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Quest: Wie Du das geheime Drehbuch hinter Deinen Herausforderungen entdeckst und umschreibst

Autor

Martin

Datum

19 Dezember 2019

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Hinter jedem Problem, das Du erlebst, hinter jeder beruflichen Herausforderung, hinter jedem Beziehungsdrama, das Dir das Leben schwer macht, steht ein – oft unsichtbare – Drehbuch.

Eine Story, die den Handlungsverlauf bestimmt – aber nur solange, wie sie unerkannt bleibt.

Sobald Du jedoch die Geschichte verstehst, kannst Du ihren Ausgang umschreiben – und damit die Situation verändern.

Wie genaut, erfährst Du oben im Video – oder in Kurzform in diesem Artikel

Vielleicht vorab noch etwas wichtiges: Der Prozess fußt auf „Quest – Entdecke Deine Bestimmung. Nur, dass wir ihn diesmal nicht auf Dein ganzes Leben anwenden (das ebenfalls einem unsichtbaren Drehbuch folgt), sondern auf eine ganze konkrete Situation, auf ein ganz konkretes Problem.

Los geht’s:

Schritt 1: Such Dir eine Herausforderung aus

Am besten klappt der Prozess, wenn Du Dir eine konkrete Situation vornimmst, die Dich gerade nervt. Vielleicht gibt’s was in Deinem Liebesleben, das einfach nicht so läuft, wie Du Dir das wünscht? Oder im Job? Oder bei einem privaten Vorhaben? 

Tipp: Nimm zu Anfang etwas Einfaches, damit Du erstmal üben kannst.

Schritt 2: Geh auf Abstand

Vielleicht kennst Du das Gefühl, in einer Situation zu stecken, bei der Du „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht erkennen kannst.

Genau das ist das Problem: Wir sind so sehr ins Geschehen eingebunden, das wir das größere Ganze, das Zusammenspiel der Kräfte nicht erkennen können.

Deswegen werden wir jetzt die Perspektive verändern.

Ich lade Dich ein, in die Rolle eines Drehbuch-Autors zu wechseln. Das Thema Deines neuen Drehbuchs? Deine jetzige Situation.

Stell Dir dazu eine typische Szene vor, in der das Problem auftritt: Ein Streit mit Deinem Partner, ein stressiges Telefonat mit einem Kunden, das Testen Deiner neuen Software, bei der erneut Fehler auftreten, eine weitere Absage auf Deine Bewerbung für einen neuen Job etc.

Nimm jetzt die Situation von Außen wahr. Werde zu einem Zuschauer und beobachte Dich selbst, als ob Du Dir einen Film ansehen würdest, in dem Du die Hauptrolle spielst.

Ist es nicht irre, wie sich unsere Emotionen genau in dem Augenblick zu verändern beginnen, in dem wir einen neuen Standpunkt annehmen?

Genau das Gleiche machen wir übrigens auch bei „Quest. Die eigene Bestimmung kann man am besten erkennen, wenn man Abstand hat. Nur dann kann man den Wald vor lauter Bäumen wieder sehen.. ;)))

Schritt 3: Die Entscheidung

Schau Dir nun an, wie Dein Held, Deine Heldin mit der Herausforderung umgeht. Nimmt er die sie an? Oder lehnt er sie ab?

Wenn er sich inspiriert und motiviert fühlt, sie zu lösen, dann sagt er „Ja“ dazu.

Wenn er genervt von ihr ist, wenn er über sie flucht, sich bei anderen darüber beklagt und/oder nur widerwillig mit der Situation zu tun haben will – dann lehnt er sie ab.

Schau Dir auch an, was der Held, die Heldin über den Ausgang der Situation denkt. Hat er eher ein Scheitern vor Auge? Oder ein Gelingen?

Wenn Dein Held, Deine Heldin die Herausforderung ablehnt und/oder meistens das Scheitern vor Augen hat, wird es Zeit, das Drehbuch umzuschreiben.

Denn beides – Widerstand und Pessimismus – verschlimmern die Situation.

