem, was ich für mich so erlebe.
    Jetzt freu ich mich schon auf den Mitschnitt zur inneren Stimme, der hier bald in einer Mail verlinkt bei mir auftauchen sollte!
    Liebe Grüße und bis später
    Tim

    Antworten

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  1. Höllenritt » By Martin Weiss » für, Site, Entwickler, Ziel, Version, Also » coach-your-self.tv - [...] war dieser Gedanke, der in mir auf eine leise Resonanz stieß. Ich musste an meinen Vortrag beim Junferman Kongress…

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