Wenn wir gegenüber einem Problem Widerstand leisten, sorgen wir als erstes für miese Stimmung. Dass uns jedoch eine Situation nervt, löst sie jedoch nicht. Im Gegenteil: Wenn wir sauer sind, können wir sie durch unbedarfte Handlungen noch weiter verschlimmern.

Zum zweiten kann unser Widerstand eine Blockade provozieren. Konflikte und Streitereien entstehen aus einer Eskalation von Angriff und Verteidigung, von (verbaler) Gewalt und Gegengewalt. Was wir bekämpfen, wird oft stärker.

„Ja“ zu einer Situation zu sagen, bedeutet jedoch nicht, dass man etwas Untragbares hinnehmen muss. Es bedeutet lediglich, dass man anerkennt, dass die Situation so ist, wie sie ist. Eine Frau, die von ihrem Partner misshandelt wird, erkennt mit einem „Ja“ an, dass ihr Ehemann ein Schläger ist. Statt ihn zu ändern wollen, akzeptiert sie die Fakten. Es ist dann an ihr, eine neue Entscheidung zu treffen. In dem Fall hoffentlich, den Mann zu verlassen und sich einen Freund zu suchen, der sie liebevoll behandelt.

Wenn ein berufliches Projekt in Schieflage geraten ist, hilft das Lamentieren darüber nicht weiter. Besser ist es, die Situation zu akzeptieren, wie sie ist und sich darauf konzentrieren, was man jetzt als nächstes unternehmen kann, um die Situation zu akzeptieren.

Und was den Pessimismus betrifft: Selbstverständlich macht es einen Unterschied, ob Dein Held, Deine Heldin das Scheitern oder Gelingen vor Augen hat. Wenn wir von vornherein davon ausgehen, dass wir versagen werden, gehen wir lediglich mit gebremster oder gar negativer Energie ans Vorhaben und sorgen so dafür, dass aus Versehen geschieht, was wir eigentlich vermeiden wollen.

Natürlich gibt’s keine Garantien im Leben. Wir können sehr wohl scheitern. Allerdings ist das Scheitern in den meisten Fällen eher punktuell. Wenn mit dem einen die Partnerschaft nicht gelingen mag, kann sie immer noch mit jemand anders gelingen. Wenn das Projekt unter den gegebenen Voraussetzungen nicht funktioniert, dann kann man neue Wege finden.

Stell Dir also stattdessen vor, dass Dein Held, Deine Heldin die Situation so akzeptiert wie sie ist –  und sich entscheidet, einen neuen Weg einzuschlagen. Natürlich weiß Dein Held, Deine Heldin noch nicht, wie der Weg aussehen wird. Aber das Ziel (nicht das Scheitern) ist klar vor Augen und er prüft jeden weiteren Schritt darauf, ob er zu dem Gelingen beigetragen hat oder nicht – um eventuell Kurskorrekturen auf dem „Weg“ vorzunehmen.

Apropos…

Schritt 4: Der Weg

Stell Dir vor, Dein Held, Deine Heldin beginnt nun, die Situation Schritt für Schritt zu lösen.

Dabei geht es nicht darum, dass Du jetzt schon den Lösungsweg sehen kannst, sondern dass Du einfach nur Ideen sammelst:

    • Welche Stärken, Fähigkeiten und Wissen hat sie bereits, um das Ganze gut zu meistern?
    • Welches Wissen fehlt ihm, das er sich unbedingt woanders beschaffen soll (Mentoren, Experten etc.)?
    • Welche Situationen helfen ihm, die neu zu erwerbenden Fähigkeiten zu trainieren?
    • Wer kann ihn als Weggefährte unterstützen? (Gute Freunde bspw.)

Lass Dich überraschen, welche Inspirationen Dir dazu in den Sinn kommen. Es ist nicht wichtig, dass Du schon jetzt weißt, wie Du das ganze gefixt bekommst. Sondern dass Du die erste Ideen bekommst, dass das Problem möglicherweise doch (anders) lösbar ist.

Schritt 5: Der Drache

Der Drache steht bei „Quest. für alles, wovor wir uns fürchten. Vielleicht die Angst, verletzt zu werden. Die Angst zu scheitern. Die Angst als Verlierer von der Bühne zu gehen.

Frage Dich, worin die Sorge oder Befürchtung Deines Helden, Deiner Heldin besteht.

    • Was steht auf dem Spiel?
    • Wovor fürchtest Du Dich am meisten?

Achte dabei darauf, wie Dein Held oder Deine Heldin sich im Angesicht des Angstmachenden fühlt.

Wenn Hilflosigkeit und Ohnmachtsgefühle dominieren, gibt’s oben im Video ab Minute 31.41 einen Tipp, wie Du diese Gefühle wieder besänftigen kannst.

Wenn sich Dein Held, Deine Heldin auf Augenhöhe fühlt, wird er oder sie sich wach, bewusst und zugleich gelassen fühlen. Und das ist gut so, denn der Drache verdient – wie alles im Leben – Anerkennung und Wertschätzung. Wenn Du Tennis lernen möchtest, gehst Du ja nicht zu einem Lehrer, der schlechter spielt als Du, sondern besser. Nur durch einen stärkeren Gegner können wir unsere Fähigkeiten entwickeln.

Der Drache spielt also eine wichtige Rolle, weil wir nur durch ihn etwas ganz Entscheidendes bergen können…

Schritt 6: Das Elixier

Das Elixier symbolisiert „etwas“, das uns hilft, unsere Herausforderung zu lösen. Das kann eine neue Einsicht sein, die es uns ermöglicht, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten – und deswegen anders anzugehen. Oder eine neue Stärke. Zum Beispiel ab sofort besser zuzuhören oder klarer Grenzen oder die Dinge mit mehr Humor anzugehen.

Was auch immer Du Gutes aus Deiner Herausforderung ziehen kannst: Genau darum geht es bei dieser Reise. „Probleme“ sind dazu da, unser Wachstum zu fördern. 

Deswegen frage Dich: Wozu ist diese Herausforderung gut? Was bringt sie Dir? Welche neue Fähigkeiten trainiert sie? Welche neue Einsichten fördert sie?

Denn das Problem ist in Wirklichkeit ein Geschenk für Dich, das Dir helfen möchte, eine noch bessere Version von Dir selbst zu werden.

Spürst Du, wie Deine Herausforderung nun einen ganz neuen Sinn bekommt?

Schritt 7: Die Rückkehr

Stell Dir vor, Dein Held, Deine Heldin hat es geschafft, das Problem zu lösen. Wie genau, musst Du nicht im Detail wissen, sondern tu einfach nur so, dass die Herausforderung gemeistert wurde.

Und stell Dir weiter vor, Dein Held, Deine Heldin hat sich aufgrund des „Elixiers“ verändert.

Frage Dich nun: Was würde Dein Held, Deine Heldin das nächste Mal in einer ähnlichen Situation anders machen? 

Nachdem Du eine erste Idee bekommen hast, frage Dich abschließend: Was würde Dir Dein Held raten, was Du jetzt in Deiner aktuellen Situation als nächstes konkret in der Situation tun kannst.

Schritt 8: Deine neue Welt

Stell Dir vor, wie sich Dein Leben ändert, wenn Du so handelst. Wie beginnt Dein Liebesleben an zu blühen? Wie sieht Dein beruflicher Erfolg aus? Wie läuft es mit Deinem Projekt, Deiner Beziehung, mit Deinem Ziel?

Wenn Dir Deine neue Vision gefällt, verschmelze in Gedanken mit Deinem Helden, bzw. Deiner Heldin.

Wie fühlt sich das an?

Schritt 9: Reflektion

Weiter oben hatte ich Dich gefragt, wie Dein Held, Deine Heldin mit der Herausforderung umgeht. Ob er oder sie die Herausforderung annimmt oder ablehnt? Und ob er ein Gelingen oder Scheitern vor Augen hat?

Wie ist das jetzt?

Siehst Du Deine Situationen mit etwas anderen Augen? Kannst Du das Gute daran erkennen? Das Geschenk, das auf Dich wartet? Bist Du nun motiviert, Dein Problem anzupacken und zu lösen?

Wenn ja: Glückwunsch. Damit hast Du Dein Drehbuch umgeschrieben. Jetzt wird’s Zeit, es zu leben.

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